Zum Coronavirus-Ticker vom Mittwoch, den 23. Juni, geht es hier.

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18:15

Biontech geht von einer Wirksamkeit seines Corona-Impfstoffs auch gegen die zuletzt aufgetretenen Virus-Varianten aus. "Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass eine Anpassung unseres Impfstoffs an kursierende Varianten notwendig ist", sagte CEO Ugur Sahin am Dienstag auf der Online-Hauptversammlung des Unternehmens. Biontech arbeite an flexiblen Verfahren in den Bereichen Technologie, Produktion und Zulassung. Um vorbereitet zu sein und schnell reagieren zu können, falls eine dritte Dosis zur Auffrischung bestehender Impfungen oder eine Anpassung an einen neuen Virusstamm erforderlich werden sollte, analysiere Biontech ständig die Wirksamkeit des Impfstoffs auch gegen neu auftretende Varianten, erklärte Sahin. Seit einigen Monaten verfolge das Unternehmen einen "Prototyp-Ansatz", der dies erleichtern solle.

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18:05

Die US-Regierung wird einem Medienbericht zufolge einräumen, dass sie das von Präsident Joe Biden gesetzte Impfziel verpassen wird. Biden wollte bis zum Nationalfeiertag am 04. Juli 70 Prozent der Erwachsenen im Land mindestens einmal geimpft haben. Die Regierung werde zugeben, das Ziel nur bei über 27-Jährigen erreicht zu haben, berichtet der Sender NBC unter Berufung auf einen Redetext eines Regierungsberaters. Eine Stellungnahme des Präsidialamtes liegt nicht vor. In den vergangenen zwei Wochen stieg die Impfquote in den USA ungeachtet der Aufrufe aus der Politik um weniger als einen Prozentpunkt.

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16:55

Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittelagentur gibt grünes Licht für zwei weitere Produktionsstätten zur Herstellung des gemeinsamen Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer. Eine wird demnach im schleswig-holsteinischen Reinbek von Allergopharma betrieben, die andere im Schweizerischen Stein von Novartis Pharma. Die Arbeit könne umgehend aufgenommen werden, da keine Zustimmung der EU-Kommission nötig sei.

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15:10

12- bis 15-Jährige können sich in der Schweiz impfen lassen. Dies sagte Impfchef Christoph Berger vor den Medien in Bern. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Kommission für Impffragen empfehlen dies. Besonders Jugendliche mit chronischer Erkrankung sollten sich impfen lassen, genauso wie solche, die viel Kontakt mit gefährdeten Personen hätten. Ein "Durchimpfungs-Ziel" in dieser Altersklasse gebe es aber nicht: Laut Berger brauchen diese Jugendlichen auch kein Covid-Zertifikat als Zugang für Veranstaltungen.

Laut BAG-Direktorin Anne Lévy sind 37 Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft, 57 Prozent mindestens einmal. Bis Ende Juni könnten 75 Prozent der verwundbaren Personen geimpft werden, 60 Prozent aller Erwachsenen mindestens einmal. Dieses Ziel werde erreicht, sagte die BAG-Direktorin: "Die Impfbereitschaft ist höher, als wir erwartet haben."

Bis Ende Juli würden alle Impfwilligen einen Termin für eine Impfung erhalten. "Wir kommen dem Ziel näher, die Pandemie immer mehr in den Griff zu bekommen." Lévy rief die Bevölkerung auf, sich impfen zu lassen: "Die Wartezeiten sind nicht mehr lang."  

Gegen die Delta-Variante des Virus helfe am besten die Impfung. Laut BAG-Krisenchef Patrick Mathys ist der Schutz durch zwei Impfungen gegen die Delta-Variante nur geringfügig kleiner als gegen den bisher vorherrschenden Typus B117. Bei nur einer Impfung seien die Erkenntnisse aber sehr verschieden. "Wir müssen davon ausgehen, dass inzwischen 10 Prozent auf diese Variante zurückgeht." 

Kantonsärzte-Präsident Rudolf Hauri warnte davor, Schutzmassnahmen jetzt fallenzulassen. "Wir stellen fest, dass die Massnahmen weniger gut eingehalten werden." Die Durchimpfung sei noch nicht hoch genug, um sorglos mit dem Virus umzugehen. 

