Der britische Premierminister Boris Johnson hatte sich mit seinem australischen Kollegen Scott Morrison bereits im Juni grundsätzlich auf den Deal geeinigt. Die Vereinbarung streicht Zölle auf fast alle australischen Exporte ins Vereinigte Königreich. Erwartet wird Rückenwind für australische Produkte wie Wein, Fleisch und Zucker, die vom wichtigen Handelspartner China boykottiert werden. Zudem sind Erleichterungen für Bürger vorgesehen, die im jeweils anderen Land leben und arbeiten wollen.
Kritiker werfen der britischen Regierung vor, der Deal bevorzuge Australien und schwäche britische Landwirte durch billige Fleischimporte. Ministerin Trevelyan wies dies in der BBC zurück. Es gebe eindeutige Quotenregelungen in den kommenden Jahren, sagte sie. Der Deal diene als "Blaupause" für Verträge mit anderen Ländern. Doch die BBC kommentierte: "Das Vereinigte Königreich hat Australien beim Zugang zum britischen Agrarmarkt fast alles gegeben, was es wollte. Anderen grossen Volkswirtschaften wird das nicht entgehen, und sie werden ähnlichen Zugang fordern." Zudem fehle ein Bekenntnis zur Einhaltung der Klimaziele von Paris.
Die britische Regierung betont, ein Vorteil des Brexits sei, dass sie nun wieder unabhängige Handelsverträge schliessen könne, ohne an strenge EU-Vorschriften gebunden zu sein. Das grosse Ziel von Premier Johnson, ein Freihandelsabkommen mit den USA zu schliessen, liegt allerdings in weiter Ferne./bvi/DP/mis
(AWP)