Auch Junta-Chef General Min Aung Hlaing traf am Samstag in Jakarta ein. Seine Einladung war heftig kritisiert worden. Putsch-Gegner hatten Interpol in einem Schreiben aufgefordert, den General bei seiner Reise festnehmen zu lassen und Ermittlungen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit einzuleiten. Es ist die erste Auslandsreise des Machthabers seit dem Putsch Anfang Februar.
Die Militärführung im früheren Birma geht seit Wochen mit immer brutalerer Gewalt gegen jeden Widerstand vor. Nach Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPP sind bereits mindestens 739 Menschen getötet worden, mehr als 3300 sitzen derzeit in Haft. Auch von schwerer Folter ist immer wieder die Rede.
"Wir hoffen, dass dieses Treffen ein bestmögliches Abkommen für das Volk von Myanmar erzielen kann", hatte Indonesiens Aussenministerin Retno Marsudi am Freitagabend gesagt. Ob der Gipfel tatsächlich etwas bewirken kann, galt aber als fraglich. Thailands Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha und der philippinische Präsident Rodrigo Duterte reisten nicht selber an, sondern liessen sich von ihren Aussenministern vertreten.
In Myanmar kam es am Samstag zu neuen Protesten in grossen Städten wie Yangon oder Mandalay. Viele Demonstranten führten dabei traditionelle Bestattungsrituale auf, bei denen Tongefässe zertrümmert werden. Sie verbanden das mit dem Wunsch, dass General Min Aung Hlaing auf seiner Reise sterben oder festgenommen würde. Auch in den sozialen Medien wünschten viele Menschen den Tod oder die Festnahme des Machthabers./apa/DP/men
(AWP)