Die Medienkonferenz auf YouTube:

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14:30

In Moskau werden die Corona-Beschränkungen für Restaurant- und Café-Besuche wegen der grassierenden Delta-Variante verschärft. Nur wer eine vollständige Impfung nachweisen könne, aktuell negativ gestestet oder im vergangenen halben Jahr von einer Infektion genesen sei, dürfe die Lokale besuchen, sagt Bürgermeister Sergej Sobjanin auf seinem Blog. Dies gelte vom 28. Juni an.

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14:10

Irland hält trotz der zunehmenden Präsenz der Delta-Variante des Coronavirus an seinem Lockerungskurs fest. "Was die Delta-Variante angeht, so gibt es auf jeden Fall Grund zur Besorgnis, aber keinen Grund zur Panik in dieser Phase", sagt der stellvertretende Ministerpräsident Leo Varadkar vor Journalisten. "Wir sind immer noch auf Kurs, die Einschränkungen am 5. Juli weiter zu lockern."

Vorgesehen ist dann unter anderem, die Innenbereiche von Restaurants für Gäste wieder zu öffnen. Die Lage müsse in den kommenden Wochen genau beobachtet werden, sagt Varadkar. Eine endgültige Entscheidung über weitere Lockerungen soll nächste Woche fallen.

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13:55

Die Europäische Union hat beschlossen, eine Option zur Bestellung von 150 Millionen zusätzlichen Dosen des Corona-Impfstoffs von Moderna zu ziehen. Sie sollen im kommenden Jahre geliefert werden, teilt die EU-Kommission mit. Eine Sprecherin sagt, das Ausüben der Bestelloption sei Teil der EU-Strategie, sich mit Impfstoffbestände für die Zukunft einzudecken. Die Bestellung habe nicht mit der kürzlichen Ankündigung des Impfstoffhersteller CureVac zu tun. Dieser hatte vor einer Woche mitgeteilt, dass sein Covid-19-Impfstoff in der entscheidenden klinischen Studie nach vorläufigen Daten nur eine Wirksamkeit von 47 Prozent gezeigt hat.

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13:40

Vom 14. Juni bis 20. Juni sind in der Schweiz 611'689 Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht worden. Dies geht aus den Angaben hervor, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag auf seiner Website veröffentlichte.

Pro Tag wurden damit durchschnittlich 87'384 Impfungen durchgeführt. Im Vergleich zur Woche davor sank die Impfkadenz um 3 Prozent. Insgesamt wurden bis Sonntag 6'731'891 Impfungen durchgeführt. Bislang sind 2'648'104 Personen vollständig geimpft, das heisst 30,6 Prozent der Bevölkerung haben bereits zwei Impfdosen erhalten. Bei 1'435'683 Personen wurde bislang nur die Erstimpfung durchgeführt.

Bereits an die Kantone ausgeliefert, aber noch nicht eingesetzt, sind momentan 11'991 Impfdosen. Zudem sind noch 556'675 Impfdosen beim Bund gelagert.

 

 

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13:35

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 130 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Dienstag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 164. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 180, vor einer Woche bei 311. Zudem wurden 13 neue Spitaleinweisungen und ein neuer Todesfall gemeldet.

Momentan ist keiner der vier Richtwerte des Bundesrates für eine mögliche Verschärfung der Massnahmen überschritten. Die aktuellen Richtwerte gelten für die sogenannte Stabilisierungsphase, bis die gesamte impfwillige erwachsene Bevölkerung vollständig geimpft ist. Dies dürfte laut Bundesrat etwa Ende Juli der Fall sein.

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12:30

Angesichts der wieder verschärften Corona-Lage in Grossbritannien stellt der CDU-Europapolitiker Peter Liese die Austragung des Finales der Fussball-Europameisterschaft in London infrage. "Die Ausbreitung der Delta-Variante macht es unmöglich, dass in London 40'000 Zuschauer beim Endspiel ins Stadion kommen. Hier muss dringend ein strengeres Hygienekonzept her. Vielleicht ist eine Verlegung sogar unausweichlich", schreibt der gesundheitspolitische Sprecher der konservativen EVP-Fraktion im EU-Parlament in einem offenen Brief an den europäischen Fussballverband Uefa.

