Dienstleistungen waren bei den Verhandlungen über einen Brexit-Handelspakt zwischen der EU und Grossbritannien aussen vor geblieben. Britische Finanzdienstleister haben mit dem Ende der Brexit-Übergangsphase zum Jahreswechsel ihren automatischen Zugang zum EU-Binnenmarkt verloren. Das führte zwar nicht zum befürchteten grossen Exodus aus der Londoner City, doch viele Banken gründeten Ableger in Städten wie Paris, Amsterdam oder Frankfurt. Dadurch wanderten etwa 7000 Arbeitsplätze ab. Bis März wollen sich London und Brüssel über die gegenseitige Anerkennung von Standards - Äquivalenz genannt - einig werden. Die Dienstleistungsbranche insgesamt macht rund 80 Prozent der britischen Bruttowertschöpfung aus.

Der Chef der Bank of England, Andrew Bailey, warnte vor einer zu starken Dominanz Brüssels: "Ich fürchte, eine Welt in der die EU diktiert und bestimmt, welche Regeln und Standards wir in Grossbritannien haben werden, wird nicht funktionieren", sagte Bailey bei einer Rede in der Londoner City. Es sei unwahrscheinlich, das London entsprechenden Forderungen Brüssels nachgeben werde. Sollte die EU versuchen, die britische Finanzindustrie von ihrem Markt auszusperren, wäre das ein Fehler, warnte er./swe/DP/fba

(AWP)