Die Bewerbungen seien vertraulich, teilte GK-Präsident Andrea Caroni am Montag auf Anfrage mit. Als nächstes werde sich die Subkommission über die Dossiers beugen und anschliessend der Plenarkommission eine Vorauswahl unterbreiten.
Am 11. November wird nach Angaben von Caroni das Plenum der GK hierzu tagen. Eine zweite Sitzung ist für den 25. November festgelegt. Die Gerichtskommission habe am 9. September beschlossen, "ein zweistufiges Verfahren mit vertiefenden Elementen" durchzuführen, erklärte Caroni.
Wahl im Dezember geplant
Die Gerichtskommission will der Bundesversammlung ihren Wahlvorschlag für die Lauber-Nachfolge für die kommende Wintersession unterbreiten. Mitte Dezember soll das Parlament dann den neuen Bundesanwalt oder die neue Bundesanwältin wählen.
Amtsantritt soll laut Stelleninserat bereits der 1. Januar 2021 sein. Erwartet wird ein juristischer Hochschulabschluss und "mit Vorteil ein Anwaltspatent und ein Doktorat". Die neue Bundesanwältin oder der neue Bundesanwalt sollte zudem über mehrjährige Berufserfahrung in einer ähnlichen Funktion und fundierte Kenntnisse in der Strafverfolgung verfügen.
Erwartet werden auch Professionalität, Verhandlungsgeschick, Belastbarkeit sowie Sicherheit und Gewandtheit im Umfang mit Behörden, Verfahrensbeteiligten und der Öffentlichkeit.
Jornot bewirbt sich
In den Medien kursierten bereits verschiedene Namen. Eine Bewerbung eingereicht hat der Genfer Generalstaatsanwalt Oliver Jornot. Er bestätigte am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA verschiedene Berichte in Westschweizer Medien.
Der bisherige Amtsinhaber Lauber hatte nach monatelanger Kritik an seiner Amtsführung und mutmasslichen Ungereimtheiten bei den Ermittlungen im Verfahrenskomplex rund um den Weltfussballverband (Fifa) im Juli seinen Rücktritt angeboten. Kurz darauf reichte er seine Kündigung ein. Lauber schied per Ende August vorzeitig aus dem Amt aus. Nach Laubers Abgang übernahmen seine beiden Stellvertreter die Amtsgeschäfte.
(AWP)