Im Verhältnis zwischen China und USA könnte es noch 20 Jahre lang zu "Turbulenzen" kommen, sollten die beiden Supermächte ihre Handelsbeziehungen nicht besser pflegen. "Wir müssen sehr, sehr vorsichtig sein", sagte Jack Ma am Donnerstagabend bei Bloomberg TV. "Wir müssen die Probleme lösen und nicht neue kreieren".

Ma erwartet zwar nicht, dass ein ausgewachsener Handelskrieg zwischen den beiden Nationen 20 Jahre dauern werde. Aber die Beziehungen könnten während dieser Zeitdauer "steinig" bleiben. Die beiden Mächte müssten zusammenarbeiten und Technologien teilen.

Jack Ma, mit einem geschätzten Vermögen von mehr als 38 Milliarden Dollar einer der reichsten Chinesen, ist Mitgründer und ehemaliger CEO des chinesischen Online-Händlers Alibaba. Es ist das grösste börsennotierte Unternehmen von China mit mittlerweile 650 Millionen aktiven Nutzern. Der Internet-Riese will in den nächsten Tagen seine Aktien auch an der Börse in Hongkong kotieren lassen (cash berichtete).

Die USA und China überziehen sich seit über einem Jahr mit milliardenschweren Sonderzöllen, die bereits 70 Prozent aller bilateralen Handelsprodukte umfasst. US-Präsident Donald Trump hatte am Dienstag zum wiederholten Mal Hoffnungen auf eine baldige Einigung geschürt. Allerdings werde er einem Vertrag nur zustimmen, wenn er gut für die USA sei, hatte er bekräftigt. Gebe es keine Einigung, werde er US-Zölle auf China-Importe deutlich erhöhen. 

Trump stört sich unter anderem am hohen Defizit seines Landes im Handel mit China. Er wirft Peking zudem unfaire Handelspraktiken und Beschränkungen für ausländische Unternehmen sowie Diebstahl geistigen Eigentums vor.

Das Video-Interview von Jack Ma mit Bloomberg TV vom 14. November 2019 (Quelle: Youtube)

(mit Material von Reuters)