Weidmann befürwortet die bisherigen Schritte der Bundesregierung bei der Bekämpfung der Epidemie. "Die Bundesregierung hat schnell und richtig gehandelt. Zentral erscheint mir, das Vertrauen der Bürger in das staatliche Handeln zu bewahren." Dazu müsse der Staat auch die ökonomischen Folgen für die Menschen und die Unternehmen eindämmen und nach der Epidemie entschlossen bei der Wiederbelebung der Wirtschaft helfen. "Die Geldpolitik unterstützt, sie kann aber diesmal bei der Verteidigung nicht an vorderster Front stehen."

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat wegen der Coronavirus-Krise bereits ein neues Anleihenkaufprogramm im Volumen von 750 Milliarden Euro beschlossen - und weitere Schritte sind möglich. "Die EZB ist in der komfortablen Situation, dass sie über eine ganze Reihe von Instrumenten verfügt, die alle noch nicht ausgeschöpft sind", sagte EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Auch sie betonte aber, dass zur Lösung der Krise vor allem die Politik gefordert sei. So sprach sie sich für gemeinsame Krisen-Anleihen der Euro-Mitgliedsstaaten aus. Auch die Ausgabe einmaliger "Corona-Anleihen" sei denkbar.

Weidmann betonte, dass Deutschland dank solider Staatsfinanzen gut dastehe, um die Krise zu stemmen. "Es war genau richtig, dass Deutschland den Staatshaushalt in Zeiten guter Konjunktur konsolidiert hat. Dadurch sind jetzt Spielräume da, um mit dieser schweren Krise umzugehen."/tos/DP/nas

(AWP)