350 Millionen davon dürfte der Bund nach aktueller Einschätzung zurückerhalten, wie der Bundesrat am Mittwoch mitteilte. Die Finanzspritze ist an Auflagen gebunden. Skyguide schätzt die Verluste 2020 und 2021 auf 280 Millionen Franken.

Normalerweise finanziert sich der Betrieb mit Gebühren für An- und Abflüge sowie für Überflüge. Er überwacht sowohl den zivilen als auch den militärischen Luftraum.

2020 stockte der Bund das Eigenkapital von Skyguide bereits um 150 Millionen Franken auf. Für 2021 sind weitere 250 Millionen budgetiert. Der konkrete Umfang und der Einsatz der Mittel blieben zunächst offen, weil sich die Entwicklung nicht absehen liess.

Der Bundesrat entschied am Mittwoch, Skyguide die ganzen 250 Millionen Franken für 2021 in Form eines Darlehens zu geben. Mit dem Voranschlag 2022 will er weitere 100 Millionen Franken beantragen, was weiterhin von den Entwicklungen abhängt und erst 2022 festgelegt wird.

Sparmassnahmen gefordert

Kurzfristig kann Skyguide damit einen Liquiditätsengpass vermeiden und längerfristig sollte die Kapitalisierung gesichert sein, sodass der Betrieb das Darlehen zurückzahlen kann.

Gemäss der EU dürfen die Flugsicherungen den Airlines ab 2023 die Verluste wegen des Verkehrsrückgangs in Rechnung stellen. Dabei sind Effizienzvorgaben einzuhalten, sodass die Rechnungen für die Airlines kleiner werden.

Der Bundesrat stellt für die Finanzhilfe Bedingungen an Skyguide. So muss der Betrieb Sparmassnahmen von rund 100 Millionen Franken und mehr einleiten. Nötig werden die zusätzlichen Sparmassnahmen durch die Effizienzvorgaben der EU.

Skyguide muss dem Bund zusätzliche Sparmöglichkeiten aufzeigen. So erwartet der Bundesrat, dass das Rentenalter der Fluglotsen bis Ende 20321 auf mindestens 60 Jahre erhöht werden kann.

(AWP)