In dem im Internet veröffentlichten Schreiben vom Mittwoch verlangt der Senator detaillierte Auskunft über die Geschäftsbeziehung der Bank mit Brockman. Dieser hat gemäss den US-Anklagebehörden während fast 10 Jahren nicht-deklarierte Gelder über rund 1 Milliarde Dollar bei Mirabaud gehalten. Das Steuerhinterziehungsverfahren gegen den US-Milliardär sei der grösste Fall gegen eine Einzelperson der US-Geschichte, heisst es weiter.

Die Berichte würden die Frage aufwerfen, ob sich Mirabaud konform mit den FATCA-Vorschriften verhalte, schreibt der Senator. Zudem stelle es den Entscheid von Mirabaud in Frage, sich nicht am US-Programm zur Lösung des Steuerstreits zu beteiligen.

Gemäss einem Artikel der Nachrichtenagentur Bloomberg hat sich Mirabaud in einer Antwort an den Senator damit verteidigt, dass die Bank keine Kenntnis davon gehabt habe, dass die Gelder von Brockman stammten. Die Anklage gegen den Milliardär mache klar, dass Brockman die Bank über seine Beteiligung an den Bankkonten getäuscht habe - keines davon sei in seinem Namen gewesen.

Die US-Behörden hatten Brockman im vergangenen Herbst wegen Steuerhinterziehung, Anlagebetrug, Geldwäscherei und weiterer Delikte angeklagt. Der Milliardär soll jahrzehntelang insgesamt 2 Milliarden Dollar vor dem Fiskus versteckt haben. Brockman habe ein Netz von Offshoregesellschaften mit Sitz auf den Karibikinseln Bermuda und Nevis benutzt, um die Gelder vor den Steuerbehörden zu verstecken. Die Bank Mirabaud selber ist in diesem Verfahren nicht angeklagt.

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(AWP)