Die Alternativspielorte sollten aber nicht danach gewählt werden, wo am meisten Zuschauer zugelassen seien, sondern danach, welches Stadion oder welche Stadt das beste Hygienekonzept habe und der Gesundheitsschutz am besten gewährleistet sei.

Die Vorsitzendes des Sportausschusses des deutschen Bundestages, Dagmar Freitag, kritisiert die geplante Austragung des Finales um die Fussball-Europameisterschaft in London ebenfalls. "Der Schutz der Gesundheit spielt für die Uefa erkennbar keine Rolle", sagt die SPD-Politikerin der Nachrichtenagentur Reuters mit Blick auf den europäischen Fussballverband als Veranstalter der EM. "Die Austragung einer solchen Veranstaltung in Zeiten einer Pandemie, zumal mit aktuell grassierenden neuen Mutanten, war aus meiner Sicht grundsätzlich nicht verantwortbar."

In der britischen Hauptstadt soll am 11. Juli das EM-Finale ausgetragen werden, obwohl sich dort die sogenannte Delta-Variante des Coronavirus stark ausbreitet. 

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11:05

In Grossbritannien bleibt es nach derzeitigem Stand bei der auf den 19. Juli verschobenen Aufhebung der Corona-Beschränkungen. Die Daten zu Infektions- und Todeszahlen der vergangenen Woche seien ermutigend, sagt Gesundheitsminister Matt Hancock dem Sender BBC. Die Zahl der Todesfälle sei niedrig - selbst bei zunehmenden Infektionen. Man werde die Entwicklung weiterhin genau beobachten, insbesondere die Daten von Anfang kommender Woche. "Aber ich würde sagen, dass die Zahlen von vergangener Woche ermutigend waren." Vor allem die Zahl der Todesfälle bleibe sehr, sehr niedrig, das zeige, dass der Impfstoff wirke.

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11:00

In Italien muss ab Montag im Freien keine Corona-Schutzmaske mehr getragen werden. Da die Zahl der Infektionen und Covid-19-Fälle in den Krankenhäusern zurückgehe, könne die Pflicht aufgehoben werden, beschliesst die Regierung in Rom. In öffentlichen Gebäuden gilt die Tragepflicht aber weiterhin. Seit Oktober, als Italien von der zweiten Corona-Welle heimgesucht wurde, mussten alle Menschen im Freien eine Maske tragen.

Seit April hat die Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi aber Schritt für Schritt Beschränkungen aufgehoben. So durften Restaurants, Bars, Kinos und Fitnessstudios wieder öffnen. Auch die Reisefreiheit innerhalb des Landes wurde wieder hergestellt.

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10:55

Nach zuletzt wenigen Corona-Neuinfektionen in Israel sind erstmals seit rund zwei Monaten mehr als 100 neue Fälle an einem Tag nachgewiesen worden. 125 Personen seien am Vortag positiv auf das Virus getestet worden, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag mit. Der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Chesi Levy, hatte dem israelischen Fernsehen zuvor gesagt, dass rund 70 Prozent der Neuinfektionen mit der Delta-Variante des Virus in Zusammenhang stehen. Die Hälfte der Neuinfizierten seien Kinder, ein Drittel der Betroffenen sei geimpft gewesen. Die Delta-Variante wurde zuerst in Indien entdeckt und gilt als besonders ansteckend.

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10:45

Fast die Hälfte der Londoner Unternehmen, deren Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten können, erwarten, dass diese das auch nach dem Ende der Pandemie weiterhin tun werden - an bis zu fünf Tagen die Woche. Kleinere Unternehmen werden ihren Mitarbeitern die Arbeit aus der Ferne mit grösserer Wahrscheinlichkeit erlauben als grössere.

Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Londoner Industrie- und Handelskammer LCCI unter 520 Unternehmenschefs Umfrage ergab auch, das mehr Angestellte sich Sorgen machen, sich auf dem Weg zur Arbeit mit Covid-19 zu infizieren, als im Büro selbst.

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10:35

Im ersten Corona-Jahr sind in der Schweiz so viele Todesfälle verzeichnet worden wie noch nie: 2020 wurden 76'200 Todesfälle registriert - 12,4 Prozent mehr als 2019. Der Geburtenüberschuss ging um fast die Hälfte zurück, obwohl die Anzahl Neugeborener konstant blieb.

