+++ Zum Coronavirus-Update vom 10. August 2021 geht es hier +++

17:00

Das Biopharma-Unternehmen Biontech spricht sich für eine möglich Auffrischungsimpfung mit seinem vorhandenen Vakzin aus. "Wir denken, dass es im Moment am besten ist, mit einer Auffrischungsdosis für den bestehenden Virusstamm fortzufahren, um die Situation in den Griff zu bekommen", sagte Firmenchef Ugur Sahin am Montag. Patienten, die einen dritte Dosis desselben Impfstoffs bekommen hätten, zeigten deutlich höhere Antikörperwerte als nach der zweiten Dosis. Es sei nicht klar, welche Virusvarianten in den kommenden Monaten auftauchen könnten, erklärte Sahin. Von daher sei es nicht sinnvoll, das Vakzin jetzt anzupassen.

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13:55

Im Iran stirbt derzeit laut einem Bericht des staatlichen Fernsehens fast alle zwei Minuten ein Mensch infolge einer Corona-Infektion. Alle zwei Sekunden werde zudem eine Person infiziert. Der Iran ist das am schwersten betroffene Land im Nahen Osten, er macht bereits eine fünfte Corona-Welle durch. Am Montag meldeten die Behörden einen Anstieg der Totenzahl um 588 auf nunmehr 94.603. Die Zahl der Infektionen erhöhte sich demnach binnen 24 Stunden um 40.808 auf knapp 4,2 Millionen.

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13:30

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 3144 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb von 72 Stunden registriert. Dies geht aus den heute Montag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 1060. Am Freitag lag dieser Schnitt noch bei 900, vor einer Woche bei 753.

Zudem wurden 38 neue Spitaleinweisungen und kein neuer Todesfall gemeldet.

Momentan ist einer der vier Richtwerte des Bundesrates für eine mögliche Verschärfung der Massnahmen überschritten. Die aktuellen Richtwerte gelten für die sogenannte Stabilisierungsphase, bis die gesamte impfwillige erwachsene Bevölkerung geimpft ist. Bislang sind 49,16 Prozent der Schweizer Bevölkerung vollständig geimpft.

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13:05

Der Erfolg seines Corona-Impfstoffs hat dem Mainzer Unternehmen Biontech einen riesigen Sprung bei Umsatz und Gewinn beschert. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, stieg der Nettogewinn im zweiten Quartel 2021 auf knapp 2,8 Milliarden Euro nach einem Verlust von 88,3 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Für die ersten sechs Monate dieses Jahres belief sich der Überschuss auf gut 3,9 Milliarden Euro nach einem Verlust von knapp 142 Millionen Euro im Vorjahr.

Der Umsatz wurde in dem zum 30. Juni beendeten Quartal auf rund 5,3 Milliarden Euro geschätzt nach 41,7 Millionen Euro im Vorjahr. Für das erste Halbjahr ergab sich ein Gesamtumsatz von fast 7,4 Milliarden Euro nach gut 69 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

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12:55

Die Schweiz lässt den Corona-Impfstoff des US-Konzerns Moderna für Jugendliche zu. Das Vakzin Spikevax sei auch für Personen um Alter von zwölf bis 17 Jahren freigegeben, teilt die Zulassungsbehörde Swissmedic mit. Der Corona-Impfstoff von BioNTech und Pfizer wurde in der Alpenrepublik bereits im Juni zum Einsatz bei unter 16-Jährigen zugelassen.

 

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10:55

In den Philippinen geraten angesichts der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Varianten des Coronavirus immer mehr Krankenhäuser an ihre Belastungsgrenzen. Die Kapazitäten von fast einem Fünftel aller Kliniken seien nahezu ausgeschöpft, teilt das Gesundheitsministerium mit. Von den insgesamt 1291 Krankenhäusern hätten 236 mit einer Belegung von mehr als 85 Prozent "kritische Niveaus" erreicht. In den vergangenen Wochen erhöhte sich die Zahl der Infektionen nach offiziellen Angaben täglich um 8000 bis 10.000 neue Fälle.

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07:50

Die Nebenwirkungen einer dritten Corona-Impfung mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer sind einer Befragung des israelischen Krankenversicherers Clalit zufolge weitgehend vergleichbar mit denen bei der zweiten. Clalit erklärte am Sonntag, er habe von Ende Juli bis Anfang August rund 240'000 Personen ein drittes Mal mit dem Vakzin geimpft. Diese seien später dazu befragt worden. 4500 der Geimpften hätten an der Befragung teilgenommen.

88 Prozent von ihnen hätten erklärt, sich nach der dritten Impfung "genauso oder besser" wie nach der zweiten gefühlt zu haben. 31 Prozent hätten über Nebenwirkungen berichtet, zumeist über Schmerzen an der Einstichstelle. Ein Prozent habe sich aufgrund von Nebenwirkungen in medizinische Behandlung begeben, 0,4 Prozent hätten Atemprobleme gehabt.

Clalit verwies darauf, dass es sich nur um erste und selbst berichtete Einschätzungen handele. Gleichwohl ließen sich daraus schon Rückschlüsse ziehen.

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06:40

Voraussichtlich um 13:30 wird das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Zahlen zu den Corona-Ansteckungen für den Zeitraum Freitag bis Sonntag präsentieren. 

