"Innerhalb von zehn Tagen wird die gesamte iranische Nation überwacht, sei es aus dem All, über Telefon oder - wenn nötig - persönlich", kündigte Armeechef Mohammed Bagheri an. Diejenigen, bei denen ein Verdacht auf eine Erkrankung bestehe, würden identifiziert.

Die bislang drastischsten Massnahmen im Iran wurden angeordnet, nachdem das Geistliche Oberhaupt Irans, Ayatollah Ali Chamenei, die Armee damit beauftragt hatte, den Kampf gegen das neuartige Coronavirus aufzunehmen. Das Land ist gemeinsam mit China und Italien am stärksten betroffen. Bislang starben im Iran 514 Menschen an Covid-19. Mehr als 11'300 Infizierte wurden offiziell registriert.

Von dem Virus betroffen sind auch mehrere Politiker und Beamte in dem 80 Millionen Einwohner zählenden Land, von denen auch einige starben. Zuletzt wurde bekannt, dass auch bei Chameneis aussenpolitischem Berater, Ali Akbar Welajati, der Verdacht auf eine Coronainfektion besteht.

In einem aussergewöhnlichen Schritt hatte der Iran am Donnerstag den Internationalen Währungsfonds (IWF) um dringende Finanzhilfen angesichts der Pandemie gebeten. Der Iran hatte zuletzt zwischen 1960 und 1962 Finanzhilfen vom Internationalen Währungsfonds erhalten.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte am Mittwoch erklärt, der Iran tue sein Möglichstes, um die Pandemie einzudämmen; dem Land fehle es aber an Mitteln.

mk

(AWP)