Wie die chinesische Gesundheitskommission am Freitag in Peking weiter berichtete, stieg die Zahl der Infizierten in China innerhalb eines Tages erneut um 3143. Damit erreichte die Gesamtzahl der Fälle landesweit 31'161. Zusätzlich seien mehr als 26'000 Verdachtsfälle registriert.

Nach Angaben des Gesundheitsausschusses der Provinzregierung von Hubei wurden dort seit Donnerstag weitere 2447 Fälle von Ansteckungen mit dem Virus verzeichnet. Hubei ist das Zentrum der Epidemie, von der dortigen Millionenmetropole Wuhan hatte der Erreger seinen Ausgang genommen.

Mehr Fälle auf Kreuzfahrtschiff

Ausserhalb Festland-Chinas wurden in mehr als zwei Dutzend Ländern mehr als 270 Infektionen und zwei Todesfälle bestätigt. An Bord eines unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes in Japan sind weitere 41 Fälle des neuen Coronavirus festgestellt worden. Das gab das japanische Gesundheitsministerium am Freitag bekannt. Damit erhöht sich die Zahl der Infizierten an Bord des Schiffes auf 61. Die Betroffenen würden in Spitäler gebracht, berichteten örtliche Medien weiter. Die übrigen der insgesamt 2666 Passagiere, etwa die Hälfte davon Japaner, sowie 1045 Crew-Mitglieder sollen vorerst bis zum 19. Februar an Bord bleiben, da die Untersuchungen auf den Erreger weitergehen.

Chinas Präsident Xi Jinping demonstrierte unterdessen in einem Telefonat mit seinem US-Amtskollegen Donald Trump höchste Entschlossenheit im Kampf gegen das Coronavirus. Wie das chinesische Staats-Fernsehen am Freitag berichtete, zeigte sich Xi überzeugt, dass die Volksrepublik die Epidemie besiegen werde.

Trump signalisiert Vertrauen

Die Regierung in Peking habe nichts ausgelassen, um dieses Ziel zu erreichen. Schrittweise würden bereits Ergebnisse erzielt. Am langfristigen Trend der chinesischen Wirtschaft werde sich nichts ändern, habe Xi gesagt. Ein Sprecher des US-Präsidialamts bestätigte das Telefonat. Er ergänzte, Trump habe sein Vertrauen in die Stärke und Widerstandskraft Chinas zum Ausdruck gebracht. Die beiden Staatschefs hätten einen engen Austausch vereinbart.

Xi drang laut den Angaben zugleich bei Trump darauf, dass die USA vernünftig auf die Verbreitung des Erregers reagieren sollten. Die chinesische Führung hatte zuletzt die zunehmend von anderen Staaten verhängten Abschottungsmassnahmen gegen die Volksrepublik hart kritisiert. Peking nannte diese Massnahmen unvernünftig.

Die USA haben ein vorläufiges Einreiseverbot gegen Ausländer verhängt, die sich in den vorherigen zwei Wochen in China aufgehalten haben. Ferner warnte das Aussenministerium in Washington die US-Bürger in der schärfestmöglichen Form vor Reisen nach China.

Zugleich hätten sie bekräftigt, den vereinbarten ersten Teil des Handelsabkommens zwischen beiden Ländern umzusetzen.

WHO zurückhaltend

Chinas stellvertretender Zentralbankchef Pan Gongsheng sagte, die heimische Wirtschaft könnte im laufenden ersten Quartal von dem Virus-Ausbruch gestört werden. Sie dürfte sich davon aber wieder erholen, sobald die Epidemie unter Kontrolle gebracht sei, ergänzte er. Die Notenbank bereite Massnahmen vor, um die Belastungen für die Konjunktur aufzufangen.

Nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation WHO kann man noch nicht beurteilten, ob der Höhepunkt der Ausbreitung des Coronavirus erreicht ist. Am Mittwoch sei zwar der erste Tag, an dem die Zahl der Neuinfizierungen gefallen sei, sagte ein WHO-Sprecher. Es sei aber zu früh, um von einem Höhepunkt zu sprechen.

(AWP)