Der Bund suche die nötigen Medikamente auf weltweiter Ebene und kaufe sie auf dem internationalen Markt, sagte die Sprecherin des Bundesamtes für Gesundheit, Katrin Holenstein, auf Anfrage. Sie bestätigte damit einen Artikel in der "NZZ am Sonntag".

Bern hat zudem im März die entsprechende Arbeitsgruppe geschaffen. Diese ist für die Erfassung, Beurteilung sowie für die Beschaffung und Zuteilung der Produkte zuständig, die möglicherweise fehlen könnten. Dieser Task-Force, die seit rund zwei Wochen im Einsatz ist, gehören Mitarbeitende des Bundesamtes für Gesundheit und des Bundesamtes für wirtschaftliche Landesversorgung sowie verwaltungsexterne Fachleute an.

Mit der Schaffung der Task-Force reagiert der Bund auf die zunehmende Knappheit an Medikamenten und Wirkstoffen gegen die Lungenkrankheit Covid-19. Ein Problem besteht zurzeit darin, dass es an diesen Produkten nicht nur in der Schweiz, sondern weltweit fehlt.

Mangel bei Narkosemitteln

Ein Mangel besteht insbesondere bei drei Gruppen von Arzneimitteln und Wirkstoffen, darunter bei den Narkosemitteln, die es für die Beatmung schwerkranker Coronavirus-Patienten braucht. Auch die ebenfalls für die Beatmung benötigten Muskelrelaxanzien sind rar. Zudem fehlt es an entzündungshemmenden Mitteln. Bei einigen Antibiotika und antiretroviralen Medikamenten herrscht nach Angaben der Sprecherin ebenfalls Mangel.

Die Knappheit der Medikamente und Wirkstoffe hat auch dazu geführt, dass die Preise dafür um ein Vielfaches gestiegen sind. Zudem werden viele dieser Produkte nur in Asien hergestellt.

(AWP)