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden am Freitag 1162 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Damit lag der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 900. Am Donnerstag hatte dieser Schnitt noch bei 848, eine Woche davor bei 714 gelegen. 

Den R-Wert berechnete das BAG rückblickend auf den 27. Juli auf 1,13. Damit hat sich die Verbreitung des Virus wieder etwas verlangsamt. Im Juli hatten die Angaben zum R-Wert, die jeweils auf einige Tage vor dem Publikationsdatum zurückreichen, bei über 1,5 gelegen. 

Weiterhin tief sind die Zahlen zu Todesfällen und Hospitalisierungen in der Schweiz.

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05:15

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 1183 neue Positiv-Tests in Deutschland. Das sind 336 mehr als am Montag vor einer Woche, als 847 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 23,1 von 22,6 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Zwei weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 91.784. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,79 Millionen Corona-Tests positiv aus.

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02:20

In Tunesien nimmt die Impfkampagne Fahrt auf. Das Gesundheitsministerium meldet 551.00 Impfungen binnen 24 Stunden. Das Land kämpft infolge des Virus mit überfüllten Intensivstationen und Notaufnahmen. Bislang verzeichnet Tunesien mehr als 20.000 Todesfälle und über 610.000 Coronavirus-Infektionen. Das langsame Tempo der Impfungen und der Umgang mit der Pandemie hatten Proteste gegen die Regierung von Premierminister Hichem Mechichi ausgelöst, infolgedessen er vor zwei Wochen von Präsident Kais Saied abgesetzt wurde. Bis Mitte Oktober sollen nach Angaben des Ministeriums nun 50 Prozent der 11,6 Millionen Einwohner geimpft sein.

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01:05

Der Autobauer Tesla führt laut „Wall Street Journal“ in seinem Werk im US-Bundesstaat Nevada eine Maskenpflicht neu auch für geimpfte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Bislang habe dies nur für Ungeimpfte gegolten, berichtet die Zeitung. Zuletzt hatte die US-Seuchenschutzbehörde CDC eine Kursänderung vorgenommen und Unternehmen eine Maskenpflicht auch für Geimpfte nahegelegt. Damit soll die ansteckendere Delta-Variante des Virus eingedämmt werden.

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23:15

Die französische Regierung fordert Ärzte und medizinisches Personal auf, in den Ubersee-Departements Guadeloupe und Martinique freiwillig beim Kampf gegen Corona zu helfen. Erste Mediziner sollten bereits am Dienstag dorthin gebracht werden, um in überlasteten Kliniken zu arbeiten, erklärt Gesundheitsminister Olivier Veran. Auf beiden Inseln gebe es eine intensive Infektionswelle, die auf eine tiefe Impf-Skepsis der Bewohner treffe. Der Impfbeobachtungs-Webseite Covidtracker zufolge sind erst 21 Prozent der Inselbewohner einmal geimpft. In Frankreich sind es rund 66 Prozent.

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21:40

Auch der deutsche SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz spricht sich für kostenpflichtige Coronatests aus. Ihm sei zwar wichtig, dass jene, die sich nicht impfen lassen wollten, über Tests weiter die Möglichkeit hätten, am öffentlichen Leben teilzunehmen, sagt der Vizekanzler der "Süddeutschen Zeitung" laut Vorab-Bericht. Allerdings werde die Allgemeinheit diese Tests nicht auf Dauer bezahlen. "Ich denke, im Herbst werden sie kostenpflichtig werden für alle Erwachsenen, bei denen keine gesundheitlichen Gründe gegen eine Impfung bestehen."

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21:00

Gesundheitsminister Alain Berset hat für den Fall einer günstigen Entwicklung der Pandemie in der Schweiz eine baldige Lockerung der Massnahmen in Aussicht gestellt. Wenn es gut laufe, seien in wenigen Wochen weitere Lockerungen wie zum Beispiel eine Einschränkung der Maskenpflicht möglich, sagte der Bundesrat in einem am Wochenende veröffentlichten Interview mit "SonntagsZeitung" und "Le Matin Dimanche". Die Situation sei in diesen Tagen jedoch noch unübersichtlich. Damit war der Übergang in die Normalisierungsphase vorerst noch nicht absehbar.

Bei einer erneuten Verschärfung der Lage will der Bundesrat auf Schliessungen verzichten. Berset konnte sich vorstellen, dass die Zertifikatspflicht angepasst würde. So könnten an den Orten, an denen ein Zertifikat obligatorisch ist, zusätzlich neu auch Personendaten für die Kontaktverfolgung erhoben werden.

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20:00

Impfen sei "der Königsweg" aus der Corona-Pandemie, ist Economiesuisse-Präsident Christoph Mäder überzeugt. Weil die Impfquote zu tief ist, brauche es mehr Überzeugungsarbeit, sagte Mäder im Interview mit dem "SonntagsBlick".

Gefordert seien hier der Bund, die Kantone und die Arbeitgeber. Mäder kritisiert, dass der Bund "noch noch zu stark Rücksicht auf Bedenken wegen der individuellen Freiheit und der Menschenrechte" nehme. In einer solchen Krise müsse klar sein, dass Impfen die einzig richtige Reaktion sei. "Das muss der Bund mit der nötigen Kraft propagieren."

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Beim Klick auf die Karte erscheint die Übersicht zur weltweiten Entwicklung der Johns Hopkins University.

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(cash/Bloomberg/Reuters/AWP)