Bei dem jüngsten Ausbruch der hoch ansteckenden Delta-Variante seien in 48 Städten in 18 Provinzen und Regionen rund 1280 Infektionen entdeckt worden. Allerdings hätten 36 Städte in den vergangenen fünf Tagen keine neuen Fälle mehr entdeckt, sagte der Gesundheitsbeamte.

Der Ausbruch hatte Chinas strikte Null-Covid-Strategie auf die Probe gestellt. Die Behörden reagierten mit Ausgangssperren, der Unterbrechung von Transportverbindungen, Reisebeschränkungen, Massentests und Quarantäne. Der Ausbruch war auf die Infektion von drei Flughafenmitarbeitern im Juli in Nanjing bei der Reinigung eines Flugzeugs aus Russland zurückgeführt worden.

Seit vergangenem Sommer hatte das bevölkerungsreichste Land, in dem im Dezember 2019 weltweit erstmals Corona-Infektionen entdeckt worden waren, das Virus weitgehend im Griff. Es gab nur noch vereinzelt begrenzte Ausbrüche. Das Leben hatte sich wieder normalisiert.

Allerdings hat sich China weitgehend vom Ausland abgeschottet. Einreisen sind stark beschränkt. Jeder muss bei der Ankunft zwei bis drei Wochen in eine Quarantäneeinrichtung. Die Zahl der in China tätigen Ausländer ist stark zurückgegangen.

Bislang sind 777 Millionen Chinesen komplett geimpft. Über 1,83 Milliarden Impfdosen sind verabreicht worden. Doch gibt es Fragen, wie wirksam die chinesischen Impfstoffe gegen die Delta-Variante sind. Ausländische Impfstoffe wie der von Biontech /Pfizer, dem höhere Wirksamkeit nachgesagt wird, sind in China noch nicht zugelassen.

Die Gesundheitskommission ordnete an, Mund- und Nasenschutz künftig nicht nur in Innenräumen, sondern auch draussen in gut besuchten Parks und Plätzen zu tragen. Mit einer Corona-App müssen sich Chinesen ohnehin auch an Eingängen zu Geschäften oder Restaurants registrieren und nachweisen, dass sie nicht aus Risikogebieten kommen.

Nach der Infektion eines Arbeiters im Hafen von Ningbo in der Provinz Zhejiang wurde ein ganzer Terminal geschlossen, was Sorge über weitere Verzögerungen im weltweiten Containerverkehr auslöste. Ningbo zählt zu den grössten Häfen weltweit. Besonders Exporte von China in die USA und Kanada sind betroffen./lw/DP/eas

(AWP)