Das ölreiche afrikanische Land Angola will das Erdölkartell Opec verlassen. Würde man weiter Mitglied bleiben, könnte man irgendwann zu Produktionskürzungen gezwungen werden, begründete der Rohstoff- und Energieministers Diamantino Azevedo in einer Fernsehansprache die Entscheidung. Angola ist dem Kartell erst im Jahr 2007 beigetreten.

Zuletzt hatte es Streit über die Förderquoten gegeben, die den einzelnen Ländern im Rahmen der Opec-Mitgliedschaft zugewiesen werden. Das Land wollte mehr produzieren, als die Opec ihm zugestand. Experten sehen zunächst keine grossen Auswirkungen auf das weltweite Rohölangebot, da Angola bereits an der Kapazitätsgrenze produziere.

Die angespannte Lage im Roten Meer steht weiterhin im Mittelpunkt. Viele Handelsschiffe meiden die für den Öltransport wichtige Route, weil die von Iran unterstützten Huthi-Rebellen mehrere Schiffe attackiert hatten. Die USA haben daher eine Militärallianz zum Schutz der Schiffe ins Leben gerufen. Die Huthi-Rebellen drohen mit Vergeltung im Fall von Angriffen auf ihre Stützpunkte im Jemen.

Dass die Rohölpreise bisher nur mit moderaten Aufschlägen auf den Nahostkonflikt reagiert haben, liegt auch an dem hohen Angebot aus den USA. Dort ist die Tagesproduktion nach jüngsten Zahlen des Energieministeriums auf ein Rekordniveau von 13,3 Millionen Barrel gestiegen. Die Entwicklung gilt auch als ein Grund, warum die Förderbeschränkungen des grossen Ölverbunds Opec+ bisher keine nachhaltigen Preissteigerungen bewirkt haben./jsl/he

(AWP)