Zuletzt hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärt, er werde einem Vertrag nur zustimmen, wenn die langfristigen Interessen seines Landes gewahrt blieben. Das war als Veto-Drohung gewertet worden.

Grossbritannien und die EU verhandeln seit Monaten über einen Handelspakt für die Zeit ab dem 1. Januar 2021. Dann endet die Übergangsphase nach dem britischen EU-Austritt von Ende Januar. Ohne Vertrag drohen Zölle und hohe Handelshürden. Die Wirtschaft fürchtet Verwerfungen.

Michel betonte, die Verhandlungen mit London seien nicht abgeschlossen. "Wir wissen nicht, was auf dem Tisch liegen wird." Das werde man in den nächsten Stunden oder Tagen sehen. Die EU wolle eine Einigung, aber nicht um jeden Preis. Der Ratspräsident wiederholte die drei Knackpunkte für die EU: gleiche Wettbewerbsbedingungen, Fischerei und Instrumente zur Ahndung von Vertragsverletzungen.

Zu einer Einigung gehörten zwei, fügte Michel hinzu. Auch Grossbritannien stehe in der Verantwortung. Die EU sei eine starke Macht, wenn es um Regeln und Standards gehe. Grossbritannien müsse sich entscheiden, welche Standards es künftig haben wolle./vsr/DP/eas

(AWP)