Damit sollen Risikogruppen geschützt werden und die Überlastung der Spitäler verhindert werden, sagte Koch, Leiter Übertragbare Krankheiten des BAG, am Donnerstag gegenüber Radio SRF in der Sendung "Heute Morgen".

"Die Welle ist jetzt da", sagte Koch. Die Schweiz habe jedoch rechtzeitig gehandelt, um das Coronavirus einzudämmen. Man nehme die Situation sehr ernst und man müsse nun möglichst schnell die richtigen Massnahmen treffen. Wichtig sei es, Risikogruppen zu schützen. Damit sollen die Intensivstationen vor Überlastung geschützt und die Infrastruktur der Spitäler richtig genutzt werden. So sollen weitere Todesfälle verhindert werden. Man könne an der Situation im Tessin lernen.

Am Mittwoch forderte das sich immer schneller ausbreitende Coronavirus in der Schweiz ein viertes Todesopfer. Während die Zahl der Infizierten schweizweit auf 645 Fälle anstieg, rief die Tessiner Regierung noch am selben Tag den Notstand aus und schloss alle nicht-obligatorischen Schulen. Laut Koch muss man sich nun mit dem Kanton Tessin solidarisch zeigen. Verschiedene Kantone hätten bereits ihre Hilfe angeboten.

Der Notstand soll bis zum 29. März gelten, wie es von der Regierung in Bellinzona hiess. Daneben werden ab Mittwochmitternacht auch sämtliche Kinos, Theater, Schwimmbäder, Diskotheken, Sportzentren und ähnliches geschlossen.

Gerichte verhandeln unter Ausschluss der Öffentlichkeit

In allen Tessiner Gerichten finden die Verhandlungen per sofort unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Zu jeder Zeit müssen Sicherheitsabstände eingehalten werden. Das Händeschütteln ist verboten.

Medienschaffende sind noch zugelassen, müssen jedoch einen Sicherheitsabstand wahren, wie das Departement der Institutionen des Kantons Tessin am Donnerstagmorgen mitteilt.

Zugelassen zu den Gerichten sind nur Personen, die keine Atemwegsbeschwerden wie Husten oder Fieber haben. Jede Person, welche ein Gericht im Kanton Tessin betritt, muss in einer Selbstdeklaration über ihren Gesundheitszustand Auskunft geben.

Die einzelnen Gerichte könnten über weitere Massnahmen verfügen, teilt das Departement der Institutionen mit.

(AWP)