Das sogenannte EU-Settlement-Programm soll EU-Bürgern, die in Grossbritannien leben, weitgehend gleiche Rechte zusichern wie vor dem Brexit - etwa das Recht auf Wohnen und Arbeiten im Land, aber auch den Zugang zum Gesundheitssystem und zu sozialen Leistungen. Voraussetzung ist, dass man bereits vor Ende 2020 - also vor dem finalen Brexit - im Land gelebt hat. Auch für Briten, die in EU-Staaten leben, gibt es ähnliche Programme.
Zum Problem könnte Experten jedoch zufolge werden, dass EU-Bürger in Grossbritannien ihr neues Aufenthaltsrecht nur auf relativ komplizierte Weise in digitaler Form nachweisen können. In den sozialen Medien berichteten bereits erste Betroffene von Problemen bei Vermietern oder Job-Agenturen, die den Nachweis nicht kannten oder akzeptieren wollten.
Noch verheerender könnten die Konsequenzen für jene sein, die die Antragsfrist verpasst haben und dadurch ihr Aufenthaltsrecht verlieren. Bürgerrechtsorganisationen sorgen sich dabei vor allem um Ältere, Kranke und Obdachlose. Diesen Menschen ist teilweise gar nicht bewusst, dass sie sich auf einen neuen Status bewerben mussten, oder kamen nicht mit dem digitalen Antragsverfahren klar. Nach Schätzungen könnten Hunderttausende keinen Antrag gestellt haben und müssen schlimmstenfalls damit rechnen, ausgewiesen zu werden./swe/DP/nas
(AWP)