Der Tüv rechne mit einem längeren Zeitraum als die Geschäftsführung, sagte Lütke Daldrup. In jedem Fall könnten die Prüfungen im Herbst 2019 abgeschlossen sein. Dies ist notwendig, um den BER wie geplant im Herbst 2020 eröffnen zu können. "Dieser Termin ist in keinem Fall gefährdet", hiess es.

Kritisch seien nach wie vor die Brandmeldeanlage mit 30 000 Brandmeldern und vier Zentralen sowie die Verkabelung für den Notstrom und die Sicherheitsbeleuchtung, räumte Lütke Daldrup ein. Dagegen seien die Sprinkleranlage und die Steuerung der Entrauchung im Brandfall weitgehend fertig.

Auch die Kabel zur Befeuerung der Südbahn müssen erneuert werden, nachdem sie jahrelang unter Wasser standen. Beim Bau im Jahre 2011 habe man offensichtlich auf wasserdurchlässige Schächte gesetzt und gehofft, dass das Regenwasser im märkischen Sand versickert, sagte Lütke Daldrup. Vor dem Austausch der Kabel soll nun zunächst die fehlende Drainage in die Schächte eingebaut werden.

Eigentlich sollte der Flughafen 2011 in Betrieb gehen und zwei Milliarden Euro kosten. Die Eröffnung wurde wegen Planungsfehlern, Baumängeln und Technikproblemen mehrfach verschoben. Auch die Kosten sind gestiegen. Der Finanzrahmen liegt nun bei 6,5 Milliarden Euro.

Die Finanzierung sei bis zum geplanten neuen Eröffnungstermin im Herbst 2020 gesichert, sagte Aufsichtsratschef Rainer Bretschneider. Dazu sei inzwischen auch die zweite Tranche eines Bankendarlehens freigegeben worden. Die Flughafengesellschaft habe zudem im vergangenen Jahr mit den Flughäfen Tegel und Schönefeld 100 Millionen Euro erwirtschaftet.

Auch in diesem Jahr hätten sich die Fluggastzahlen in Tegel trotz der Insolvenz von Air Berlin im Herbst 2017 nach oben entwickelt, berichtete der Flughafenchef. In diesem Jahr würden 35 Millionen Passagiere in Tegel erwartet gegenüber 33,2 Millionen Euro im Vorjahr. Grösster Kunde sei Easyjet mit einem Anteil von 30 Prozent in Tegel und Schönefeld, gefolgt von Lufthansa mit 24 Prozent und Ryanair mit 15 Prozent./kp/DP/fba

(AWP)