Die neue US-Regierung hat China dazu aufgefordert, seinen "militärischen, diplomatischen und wirtschaftlichen Druck auf Taiwan" einzustellen. Anstatt der Kampagne zur "Einschüchterung" des Nachbarn solle Peking das Gespräch mit der demokratisch gewählten Regierung Taiwans suchen, forderte das Aussenministerium in Washington am Samstag. Chinas Verhalten gegenüber Taiwan und anderen Nachbarn sei besorgniserregend.

Die USA stünden felsenfest zu Taiwan und würden der Führung in Taipeh auch weiterhin helfen, eine ausreichende Fähigkeit zur Selbstverteidigung zu haben, hiess es weiter. Dies trage zu Frieden und Stabilität in der Region bei, erklärte das Aussenministerium.

Der neue US-Präsident Joe Biden hat Antony Blinken als Aussenminister nominiert. Dieser wurde aber noch nicht vom Senat bestätigt - ein Schritt, der Anfang kommender Woche folgen dürfte.

Taiwan: Luftraumverletzung durch China

"Wir werden Taiwan weiterhin dabei beistehen, eine ausreichende Fähigkeit zur Selbstverteidigung zu erhalten", erklärte US-Aussenministeriumssprecher Ned Price am Samstag. "Wir fordern Peking dringend auf, seinen militärischen, diplomatischen und wirtschaftlichen Druck auf Taiwan einzustellen und stattdessen einen bedeutungsvollen Dialog mit Taiwans demokratisch gewählten Vertretern zu führen."

Taiwans Verteidigungsministerium teilte mit, acht chinesische H-6K-Bomber, vier J-16-Kampfjets und ein U-Boot-Abwehrflugzeug vom Typ Y-8 seien am Samstag in die Luftraum-Verteidigungszone eingedrungen. Die Flugzeuge hätten Gewässer in der Nähe der von Taiwan kontrollierten Pratas Inseln im Südchinesischen Meer überflogen. Dort waren zuletzt öfter chinesische Jets unterwegs, allerdings handelte es sich in der Regel nur um ein oder zwei Aufklärungsflugzeuge.

China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz. Eine Stellungnahme aus Peking lag zunächst nicht vor. 

(Reuters/AWP)