Zwei Inhaber einer 2024 fälligen Dollar-Anleihe der strauchelnden Evergrande haben einen am Mittwoch fälligen Coupon noch nicht erhalten. Ein Default in Bezug auf die Zinszahlung im Volumen von 45 Millionen Dollar kann erst nach einer Karenzzeit von 30 Tagen konstatiert werden.  

Die Ratingagentur S&P begrüsste derweil die Ankündigung von Evergrande, einen 20-Prozent-Anteil an der Shengjing Bank zu verkaufen, dies als ersten Schritt zur Lösung der Schuldenkrise. Der Umfang des Deals von 10 Milliarden Yuan sei freilich nur klein im Vergleich zur Schuldenlast von Evergrande. Voraussichtlich werde das Unternehmen rund 100 Milliarden Yuan beschaffen müssen.

Die Immobiliensparte von Evergrande in China hat inzwischen die Bauarbeiten an rund 20 Projekten in Guangzhou, Foshan, Shantou und anderen Städten in der Provinz Guangdong wieder aufgenommen.

Peking hatte die chinesischen Finanzinstitute aufgefordert, den Lokalregierungen bei der Stabilisierung des sich rasch abkühlenden Wohnimmobilienmarktes zu helfen und die Rechte einiger Hauskäufer zu schützen. Dies ist ein weiteres Signal dafür, dass die Behörden über die Auswirkungen der Evergrande-Krise besorgt sind.

Unter verschärfter Beobachtung des Marktes im Bezug auf ihre finanzielle Gesundheit steht inzwischen auch der Immobilienentwickler Sunac China. In diesem Monat haben manche der Dollar-Bonds des Unternehmens fast 20 Prozent nachgegeben.

(Bloomberg)