"Wir wollen, dass noch mehr getestet wird", sagte Berset an einer gemeinsamen Medienkonferenz mit der Zürcher Regierungspräsidentin Silvia Steiner (CVP) und Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP) am Flughafen Zürich. Er hatte sich dort zuvor über die Passagierabfertigung in Coronazeiten sowie das Zürcher Contact-Tracing informieren lassen.

Berset äusserte zudem seine Hoffnung, dass auch Selbsttests bald zugelassen werden könnten.

Rickli bezeichnete die derzeitigen Regelungen für repetitive Tests bei Firmen und Organisationen zuvor als zu restriktiv. So übernehme der Bund die Kosten etwa nur dann, wenn in einem Betrieb die Schutzkonzepte nicht eingehalten werden könnten.

Kleine Kantone erhalten mehr Impfdosen

Rickli kritisierte den Verteilschlüssel des Bundes für die Impfdosen. Dieser bevorteile kleinere Kantone, die nun vereinzelt schon bald mit der Impfung von Personen über 65 Jahre beginnen könnten. Zürich als grosser Kanton brauche voraussichtlich bis im April, bis alle über 75 geimpft seien.

Mit den Eröffnungen der neuen Impfzentren im Kanton werde Zürich das Potential haben, 20'000 Impfungen pro Tag durchzuführen. "Aber dafür brauchen wir Impfstoff", sagte Rickli.

"Es kann nie schnell genug gehen", sagte Berset. Das Ziel bleibe, alles dafür zu tun, dass sich bis im Sommer alle, die das möchten, impfen lassen könnten. Daran habe sich nichts geändert.

Wissenschaftliche Beiträge fliessen in Entscheidungen ein

Berset betonte zudem die Wichtigkeit der wissenschaftlichen Beiträge an die Pandemie-Bekämpfung. Die wissenschaftliche Stimme werde immer in die Entscheidungsfindung des Bundesrats einfliessen. Sie könne nicht einfach unterbunden werden.

Am Samstag hatte sich die Wirtschaftskommission des Nationalrats für einen Maulkorb für die nationale Corona-Taskforce entschieden. Sie soll sich nicht mehr zu Massnahmen gegen das Coronavirus äussern dürfen. Der Nationalrat entscheidet diese Woche in der Sache.

(AWP)