Der Sprecher des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) bestätigte damit auf Anfrage einen Bericht der "NZZ am Sonntag". Gemäss dem Zeitiungsbericht werden bei der Strategie unter anderem lokale und regionale Einschränkungen und Lockdowns in besonders betroffenen Gebieten geprüft.
Die "NZZ am Sonntag" stützte sich dabei auf ihr vorliegende Protokolle von Telefonkonferenzen zwischen dem BAG und den Kantonsärzten.
Contact-Tracing stösst an Grenzen
Beim Contact-Tracing seien mehr Anstrengungen nötig, sagte Marcel Tanner, Mitglied der Taskforce des Bundes, in einem Interview der "Sonntagszeitung". Mit Blick auf die seit Mittwoch täglich über tausend gemeldeten Neuansteckungen mit dem Coronavirus sagte er, die Situation sei "nicht dramatisch, aber besorgniserregend". Er räumte ein, dass die Rückverfolgung der Kontakte von infizierten Personen "mancherorts an Grenzen stosse".
"Wir dürfen das Contact-Tracing aber unter keinen Umständen aufgeben", sagte der Epidemiologe. "Im Gegenteil: Die Kantone müssen noch grössere Anstrengungen unternehmen, sonst erfasst uns eine zweite Welle." Das Contact-Tracing helfe dabei, Ansteckungsketten zu durchbrechen.
Beim Abwägen von Nutzen und Risiken schneide das Contact-Tracing selbst dann noch gut ab, wenn es lückenhaft funktioniere, so Tanner. Weder ein Lockdown noch eine Durchseuchung dürften jetzt als Lösung gesehen werden, das wäre wirtschaftlich und sozial fatal.
(AWP)