Die USA lassen seit gestern Montag wieder Reisende aus der Schweiz und Europa einreisen. Damit ging die 605 Tage dauernde Einreisesperre zu Ende. Der Andrang am Flughafen Zürich auf die US-Flüge war am Montag gross. 

Nun reagieren auch die Analysten. Goldman Sachs erhöht das Kursziel für Flughafen Zürich auf 219 von 214 Franken und belässt die Einstufung auf "Buy". Er habe seine Schätzungen der jüngsten Entwicklung bei den Passagierzahlen angepasst, schreibt Analyst Patrick Creuset. Für das laufende Jahr rechnet er nun mit einem 20 Prozent höheren Gewinn auf Stufe Ebitda, auch dank einer besseren Kostenkontrolle und höheren Erträgen aus dem Detailhandel.

Das Niveau bleibe weiterhin tief, aber der positive Trend dürfte sich im kommenden Jahr fortsetzen, schreibt der Analyst. Er rechnet damit, dass der Flughafen Zürich beim Verkehrsaufkommen 2022 rund 70 Prozent und 2023 etwa 90 Prozent des Vorkrisenniveaus erreiche.

Die Aktie von Flughafen Zürich steigt am Dienstag um 1,5 Prozent auf 176 Franken. Seit Mitte Juli hat die Aktie rund 23 Prozent gewonnen. Das Rekordhoch von 250 Franken wurde im August 2017 erzielt.

Der Flugverkehr am Flughafen Zürich hat im vergangenen Monat weiter zugenommen. So starteten und landeten im Oktober doppelt so viele Flugzeuge wie im Vorjahresmonat. Mit rund 8000 Starts liegt das Verkehrsaufkommen aber weiterhin gut 30 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau.

Neben einem höheren Passagieraufkommen soll auch das im November 2020 eröffnete Shopping- und Dienstleistungszentrum "The Circle" die Ertragsentwicklung unterstützen. "Die zur Verfügung stehenden Flächen sind aktuell zu 85 Prozent vermietet und wir liegen damit über unseren Plan", sagte Flughafen-Zürich-CEO Stephan Widrig im August. 

Drei Viertel der Erträge erwirtschaftet der Flughafen Zürich im Nicht-Fluggeschäft, unter dem unter anderen die Kommerzerträge, Parkhäuser, Immobilienbewirtschaftung sowie die internationalen Beteiligungen zusammengefasst sind. Trotz Kosteneinsparungen und Kurzarbeitsentschädigungen schrieb der Flughafen Zürich im ersten Halbjahr einen Verlust von 45,1 Millionen Franken. Bereits in der Vorjahresperiode musste ein Fehlbetrag von 27,5 Millionen Franken ausgewiesen werden, nachdem 2019 noch ein Gewinn von 143 Millionen verbucht worden war. 

(AWP/cash)