Zum Coronavirus-Update vom Donnerstag, den 24. September, geht es hier.

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18:10

Grossbritannien will einem Medienbericht zufolge bald klinische Corona-Studien mit freiwillig Infizierten starten. Dabei solle die Wirksamkeit der Impfstoffkandidaten getestet werden, berichtet die "Financial Times". Das von der Regierung unterstützte Projekt solle im Januar in einer Quarantäne-Einrichtung mit 2000 Teilnehmern beginnen. Dabei sollen Testpersonen mit dem Coronavirus infiziert werden. Es blieb zunächst unklar, welche Firmen sich daran beteiligen. Der britische Pharmakonzern AstraZenceca und die französische Sanofi sind nach eigenen Angaben nicht dabei.

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18:00

Grossbritannien verzeichnet den höchsten Tages-Anstieg bei den Corona-Infektionen seit dem 1. Mai. 6178 Neuinfektionen wurden innerhalb von 24 Stunden bestätigt, wie aus Daten der Regierung hervorgeht. Am Dienstag waren 4926 neue Fälle gemeldet worden. Insgesamt sind bislang 409'729 Menschen in Grossbritannien offiziell positiv auf den Corona-Virus getestet worden, 41'862 starben.

Der Premierminister Boris Johnson appelliert auf Twitter an seine Landsleute.

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17:25

Der neue "Mister Corona" Stefan Kuster tritt als Leiter der Abteilung übertragbare Krankheiten im Bundesamt für Gesundheit (BAG) bereits wieder ab. Er will künftig auf Mandatsbasis weiter für die Behörde arbeiten, wie das BAG am Mittwoch einen Bericht von Blick-Online bestätigte.

Kuster werde auf seinen Wunsch hin spätestens ab dem 1. Dezember die Leitung der Abteilung übertragbare Krankheiten abgeben, bestätigte das BAG auf Anfrage. Er werde sich auf Mandatsbasis auf die epidemiologischen Aspekte der Krisenbewältigung konzentrieren.

Kuster hatte Ende März die Leitung der Abteilung übertragbare Krankheiten von dem als "Mister Corona" bekannt gewordenen Daniel Koch übernommen. Koch führte seine Aufgabe als Covid-19-Delegierter dann noch bis Ende Mai weiter, bevor er definitiv in Rente ging.

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15:46

Der deutsche Kanzleramtchef Helge Braun hat die EU-Kommission aufgefordert, die Anbindung der Schweiz an die Corona-Warn-App nicht zu blockieren. Man führe im Oktober in Europa eine technische Lösung ein, durch die Warn-Apps aus verschiedenen Ländern miteinander kommunizieren könnten, sagte Braun am Mittwoch in Berlin. Dies sei auch mit der Schweiz technisch kein Problem. Aber die EU-Kommission verbinde die Verhandlungen mit der Schweiz derzeit mit einem Rahmenabkommen zur Gesundheit.

Er sei mit Brüssel in intensiven Gesprächen, diesen Ansatz zu ändern, sagte der CDU-Politiker. Denn es gebe nun die technische Möglichkeit, zusätzliche Warnungen vor einer Infektionsausbreitung im Grenzgebiet einzuführen. "Dann müssen wir jetzt handeln und das nicht mit einer Verhandlungslösung über ein Abkommen verknüpfen, das kurzfristig nicht zu erreichen ist."

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15:05

Der deutsche Aussenminister Heiko Maas hat sich in Corona-Quarantäne begeben. Das Auswärtige Amt teilte am Mittwoch mit, dass einer seiner Personenschützer mit dem Virus infiziert sei. Deshalb muss Maas auch seine geplante Reise nach Jordanien absagen. Ein erster Corona-Test bei dem Minister am Mittwoch sei negativ ausgefallen, teilte eine Sprecherin mit. Das Auswärtige Amt prüfe nun in Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Gesundheitsdienst, ob und inwieweit weitere Personen betroffen sein könnten und welche Massnahmen dann zu treffen seien. Die Länge der Quarantäne von Maas blieb vorerst unklar.

