Am Freitag führte er - ebenfalls auf Twitter - aus, plündern führe dazu, dass geschossen werde. "Ich will nicht, dass das passiert". Und das habe er mit seinem Tweet gemeint. Trump bezog sich auf mehrtägige Ausschreitungen in Minneapolis. Dort war ein Afroamerikaner bei einem brutalen Einsatz weißer Polizisten getötet worden. Einer der Polizisten wurde am Freitag festgenommen und wegen Mordes angeklagt.

Trump hatte zunächst als Reaktion auf die Ausschreitungen nach der Tötung des Schwarzen George Floyd erklärt, er habe dem Gouverneur von Minnesota die Unterstützung des Militärs zugesichert. "Irgendwelche Schwierigkeiten, und wir werden die Kontrolle übernehmen, aber wenn mit dem Plündern begonnen wird, beginnt das Schießen." Er werde nicht zulassen, dass "Schläger" die Erinnerung an Floyd entehrten.

Twitter stufte den Tweet (https://twitter.com/realDonaldTrump/status/1266231100780744704) als gewaltverherrlichend ein und verbarg ihn hinter einem Link, so dass der Inhalt erst für Leser sichtbar wird, wenn sie auf den Warnhinweis des Kurznachrichtendienstes klicken. Schwarze Abgeordnete warfen Trump vor, zu Gewalt gegen Afroamerikaner anzustacheln. Politiker der Demokratischen Partei verurteilten scharf das Vorgehen Trumps. Der Präsident lenkte ein und erklärte, er verstehe, warum der Tod Floyds landesweite Proteste ausgelöst habe. In Minneapolis kam es an vier Nächten in Folge zu schweren Ausschreitungen mit Brandstiftungen und Plünderungen. Für Ordnung soll nun die Nationalgarde sorgen.

Der festgenommene Polizist hatte Floyd minutenlang mit dem Knie auf dem Hals zu Boden gedrückt. Floyd starb im Zuge des brutalen Einsatzes. Der Vorfall wurde von Augenzeugen mit einer Handykamera gefilmt. Der zuständige Staatsanwalt Mike Freeman verwies am Freitag auf dieses Video als Beleg gegen den festgenommenen Polizisten.

Floyd war am Montag wegen eines mutmaßlichen Betrugsdelikts in Minneapolis festgenommen worden. Der Beamte, der ihn dabei zu Boden drückte, ließ auch dann nicht von ihm ab, als er wiederholt stöhnte, er bekomme keine Luft. Schließlich schloss der unbewaffnete 46-Jährige die Augen. Alle vier beteiligten Polizisten wurden entlassen. Auch das FBI ermittelt gegen die Männer. 

(Reuters)