Der neueste Wurf von Sunrise heisst "Sunrise Freedom". Das neue Mobile-Angebot wurde am Mittwoch den Medien präsentiert. Mit dem Angebot ist der Wechsel zu einem neuen Smartphone oder Abo jederzeit möglich. "Und ist das Smartphone einmal abbezahlt, profitieren die Kunden von tieferen Gesamtkosten", erklärt Sunrise-Chef Libor Voncina.

Mit diesem Angebot nimmt Sunrise eine Vorreiterrolle im Schweizer Telekommarkt ein. Wie gut dieses neue System bei bestehenden und potentiellen Kunden ankommt, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Entpuppt es sich als Erfolgsmodell, dürften die Mitbewerber Swisscom und Orange mit ähnlichen Angeboten nachziehen.

Clinch zwischen Swisscom und Sunrise

Sunrise zählt derzeit rund drei Millionen Kunden und hofft, mit dem neuen Angebot, so viele Kunden wie nur möglich ihren Mitbewerbern abzuluchsen. Damit dies gelingt, müsse aber auch die Basis für einen fairen Wettbewerb da sein. "Dies ist aber nicht der Fall", sagt Voncina im cash-Video-Interview.

Der zweitgrösste Telekomanbieter der Schweiz steht schon lange im Clinch mit dem Branchenprimus Swisscom. Der Vorwurf: Swisscom profitiere schon lange von einer Kostenmethodik, die erhöhte Netzzugangspreise zur Folge hat. Und dies führe zu einer Diskriminierung von privaten Telekomanbietern, so Sunrise. Voncina fordert die Politiker auf, "faire Bedingungen für alle Telekom-Unternehmen zu schaffen".

Noch schneller als LTE

Vorantreiben will Sunrise auch das LTE-Mobilfunknetz. Mit diesem Netz sind Datenübertragungsraten von bis zu 150 Megabits pro Sekunde möglich. "Derzeit deckt Sunrise rund 50 Prozent der Schweizer Bevölkerung mit LTE-Diensten ab", sagt Voncina. Bis 2016 will Sunrise das gesamte Mobilfunknetz mit LTE aufrüsten.

Doch es geht noch schneller, und zwar mit LTE-Advanced. Sunrise will ab dem 3. Quartal 2014 die neue Technologie lancieren. In Marktkreisen munkelt man, dass die Swisscom das LTE-A bereits ab Sommer 2014 bringen wird. Mit diesem neuen Standard werden künftig Datenübertragungsraten von bis zu 300 Megabits pro Sekunde möglich sein.

Kundenservice verbessern

Auf einer schlechten Basis stand zuletzt der Kundenservice bei Sunrise. Laut der Stiftung für Konsumentenschutz gingen 2012 und im vergangenes Jahr am meisten Beschwerden ein. Voncina, der seit rund einem Jahr bei Sunrise am Steuer ist, erklärte die Verbesserung des Kundenservices damals zur Chefsache.

So wurde im November 2013 die Kapazität in den Callcenter um 20 Prozent erhöht. "Der Kundendienst ist heute schneller erreichbar", sagt Voncina. Die Erreichbarkeit liege nun bei über 90 Prozent gegenüber 75 Prozent vor sechs Monaten. Der in Slowenien geborene Voncina will die Quote aber noch weiter steigern.

Dafür greift er auch zu unorthodoxen Massnahmen. So schickt er alle Manager inklusive sich selbst alle zwei Wochen für einen Tag ins Callcenter, um Kundenprobleme aufzunehmen und zu lösen. Diese Massnahme helfe, die Kundenbedürfnisse besser zu verstehen und führe zu Verbesserungen in den Prozessen, so der Sunrise-Chef.

 

Im cash-Video-Interview äussert sich Voncina zum neuen Angebot „Sunrise Freedom“ und erklärt, weshalb Sunrise mit Transparenz und Fairness bei den Kunden punkten will.