Die Virus-Krise könne nicht als Entschuldigung herhalten, um eine Verlagerung von Beschäftigten in die EU zu verzögern, teilte der Aufsichtsarm der Europäischen Zentralbank (EZB) letzte Woche in einem Newsletter mit. Die Bankenaufsicht habe sich bereits flexibel gezeigt angesichts der Lockdown-Massnahmen und Reisebeschränkungen zur Eindämmung der Pandemie. "Prinzipiell ist keine weitere Flexibilität vorgesehen," heisst es weiter.

Von britischen Banken, die weiterhin auf dem Kontinent Geschäfte machen wollen, wird von der Aufsicht erwartet, dass sie in der EU nicht nur als leere Hüllen agieren. Sondern, sie müssen vor Ort angemessene Kapazitäten aufgebaut haben. Es dürfe nur minimale Verzögerungen geben. Homeoffice-Vereinbarungen änderten nichts an der Anforderung, auereichend Mitarbeiter in der EU vor Ort zu beschäftigen. Insgesamt seien die Geldhäuser aber gut auf den Brexit vorbereitet.

Grossbritannien ist Ende Januar aus der Europäischen Union ausgetreten. Bis Jahresende gilt aber noch eine Übergangsphase, in der die künftigen Beziehungen etwa im Bereich Handel geklärt werden sollen. Können sich beide Seiten nicht einigen, droht ein ungeregelter Brexit mit ungewissen Folgen für die Wirtschaft. 

(Reuters/cash)