18:15

Das Openair Frauenfeld wird um ein Jahr verschoben. "Wir haben so lange wie möglich gehofft, gekämpft, geplant und gewartet." Ein längeres zuwarten sei nicht möglich. Der gestrige Entscheid des Bundesrat würde  "keine konkrete Perspektive bieten", heisst es in einer Medienmitteilung.

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17:50

China bietet Indien Hilfe im Kampf gegen das Coronavirus an. Details nennt der Sprecher des Außenministeriums nicht. "China ist bereit, die nötige Unterstützung und Hilfe zur Verfügung zu stellen", sagt er lediglich. Die weltweite Gemeinschaft müsse zusammenstehen. In Indien wütet die zweite Corona-Welle immer heftiger, das Gesundheitssystem steht unter Druck. Vor allem im Norden und Westen des Landes sind die meisten Klinken voll und Sauerstoff zur Beatmung der Covid-19-Patienten ist knapp.

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17:10

Für den Schweizer Impfpass werden zwei technische Lösungen vertieft geprüft: Eine des Bundesamtes für Informatik (BIT) und eine gemeinsame der zwei Lausanner Unternehmen Sicpa und Elca, dies meldet der "Blick". Elca bietet demnach auch das elektronische Patientendossier an. Der definitive Entscheid soll erst Mitte Mai fallen. Nicht in der Endausscheidung ist die Post, die ebenfalls interessiert war. Auch der Ärzteverband FMH und Pharmasuisse, der Verband der Apotheker, hatten sich erfolglos beworben.

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16:45

Die EU-Kommission bereitet Insidern zufolge rechtliche Schritte gegen den Pharmakonzern AstraZeneca wegen der Lieferprobleme bei dessen Corona-Impfstoff vor. So solle sichergestellt werden, dass der Hersteller die für das zweite Quartal vertraglich vereinbarten Dosen liefere, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag.

Die EU-Staaten müssten entscheiden, ob sie sich anschliessen wollten. Die Angelegenheit sei am Mittwoch bei einem Treffen mit EU-Diplomaten erörtert worden und habe bei den meisten EU-Staaten Unterstützung gefunden, sagten zwei Diplomaten gegenüber Reuters. Deutschland und Frankreich hätten jedoch um mehr Zeit gebeten.

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16:10

Die verspäteten Corona-Impfdosen von Moderna sind gestern Mittwoch in der Schweiz eingetroffen. Es handelt sich laut BAG um 280'800 Dosen, die am vergangenen Freitagabend als ausstehend gemeldet worden waren.

Derweil bahnt sich schon die nächste Verspätung an: Moderne werde 200’000 Impfdosen weniger als geplant im Mai liefern, dies sagte Nora Kronig vom BAG am Dienstag an einer Medienkonferenz. Den Kantonen wurde jedoch eine halbe Million Dosen weniger gemeldet, so der “Tagesanzeiger”.  Mit den unterschiedlichen Zahlen konfrontiert, sagte Kronig 1,5 Millionen Dosen seien das Minimum. Wahrscheinlicher sei aber die Lieferung von 1,75 Millionen Dosen – also nur 200’000 Dosen weniger.

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15:35

Vertreter von EU-Ländern haben sich auf technische Rahmenbedingungen für die Einführung des digitalen Impfpasses geeinigt. " Im Juni soll das Zertifikat einsatzbereit sein, und Reisen im Sommer deutlich erleichtern. Die Zertifikate sollen - anders als es der Name vermuten lässt - auch in Papierform erhältlich sein. Die Leitlinien beträfen etwa entscheidende Elemente des Zertifikats wie einen QR-Code über den Daten zu Impfungen, Corona-Tests und überstandenen Covid-Infektionen abgerufen werden können. Geht es nach der EU, soll sich auch die Schweiz am Impfpass beteiligen können. 

