Bundespräsident Cassis und Präsident Áder hätten die aktuelle Situation in der Ukraine und die schwerwiegende Verletzung des Völkerrechts durch Russland erörtert, teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mit.
Cassis habe seinem Gesprächspartner die Position der Schweiz gegenüber Russland dargelegt mit der Aufforderung, die Lage umgehend zu deeskalieren, alle Kampfhandlungen in der Ukraine einzustellen und die Truppen unverzüglich vom ukrainischen Territorium zurückzuziehen.
Er habe auch die Hilfsbereitschaft gewürdigt, die sowohl in den Nachbarländern der Ukraine wie in der Schweiz stark spürbar sei. Die Schweiz werde sich an der gesamteuropäischen Solidarität beteiligen und mithelfen, Nachbarstaaten wie Ungarn zu entlasten.
Mit Blick auf die Europapolitik habe der Bundespräsident bekräftigt, dass die Schweiz den bilateralen Weg mit der EU fortsetzen wolle. Dazu zähle die rasche Freigabe des zweiten Schweizer Beitrags an ausgewählte EU-Mitgliedstaaten, darunter Ungarn.
Das Verhältnis mit Ungarn ist durch eine historische Verbundenheit geprägt. Nach dem gescheiterten Aufstand in Ungarn gegen den Kommunismus im Jahr 1956 nahm die Schweiz rund 12'000 ungarische Flüchtlinge auf. Heute leben rund 26'000 Ungarinnen und Ungarin in der Schweiz und rund 2000 Schweizer Staatsangehörige in Ungarn. Das Handelsvolumen der beiden Länder belief sich im letzten Jahr auf rund 2,7 Milliarden Franken.
(AWP)