Die 900 zertifizierten Intensivbetten seien praktisch alle ausgelastet, sagte Stettbacher. 242 Reservebetten seien noch frei. "Diese Reservebetten können ausgeschöpft werden - und diese Reserve kann auch noch einmal auf 1400 Betten ausgebaut werden."

Rund 60 Prozent der Patienten auf den Intensivstationen seien Covid-19-Patienten. Die Überweisungen auf die Intensivstationen seien weiterhin steigend. Patienten aus stark ausgelasteten Regionen werden zunehmend in andere Regionen verlegt. Mit den sinkenden Fallzahlen würde in rund zwei Wochen allerdings auch die Zahl der Spitaleintritte sinken.

"Wir können nicht ewig darauf setzen, dass die Spitäler ständig die Akutbetten aufstocken", sagte Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle beim Bundesamt für Gesundheit (BAG). Um Druck von den Spitälern zu nehmen, sei die weitere konsequente Einhaltung der Corona-Massnahmen essenziell.

Laut Masserey braucht es je nach Wirksamkeit und Schutzdauer eine Durchimpfungsrate von 60 bis 90 Prozent, um das Coronavirus einzudämmen.

Zahl der Todesfälle bleibt hoch

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden dem BAG innerhalb von 24 Stunden 4560 neue Covid-19-Ansteckungen gemeldet. Zudem registrierte das BAG gemäss einer Mitteilung vom Dienstag 142 neue Todesfälle und 299 weitere Spitaleintritte.

Seit Beginn der Pandemie gab es insgesamt 274'534 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus. 10'747 Personen mussten wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit Covid-19 stieg unterdessen auf 3300.

Gegenüber Montag wurden dem BAG 19'495 Tests gemeldet. Bei 25,4 Prozent von ihnen fiel das Resultat über die vergangenen zwei Wochen gesehen positiv aus.

Armee setzt Rekrutierungen fort

Nach einer Coronavirus-bedingten dreiwöchigen Unterbrechung nimmt die Schweizer Armee ihre Rekrutierungen wieder auf. Ab kommendem Montag werden Stellungspflichtige wieder ausgehoben, allerdings unter strengen Schutzauflagen.

Rekrutiert wird ausschliesslich für die Rekrutenschulen, die am 18. Januar 2021 beginnen, wie die Armee am Dienstag mitteilte. Ebenfalls eine Ausnahme gemacht wird für Spezialfälle - etwa Auslandseinsätze der Armee. Für die Sommer-RS dagegen findet die Aushebung noch nicht statt.

In den sechs Rekrutierungszentren werden bis Ende dieses Jahres noch rund 2000 Stellungspflichtige erwartet. Für sie gelten Schutzmassnahmen. Neu werden höchstens 50 Personen gleichzeitig den Rekrutierungszyklus durchlaufen. Die Armee ruft die Stellungspflichtigen unter anderem auf, nicht in Gruppen anzureisen.

(AWP)