Der Dax-Index hat sich während Merkels Kanzlerschaft mehr als verdreifacht. Kein Wunder, dass die jüngsten Umfragen, in denen die SPD mit der Union gleich- oder sogar an ihr vorbeizieht, bei Börsianern mit Unbehagen zur Kenntnis genommen werden.

Merkel tritt nach der Wahl zurück und die Sozialdemokraten führen die Umfragen zum ersten Mal seit 15 Jahren an und haben damit eine realistische Chance, dass eine linksgerichtete Regierung Deutschlands Richtung bei Staatsausgaben und Unternehmenssteuern bestimmt.

Eine Koalition der drei Parteien links der politischen Mitte "könnte dem Trendwachstum im Laufe der Zeit durch Reformumkehr und Regulierungswelle schaden", sagt Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding, was die wirtschaftlichen Aussichten Deutschlands stark verändern könnte.

Analysten von Goldman Sachs erwarten, dass eine neue Bundesregierung unter Beteiligung von SPD und Grünen "eine expansivere Fiskalpolitik mit sich bringen würde als die aktuellen Regierungspläne, sowohl im Inland als auch auf EU-Ebene". Mehr Staatsausgaben könnten sich für Aktien als zweischneidiges Schwert erweisen, da sie zu unerwartet hoher Inflation und einem Anstieg der Renditen von Staatsanleihen führen könnte.

(Bloomberg)