"Für Restaurants, Clubs, Bars und Eventfirmen wird es jetzt eng", sagte er zum "Tages-Anzeiger" (Freitagausgabe). "Wir sind offen zu helfen. Ich kann mir eine zweite Version der Covid-19-Kredite vorstellen, die speziell auf die betroffenen Branchen zugeschnitten sind." Dieses Instrument wäre sehr schnell einsetzbar, so Gottstein.

Unterstützung erhält der CS-CEO von Aymo Brunetti: "Die geplanten Härtefallmassnahmen für Unternehmen sind zwar ein sinnvoller Ansatz, haben aber das Problem, dass es noch relativ lange geht, bis sie wirklich aktiviert werden können", sagte der Wirtschaftsprofessor zur Zeitung. Angesichts der beschlossenen neuen Beschränkungen "könnte das für viele Unternehmen zu spät kommen, um das Überleben zu sichern".

Die Corona-Hilfskredite seien ein unbürokratisches und relativ wenig interventionistisches Instrument, sagte Brunetti. Sie hätten sich grundsätzlich bewährt und könnten sehr rasch wieder eingeführt werden.

Wirtschaft geteilter Meinung

Mit den neuen Härtefallhilfen, die Bund und Kantone zahlen wollen, könnten Firmen indes erst ab nächstem Jahr rechnen, hiess es in dem Zeitungsbericht. Mit ihnen wollen Bund und Kantone überlebensfähige Betriebe, die durch die Covidkrise in Not geraten sind, unterstützen - auch mit A-fonds-perdu-Geldern. Doch die Verordnung, welche die Details regelt, müsse durch die Vernehmlassung, die im November beginnen soll. Daher könnten Unternehmen frühestens ab 2021 mit Geld rechnen.

Kritiker argwöhnen laut "Tages-Anzeiger", dass die Banken mit den Hilfskrediten ihre Bilanzen schützen wollen. Dem widersprechen wiederum Bankvertreter. Beim Bund stosse die Idee der Wiederauflage der Hilfskredite aber auf taube Ohren. Das sei kein Thema, heisst es dem Bericht zufolge aus Bern.

Aus der Wirtschaft gibt es gemischte Stimmen: Laut der "Neuen Zürcher Zeitung" (Freitagausgabe) fordern auch verschiedene Branchenverbände eine Neuauflage der Überbrückungskredite - wie der Verband der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (Swissmem) sowie Hotelleriesuisse. Andere - wie etwa Gastrosuisse - halten neue Covid-Kredite für kein probates Mittel, wie es im "Tages-Anzeiger" hiess. Statt neuer Hilfskredite solle der Bund "schnellstens" die Härtefallhilfen aufgleisen.

(AWP)