China sei in den Köpfen der Amerikaner zu einem "imaginären Feind" geworden. Die Hoffnung könnte sein, dass die USA durch die "Dämonisierung" der Volksrepublik von ihren eigenen strukturellen Problemen ablenken wollen, so Xie Feng weiter. Die Beziehungen beider Staaten befänden sich in "ernsthaften Schwierigkeiten".

Sherman habe bei dem Treffen mit Chinas Aussenminister Wang Yi die Besorgnis über eine Reihe von Themen geäussert, hiess es aus dem US-Aussenministerium. Dazu zählten unter anderem "Pekings antidemokratisches Vorgehen in Hongkong", "der anhaltende Völkermord und die Verbrechen gegen die Menschlichkeit" in der nordwestchinesischen Provinz Xinjiang, Pekings Verhalten im Cyberspace oder Einschränkungen der Pressefreiheit.

Sherman habe ausserdem ihre Besorgnis über Chinas mangelnde Kooperation mit der Weltgesundheitsorganisation WHO auf der Suche nach dem Ursprung des Coronavirus betont, so der Sprecher des Ministeriums, Ned Price. Gleichzeitig sei die Zusammenarbeit etwa beim Klima sehr wichtig.

Sherman ist die bisher ranghöchste Vertreterin der US-Regierung seit dem Amtsantritt von Präsident Joe Biden, die nach China gereist ist. Als Vorsichtsmassnahme wegen der Pandemie wurden die Gespräche nicht in Peking, sondern in der 130 Kilometer von der Hauptstadt entfernten Stadt Tianjin geführt.

Das Verhältnis zwischen China und den USA ist angespannt. Es gibt Streit um Handelsfragen, Hackingvorwürfe, Menschenrechtsverstösse, Hongkong und Chinas Territorialansprüche./jpt/DP/eas

(AWP)