Experten wiesen darauf hin, dass die gegenwärtige Impfrate auch deswegen so niedrig sei, weil das Virus im bevölkerungsreichsten Land weitgehend unter Kontrolle sei. Seit einigen Wochen melden die Behörden meist nur importierte Infektionen, die Betroffenen werden wegen der strengen Quarantänevorgaben bei der Einreise sofort isoliert.
Die weltweit ersten Fälle mit dem Coronavirus waren im Dezember 2019 in der zentralchinesischen Metropole Wuhan entdeckt worden. Nach einer als anfangs unzureichend kritisierten Reaktion haben Chinas Behörden Ende Januar 2020 strenge Massnahmen wie Ausgangssperren für viele Millionen Menschen, Massentests, Kontaktverfolgung und Zwangsquarantäne ergriffen.
Seither gelten auch weitgehende Einreisebeschränkungen. So werden nur wenig Visa vergeben. Der internationale Flugverkehr ist stark eingeschränkt. Einreisende müssen mehrere Tests vorweisen und je nach Ankunftsort zwei bis drei Wochen in eine Quarantäne-Einrichtung. Die Zahl der Deutschen in China hat sich nach vagen Schätzungen von rund 30 000 vor der Pandemie etwa halbiert. Deutsche Wirtschaftsvertreter, Experten und andere Entsandte haben grosse Probleme, überhaupt eine Einreiseerlaubnis zu bekommen.
Seit dem Sommer wurden nur noch vereinzelt begrenzte Ausbrüche in China gemeldet, auf die immer sofort mit strikten Massnahmen reagiert wurde. Das Leben und die Wirtschaftstätigkeit haben sich weitgehend normalisiert. Die Menschen tragen an vielen Orten aber weiter Mund- und Nasenschutz, lassen Fieber messen und müssen sich mit einer Corona-App in Geschäften oder Restaurants registrieren./lw/DP/zb
(AWP)