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14:55

Nachdem der Bundesrat - die Vertretung der Bundesländer in Deutschland -  die Reform des Infektionsschutzgesetzes hat passieren lassen, hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Gesetz unterzeichnet. Das sagt eine Sprecherin in Berlin.

 

 

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13:40

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) meldet 2265 neue Fälle in der Schweiz und Liechtenstein

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 2'029. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 2'023, vor einer Woche bei 2'167.

Zudem wurden 107 neue Spitaleinweisungen und 42 neue Todesfälle gemeldet.

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13:00

Indien verzeichnete am Donnerstag mit 314'835 neuen Fällen die bisher weltweit höchste Zahl an Neuinfektionen. Binnen eines Tages starben 2104 Menschen in Verbindung mit dem Virus. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie in Indien 15,93 Millionen Ansteckungen gemeldet - weltweit die zweitmeisten nach den USA - und 184'657 Todesfälle registriert.

Vor allem im Norden und Westen des Landes mit der Hauptstadt Neu-Delhi ist die Lage in den Krankenhäusern Experten zufolge dramatisch: Die meisten Kliniken sind voll und Sauerstoff zur Beatmung der Covid-19-Patienten ist knapp. In einigen Städten raten Ärzte den Patienten dazu, zu Hause zu bleiben. "Im Moment gibt es keine Betten und keinen Sauerstoff. Alles andere ist zweitrangig", sagte der Virologe Shaid Jameel von der nordindischen Ashoka-Universität.

 

 

Das Fernsehen zeigte, wie sich Menschen mit leeren Sauerstoff-Behältern um Nachfüllstationen drängen, um ihre Verwandten zu versorgen. Auf einem Reuters-Foto aus dem westindischen Ahmedabad ist zu sehen, wie ein Mann, der an einen Sauerstoff-Behälter angeschlossen ist, auf dem Rücksitz eines vor einem Krankenhaus parkenden Autos liegt und auf ein Bett wartet. In der Hauptstadt werden nach Aussagen des Gesundheitsministers von Delhi, Satyendar Jain, 5000 Intensivbetten mehr benötigt, als verfügbar seien. In einigen Hospitälern reicht der Sauerstoff nur noch für sechs Stunden.

Nur vergleichsweise wenige Menschen sind in dem Land mit rund 1,35 Milliarden Einwohnern bisher geimpft. Die Behörden haben angekündigt, dass Impfstoffe für alle über 18 Jahren ab dem 1. Mai verfügbar sein sollen.

Indien habe zu früh Beschränkungen gelockert und grosse Ansammlungen erlaubt, als man über den Winter dachte, das Virus im Griff zu haben, sagen Experten. Einige Wissenschaftler machen für den dramatischen Anstieg eine Variante des Virus verantwortlich, eine "Doppelmutante", die ihren Ursprung in Indien hat. 

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12:55

Norwegen will 216'000 Dosen des AstraZeneca-Impfstoffs an Island und Schweden ausleihen. Der Einsatz des Vakzins wurde in Norwegen nach Berichten über seltene Hirnvenenthrombosen Mitte März ausgesetzt. Solange diese Aussetzung in Kraft ist können Schweden und Island die für Norwegen bestimmten Dosen erhalten.

"Wir werden die geliehenen Dosen zurückbekommen, sobald wir darum bitten", erklärte Gesundheitsminister Bent Hoie.

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11:10

Immunologe und Ex-Taskforce-Mitglied Marcel Salathé steht kritisch zu geplanten Privilegen für Menschen in der Schweiz, die durch eine Impfung oder eine durchgemachte Infektion Vorteile geniessen sollen. Es wäre "dystopisch", wenn ein Besuch von einem Restaurant oder einem anderen öffentlichen Ort vom Immunstatus abhänge, sagte Salathé im Gespräch mit dem "Tages-Anzeiger" (Artikel bezahlpflichtig)

"Mir persönlich macht es Sorgen, wenn die Antikörper in meinem Blut plötzlich darüber bestimmen, wo ich hindarf und wo nicht", sagt der Experte für Epidemien. Ein "Impf-Zertifikat", wie es die Schweizer Behörden planen, solle sehr zurückhaltend eingesetzt werden. 

