Der Streit um die richtige Vorgehensweise mit der Lockerung der Coronavirus-Massnahmen durch den Bundesrat beschäftigt die Sonntagspresse stark. So kritisiert etwa die Zürcher Regierungspräsidentin Carmen Walker Späh in der "NZZ am Sonntag", dass Coiffure-Salons am 27. April öffnen dürften, Buchhandlungen dagegen erst später. Nicht nachvollziehbar sei auch, wenn Grossverteiler das ganze Sortiment anböten, Fachgeschäfte aber geschlossen bleiben müssten.

Auch Restaurants sollten schneller wieder Gäste bedienen dürfen, mahnte die FDP-Politikerin. Es ginge um Milliarden, welche allein die Zürcher Wirtschaft verliere. Laut der "NZZ am Sonntag" setzen sich auch Bergführer, Wanderleiter und Kletterlehrer mit Coiffeuren gleich. Dies seien ebenfalls personenbezogene Dienstleistungen und man würde sie zudem im Freien mit einem geringeren Coronavirus-Ansteckungsrisiko anbieten, hiess es vom Bergführerverband gegenüber der Zeitung. CVP-Nationalrat Leo Müller (LU) sagte gegenüber der "SonntagsZeitung, dass es möglich sein müsse, dass die Gastrobetriebe am 11. Mail mindestens teilweise wieder öffneten.

"Ich schliesse nicht aus, dass die Restaurants in den nächsten Wochen ebenfalls öffnen können, erklärte zudem Wirtschaftsminister Guy Parmelin in der "SonntagsZeitung und in "Le Matin Dimanche". "Wir brauchen keine vagen Versprechen, wir brauchen jetzt Klarheit", hiess es im "SonntagsBlick" zudem etwa von Gastro Stadt Bern und Umgebung. Während von den Coiffeueren fünfzig Mal die Rede ist, habe der Bundesrat die Gastronomie noch nicht einmal erwähnt, hiess es. Auch die Reisebüros sind laut der "SonntagsZeitung" sauer, weil sie beim Bundesrat mit ihren Rettungsvorschlägen aufgelaufen sind.

(AWP)