Nichtbanken spielen eine immer grössere Rolle und damit wird die Regulierung ausgehebelt.

In einem am Montag veröffentlichten Bericht unter dem Titel "Private sector debt and financial stability" untersucht die BIZ, wie die Pandemie die Verschuldung des privaten Sektors im Verhältnis zum globalen Bruttoinlandsprodukt auf einen historischen Höchststand getrieben hat und welche Probleme dadurch entstanden sind.

Demnach hänge die Überwachung des Finanzsystems davon ab, dass Kreditvergabe, Market-Making und die Finanzierung der globalen Versorgungsketten von Banken ausgeführt werde. Diese Annahme sei aber nicht mehr zutreffend, da neue Arten von Finanzfirmen Banken zunehmend verdrängen.

Die Kreditvergabe durch Nichtbanken wie Vermögensverwalter oder Pensionsfonds wächst erheblich und wird laut dem Financial Stability Board im Jahr 2020 ein Vermögen von 227 Billionen Dollar (214 Billionen Euro) erreichen, gegenüber 117 Billionen Dollar ein Jahrzehnt zuvor. Das FSB wie auch der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht sind bei der BIZ in Basel beheimatet. Eigentümer der BIZ sind die wichtigsten Notenbanken der Welt.

Diese Nicht-Banken sind laut dem Bericht zwar in vielen Fällen besser kapitalisiert als traditionelle Banken. Das reiche jedoch nicht aus. So unterliege die Kreditvergabe nicht denselben - von den Regulierern definierten - Standards wie bei Banken. Überdies haben einige Nichtbanken ihre Investmentfonds als offene Fonds strukturiert, was das Risiko birgt, dass es bei Problemen zu einem Run kommt. 

Der Bericht stellt auch fest, dass die ausserordentlichen Massnahmen von Regierungen und Zentralbanken zur Unterstützung von Haushalten und Unternehmen während der Pandemie die Kreditgeber zu der Fehlannahme verleiten könnten, dass diese Unterstützung permanent sein werde.

(Bloomberg)