Salathé glaubt, dass mit dem höheren Anteil der Geimpften in der Schweiz die Beschränkungen abgebaut werden. Die Durchimpfung verhindere Ansteckungen: "Wenn sich viele impfen, wird es das Virus extrem schwer haben."

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11:00

Deutschland will nach Angaben von Michael Kretschmer, dem Ministerpräsidenten des Bundeslandes Sachsen, insgesamt 30 Millionen Dosen des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V kaufen. "Wir wollen dreimal zehn Million Dosen - im Juni, Juli und im August - Sputnik V kaufen", sagte der CDU-Politiker am Donnerstag bei einem Besuch in Moskau.

"Voraussetzung ist die Zulassung bei der europäischen Arzneimittelbehörde", fügte Kretschmer hinzu, der zuvor mit dem russischen Gesundheitsminister Michail Muraschko gesprochen hatte. Die EMA-Zulassung bilde die nötige Vertrauensbasis. Es wäre ein grosser Erfolg, wenn die Zulassung im Mai erfolgen würde. Derzeit befinde sich eine EMA-Delegation in Moskau. Man wolle gemeinsam diese Zulassung erreichen, habe der russische Gesundheitsminister versichert. "Der Minister ist guter Dinge, wir auch."

 

 

Sollte die Lieferung klappen, würde Sachsen nach dem Verteilschlüssel der Bundesländer in den drei Monaten jeweils 500'000 Dosen bekommen. "Wir werden sehen, ob die Zustimmung überall so hoch ist wie in Sachsen und den neuen Ländern für den Impfstoff - vielleicht kriegen wir dann auch mehr", sagte Kretschmer in Anspielung auf mögliche Vorbehalte in westlichen Bundesländern gegen einen Impfstoff aus Russland.

In Sachsen werde das Vakzin jedenfalls auf grosse Zustimmung stossen. Der 45-Jährige fügte hinzu, er wolle sich kommende Woche mit AstraZeneca impfen lassen - als Zeichen, dass dieser Impfstoff sicher sei. In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission das Vakzin des britisch-schwedischen Pharmakonzerns nur für Menschen ab 60 Jahren. Mit ärztlicher Absprache ist aber auch eine Impfung für Jüngere möglich.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte am Mittwoch kritisiert, dass einige EU-Staaten Sputnik V bereits ohne EMA-Zulassung einsetzen. Gesundheitsminister Jens Spahn hatte Verhandlungen über den Kauf angekündigt, nachdem Länder wie Bayern und Mecklenburg-Vorpommern eigenständig mit dem russischen Hersteller verhandelt hatten. In Deutschland ist der Bund für die Impfstoff-Beschaffung zuständig.

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08:50

Die EU-Kommission bereitet einem Medienbericht zufolge rechtliche Schritte gegen den Pharmakonzern AstraZeneca wegen der Lieferprobleme bei dessen Corona-Impfstoff vor. Das berichtet das Magazin "Politico" unter Berufung auf mehrere EU-Diplomaten. Bei einem Botschaftertreffen am Mittwoch hätten sich die meisten EU-Länder für rechtliche Schritte ausgesprochen.

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08:40

Österreichs Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) erwartet nach dem Auslaufen der aktuellen Corona-Kurzarbeit keine grosse Kündigungswelle. "Betriebe, die das noch brauchen, sollen Corona-Kurzarbeit auch über die jetzige Phase hinaus haben", sagt der Minister der Nachrichtenagentur APA. Das derzeitige Modell der staatlich gestützten Kurzarbeit läuft Ende Juni aus.

Danach brauche es Änderungen. Für Herbst rechnet der Minister mit 100'000 Personen in Kurzarbeit, zuletzt waren es noch 487'000. In Einzelfällen werde Arbeitslosigkeit wohl nicht zu verhindern sein, sagt Kocher. Beim neuen Modell ab Juli sei noch offen, ob spezielle Branchen unterstützt werden oder ob andere Parameter herangezogen würden, zum Beispiel der Umsatzverlust. Diese Frage müsse noch beihilfenrechtlich geklärt werden.

