Das waren laut einer Untersuchung des China-Instituts Merics und der Rhodium-Group 40 Prozent mehr als im Vorjahr. In der EU stiegen die chinesischen Investitionen sogar um 77 Prozent auf 35 Milliarden Euro, elf Milliarden davon flossen nach Deutschland. Nach Angaben der Autoren konzentrierten sich chinesische Firmen im vergangenen Jahr verstärkt auf die großen EU-Staaten Großbritannien und Deutschland.

Umgekehrt sanken die europäischen Investitionen in China laut der Studie schon das vierte Jahr in Folge und erreichten nur noch acht Milliarden Euro. Gründe seien das sinkende Wachstum, rückläufige Gewinnmargen und bestehende Hürden für ausländische Investoren.

Mit der steigenden Zahl an Übernahmen wuchsen 2016 in Europa und auch Deutschland die Vorbehalte gegenüber chinesischen Investitionen. Auch Merics-Experten hatten im Dezember geraten, schärfer gegen staatlich geförderte Firmenübernahmen durch chinesische Investoren vorzugehen.

Der deutsche Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hatte vor einigen Wochen eine Initiative gestartet, die auf wirksameren Schutz gegen unliebsame Firmenübernahmen in strategisch wichtigen Bereichen in Europa und Deutschland abzielt. Ein chinesischer Investor hatte in Deutschland jüngst den Roboter-Hersteller Kuka übernommen. Der chinesische Erwerb des Chipanlagen-Bauers Aixtron war am Einspruch der US-Behörden wegen Sicherheitsbedenken gescheitert.

(Reuters)