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14:05

Die massive Verbreitung des Coronavirus vom Tiroler Skiort Ischgl in viele Länder der Welt hat ein juristisches Nachspiel. Ein österreichischer Verbraucherschutzverein reichte beim Landesgericht Wien erste Zivilklagen gegen die Republik Österreich auf Amtshaftung ein.

Die Klagen seien im Namen von Einzelpersonen erfolgt, die sich im vergangenen Winter in Ischgl infiziert hatten. Sie werfen den Behörden und verantwortlichen Politikern vor, zu spät und nicht angemessen reagiert zu haben und fordern nun Schadenersatz.

Bei den vier Klagen handele es sich um erste Musterprozesse, aber vorerst nicht um eine Sammelklage. Der Corona-Ausbruch in Ischgl, das auch "Ibiza der Alpen" genannt wird, galt als Hotspot und trug zur Verbreitung des Virus in Europa bei. Vor allem in überfüllten Apres-Ski-Bars dürfte das Virus den idealen Nährboden für eine Verbreitung gefunden haben.

 

 

Aber auch Gondeln und Ski-Busse gelten als Ort der Ansteckung. Hunderte Österreicher und Tausende ausländische Touristen infizierten sich. Der erste Fall in Ischgl wurde am 7. März entdeckt, Tage nachdem bereits Island gewarnt hatte, dass sich Urlauber dort infiziert hätten.

Der österreichische Kanzler Sebastian Kurz kündigte schliesslich am 13. März eine sofortige Quarantäne für Ischgl und das umliegende Paznaun-Tal an. Ausländische Gäste durften aber abreisen, was heftig umstritten war, weil sich das Virus weiter ausbreiten konnte.

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13:35

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) meldet 437 neue Fälle von Coronavirus-Infektionen innerhalb von 24 Stunden. Alle bis auf einen Fall aus Liechtenstein betreffen die Schweiz.

Es sind keine neuen Todesfälle zu beklagen. 15 Personen wurden in ein Krankenhaus gebracht. Die Zahl der Test überschreitet nun die Marke von 1,3 Millionen.

23.9.2020, 8 UhrNeuTotal seit Beginn
der Epidemie
Laborbestätigte Infektionen43751'101
Hospitalisierungen154798
Todesfälle01773
Covid-19-Test12 8961'300'092

 

 

 

Am Dienstag hatte das BAG die Zahl von 286 Infektionen gemeldet. 

 

 

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12:00

Wenige Tage nach Beginn eines zweiten landesweiten Lockdowns sind die Corona-Zahlen in Israel auf einen Rekordwert gestiegen. Das Gesundheitsministerium teilte am Mittwoch mit, am Vortag seien 6923 Fälle registriert worden. So viele Neuinfektionen an einem Tag wurden in dem Land bislang noch nicht verzeichnet - allerdings nahm zuletzt auch die Zahl der Tests zu.

Der bisherige Rekord datierte mit 5533 Fällen vom 15. September. Vor vier Monaten, am 23. Mai, waren lediglich 5 Neuinfektionen verzeichnet worden. Der Erreger Sars-CoV-2 ist seit Beginn der Pandemie insgesamt bei nunmehr 200 041 Menschen in Israel nachgewiesen worden.

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11:25

 

Neue Reisebeschränkungen wegen steigender Corona-Infektionen treffen die spanische Tourismusbranche hart. Die Auslastung der Hotels fiel im Ferienmonat August um 64 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie das Statistikamt am Mittwoch in Madrid mitteilte. In den ersten acht Monaten insgesamt brachen die Hotelbuchungen um 70 Prozent ein.

Besonders britische Touristen mieden das beliebte Ferienland. Deren Hotel-Buchungen stürzten im August um mehr als 91 Prozent ab, wodurch Spanien allein rund 1,1 Millionen Besucher verlor. Die Buchungen aus Deutschland gingen um 80 Prozent zurück. Die Balearen mit der beliebten Ferieninsel Mallorca verloren 86 Prozent ihrer Auslandsgäste.