Zwei Sterbewellen waren zu beobachten, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mit seinen definitiven Zahlen vom Dienstag nachweist: In den Monaten März und April kamen 14 Prozent mehr Menschen ums Leben als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Von Oktober bis Dezember schnellte die Zunahme sogar auf 45 Prozent gegenüber 2019 hoch.

Bei Einwohnerinnen und Einwohnern mit Migrationshintergrund lag der Anstieg der Todesrate sogar noch einmal um 9 beziehungsweise 12 Prozentpunkte höher: 2020 starben 22,8 Prozent mehr ausländische Männer als im Jahr davor, bei den eingewanderten Frauen gab es 20,4 Prozent mehr Todesfälle.

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09:30

Wer in Grossbritannien vollständig geimpft ist, soll bald wieder den Urlaub an Europas Stränden verbringen dürfen. Die Regierung arbeite derzeit daran, die Reisebeschränkungen für diesen Personenkreis zu lockern, sagt der britische Gesundheitsminister Matt Hancock dem Sender Sky News. Derzeit ist es Britinnen und Briten weitgehend untersagt, in die meisten Länder zu reisen, weil Quarantäne- und Testbestimmungen umständlich und teuer sind. Das gilt auch für die EU. Die britische Reisebranche fordert, dass Grossbritannien seine Test- und Quarantänepflicht für vollständig Geimpfte aufhebt.

 

 

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08:35

Der Bundesrat will am (morgigen) Mittwoch über die nächsten Lockerungen der Corona-Massnahmen ab Ende Juni entscheiden. Eine zentrale Rolle soll neu das Covid-Zertifikat spielen. Mehrere Kantonen begrüssen dies - doch es gibt auch Kritik. Zudem werden einfachere Regeln bei den Veranstaltungen gefordert.

Das Covid-Zertifikat für Geimpfte, Genesene und Getestete soll etwa als Bedingung für Grossanlässe gelten. Der Bundesrat sieht vor, dass bei Veranstaltungen mit Covid-Zertifikat als Bedingung ab Ende Juni drinnen maximal 3000, draussen 5000 Personen teilnehmen können.

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06:45

Laut dem Basler Kantonsarzt Thomas Steffen müssten etwa zwei Drittel der Erwachsenen geimpft sein, damit die Ausbreitung des Coronavirus in der Schweiz unter Kontrolle gehalten werden kann. Eine genaue Impfquote liesse sich wissenschaftlich aber nicht nicht genau definieren, sagte Steffen zu "20 Minuten". Eine Impfquote hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) nicht. Es besteht nur das Ziel, 75 Prozent der verwundbaren Personen zu impfen. 

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04:55

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 455 neue Positiv-Tests in Deutschland. Das sind 197 weniger als am Dienstag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 8,0 von 8,6 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 77 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 90.472 Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,7 Millionen Corona-Tests positiv aus.

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01:15

In den USA sind inzwischen mehr als 150 Millionen Menschen vollständig geimpft, wie die Seuchenbehörde CDC mitteilt. Insgesamt seien über 318 Millionen Dosen verabreicht worden. Über 177 Millionen Menschen seien mindestens einmal geimpft worden. In den USA leben 328 Millionen Menschen.

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20:30

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte droht Impfverweigerern mit Gefängnis. "Suchen Sie es sich aus, entweder Impfung oder ich lasse Sie festnehmen", sagt Duterte in einer Fernsehansprache. Die Gesundheitsbehörden des Landes haben bislang eine Impfpflicht verneint. Stand Sonntag waren von den knapp 110 Millionen Bürgern des Landes 2,1 Millionen komplett geimpft. Die Regierung will bis Jahresende die Marke von 70 Millionen erreichen.

 

 

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19:05

Der Widerstand gegen das Endspiel der Fussball-Europameisterschaft in Grossbritannien wächst. "Ich werde mich dafür einsetzen, dass das Endspiel nicht in einem Land stattfindet, in dem die Ansteckungsgefahr sehr gross ist", sagt Italiens Ministerpräsident Mario Draghi. Zuvor hatte schon Bayerns Ministerpräsident Markus Söder angeboten, das Spiel von London nach München zu verlegen. In Grossbritannien breitet sich die Delta-Variante des Coronavirus aus.

 

 

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Beim Klick auf die Karte erscheint die Übersicht zur weltweiten Entwicklung der Johns Hopkins University.

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(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)