Gemäss der Trendrechnung von gfs.bern im Auftrag der SRG ist das entsprechende Bundesgesetz klar angenommen worden. Von einem Ja-Trend spricht das Forschungsinstitut, wenn der erwartete Ja-Anteil über 55 Prozent liegt. Das deutliche Ergebnis war erwartet worden: Die Umfragen von SRG und Tamedia rechneten in den Wochen vor der Abstimmung mit einer deutlichen Zustimmung.

Auslöser für die öffentliche Debatte um einen Vaterschaftsurlaub war eine vor drei Jahren eingereichte Volksinitiative. Sie verlangt, dass alle erwerbstätigen Väter mindestens vier Wochen Vaterschaftsurlaub beziehen können und während ihrer Abwesenheit einen Erwerbsersatz erhalten.

Dem Parlament ging das zu weit. Durchgesetzt hat sich schliesslich ein indirekter Gegenvorschlag, der einen Vaterschaftsurlaub von zwei Wochen vorsieht. Der Bundesrat lehnte sowohl das Volksbegehren als auch den Gegenvorschlag ab, warb im Abstimmungskampf aber wie üblich für den von den Räten verabschiedeten Vorschlag.

Gleiches Modell wie bei Müttern

Finanziert wird der Vaterschaftsurlaub wie die Mutterschaftsentschädigung über die Erwerbsersatzordnung (EO). Die Entschädigung beträgt demnach 80 Prozent des durchschnittlichen Erwerbseinkommens, das der Vater vor der Geburt des Kindes erzielt hat, höchstens aber 196 Franken pro Tag. Laut dem Bund betragen die Kosten insgesamt 230 Millionen Franken pro Jahr.

Der Bundesrat wird die neuen Bestimmungen voraussichtlich bereits per 1. Januar 2021 in Kraft setzen. Konkret geregelt wird der Vaterschaftsurlaub über eine Änderung des Erwerbsersatzgesetzes.

Nein zu Kinderabzügen

Eltern können für ihre Kinder bei der direkten Bundessteuer keine höheren Abzüge geltend machen. Gemäss der Trendrechnung von gfs.bern im Auftrag der SRG haben die Stimmenden Nein gesagt. Von einem Nein-Trend spricht das Forschungsinstitut gfs.bern, wenn der erwartete Nein-Anteil über 55 Prozent liegt.

Denn Umfragen hatten ein knappes Ergebnis erwarten lassen. In der Befragung im Auftrag der SRG hatten Mitte September 43 Prozent angegeben, ein Ja einlegen zu wollen, und 51 Prozent lehnten die Vorlage ab. In der Tamedia-Umfrage hingegen äusserten sich 52 Prozent gegen die Vorlage und 43 Prozent dafür.

Knappes Ja für Jets

Nach einem Abstimmungs-Krimi steht fest: Die Schweiz kann neue Kampfflugzeuge kaufen. Das Stimmvolk hat der 6 Milliarden Franken schweren Beschaffung am Sonntag äusserst knapp mit 50,1 Prozent Ja-Stimmen zugestimmt.

Rund 8000 Stimmen gaben den Ausschlag. Die Umfragen hatten ein deutlicheres Ergebnis erwarten lassen: Anfang September wollten 56 Prozent der Stimmberechtigten zustimmen. Alle bürgerlichen Parteien sprachen sich für die Beschaffung aus. Das Referendum ergriffen hatten SP und Grüne zusammen mit der Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (Gsoa).

Das Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Lager dauerte den ganzen Sonntagnachmittag. Erst um 17 Uhr war klar, dass sich die Befürworter durchgesetzt hatten. Das Resultat offenbarte einen deutlichen Röstigraben: Mit Ausnahme des Wallis sagten alle Westschweizer Kantone Nein zu den Kampfjets, ebenso das Tessin und beide Basel. Im Kanton Jura fiel die Ablehnung mit 68,9 Prozent am deutlichsten aus.

Mehr zum Resultat der Kampfjet-Abstimmung hier.

(AWP)