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06:30

Die nächsten Lockerungen wird die Schweiz frühestens Ende Mai sehen. Die nächsten Wochen wird ein "Drei-Phasen-Modell" den Schweizer Alltag bestimmen - bei steigenden Fallzahlen. 

Bundesrat Alain Berset hat die Eckpunkte am Mittwoch kommuniziert: 

  • Für den Bundesrat sind vor dem 26. Mai weitere Lockerungen kaum möglich. Stattdessen hat die Landesregierung ein Drei-Phasenmodell in die Konsultation mit den Kantonen geschickt. Diese besteht aus einer Schutzphase, einer Stabilisierungsphase und einer Normalisierungsphase. Die erste Phase dauert so lange, bis die Risikogruppen vollständig geimpft sind. Voraussichtlich wird dies erst Ende Mai der Fall sein. Die Richtwerte dafür wurden angepasst. Möglich seien per Ende Mai allenfalls Lockerungen wie die Wiedereröffnung der Restaurants und das Aufheben der Home-Office-Pflicht. Am 12. Mai will der Bundesrat eine Auslegeordnung machen. 
  • Sobald 40 bis 50 Prozent der Bevölkerung geimpft sind, sollen Geimpfte, Getestete und Genesene Privilegien erhalten - etwa für Grossveranstaltungen, Bars oder Clubs. Zum Nachweis einer Impfung wird derzeit ein einheitliches, fälschungssicheres und leicht überprüfbares Zertifikat entwickelt (Covid-Zertifikat). Dieser Ausweis soll im Verlauf des Junis eingeführt werden.
  • Eine Normalisierungsphase beginnt für die Landesregierung erst dann, wenn alle Erwachsenen vollständig geimpft sind. Dann sollen die verbleibenden Massnahmen schrittweise aufgehoben werden. 

Die Medienkonferenz vom Mittwoch als Replay: 

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden am Mittwoch 2'686 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Mittwoch veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

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06:25

In der Schweiz ist erstmals eine Person unter 20 Jahren durch oder mit dem Coronavirus gestorben. Dies meldet das BAG. Der Todesfall ereignete sich im Kanton Luzern. Die verstorbene Person war 19 Jahre alt. 

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06:20

Die Ankündigung des Bundesrats, dass Geimpfte Privilegien erhalten sollen, löst Kritik aus. Das "Covid-Zertifikat" soll im Lauf des Sommers kommen. Impf-Unwillige sehen dies als Druckmittel, sich doch impfen zu lassen. Im Hintergrund steht der seit Wochen andauernde Streit darüber, wie gefährlich gewisse Impfstoffe sind. 

Mehr dazu bei "20 Minuten"

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05:10

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet binnen 24 Stunden 29'518 Neuinfektionen in Deutschland. Das sind 92 mehr als am vergangenen Donnerstag. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 161,1 von 160,1 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100'000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.

259 weitere Menschen sind in Verbindung mit dem Virus gestorben. Damit erhöht sich die Zahl der Todesfälle auf 80'893. Insgesamt wurden bislang mehr als 3,21 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet.

 

 

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Beim Klick auf die Grafik erscheint die Übersicht zur weltweiten Fallzahlen-Entwicklung der Johns Hopkins University.

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20:00

Präsident Joe Biden ruft eine neue Phase in der US-Impfkampagne aus. Alle Bürger ab 16 Jahren sollten sich nun impfen lassen können, sagt Biden. Die USA hätten am Mittwoch das Ziel von 200 Millionen Impfungen erreicht, bis Donnerstag würden 80 Prozent aller Über-65-Jährigen mindestens ein Impfung erhalten haben. In den USA leben etwa 328 Millionen Menschen.

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(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)