 

 

Der Tourismus macht etwa zwölf Prozent der spanischen Wirtschaftsleistung aus und steht für mehr als jeden achten Arbeitsplatz. Spanien ist eines der meistbesuchten Länder der Welt und empfängt normalerweise mehr als 80 Millionen ausländische Besucher jährlich, vor allem aus Europa Ländern.

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07:40

Der international bekannte Wiener Operball wird aufgrund der Infektionslage in Österreich abgesagt. "Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen", sagte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zur Austria Presse Agentur. Es wäre "verantwortungslos, den Ball in gewohnter Art und Weise abzuhalten".

Gerade Feste und Feiern seien ein Ort der Ansteckung. Der Traditionsball, an dem jedes Jahr Tausende Menschen teilnehmen, war für den 11. Februar 2021 geplant.

 

 

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07:35

Die Genfer Pharmafirma Relief Therapeutics und ihr Partner NeuroRx haben in den USA die Notfallzulassung eines experimentellen Coronavirus-Medikaments beantragt. Die Arznei Aviptadil (RLF-100) soll bei Patienten mit Covid-19 in einem kritischen Stadium zum Einsatz kommen, die alle zugelassenen Therapien ausgeschöpft haben. Der Zulassungsantrag bei der Arzneimittelbehörde FDA basiert auf einer Fall-Kontroll-Studie.

Relief zufolge zeigten Patienten auf der Intensivstation bei einer Behandlung mit Aviptadil bessere Ergebnisse hinsichtlich Erholung von Atemversagen und Überleben als bei einer Standardtherapie.

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05:00

Wissenschaftler der Universität Bern haben in einer grossen Übersichtstudie den Anteil der Covid-19-Infizierten bestimmt, bei denen die Krankheit nicht ausbricht. Dieser beträgt demnach etwa zwanzig Prozent, wie sie im Fachmagazin "PLOS Medicine" berichten.

Wäre die Zahl symptomfreier Menschen hoch, dürfte die sogenannte Herdenimmunität schon bald erreicht sein, so eine These. Aber: "Dem ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht so", sagte die Epidemiologin und Letztautorin der Studie, Nicola Low, von der Uni Bern gegenüber Keystone-SDA.

Über das Ausmass symptomfreier Infizierter sind sich Fachleute bisher uneinig. Denn der Teufel liegt im Detail: Wer als Infizierter einmalig symptomfrei getestet wird, kann später noch Symptome entwickeln - man spricht präsymptomatischen Patienten.

Der vollständige Bericht findet sich hier.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) meldete am Dienstag 286 neue Fälle von Infektionen innert 24 Stunden. 284 beziehen sich auf die Schweiz, 2 auf Liechtenstein.  3 Personen sind an oder mit dem Coronavirus gestorben, alle in der Schweiz. 14 Personen wurden in ein Krankenhaus gebracht.

22.9.2020, 8 UhrNeuTotal seit Beginn
der Epidemie
Laborbestätigte Infektionen28650'664
Hospitalisierungen144783
Todesfälle31773
Covid-19-Test1 7731'287'196

Daten: BAG

Am Montag hatte das BAG erstmals die Zahlen für das ganze Wochenende und den Freitag bekannt gegeben. Insgesamt waren für die drei Tage 1095 neue Ansteckungen mit dem Sars-CoV-2-Virus in der Schweiz und in Liechtenstein gemeldet worden. Am Freitag der vergangenen Woche waren 488 Fälle registriert worden, am Donnerstag 530 und am Mittwoch 514 Fälle.

Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie 50'664 laborbestätigte Infektionen.

Zur aktuellen Quarantäneliste des BAG geht es hier.

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04:50

Nach dem Überschreiten der Marke von 200'000 Toten in der Corona-Pandemie in den USA hat US-Präsident Donald Trump erneut China für die Ausbreitung des Virus verantwortlich gemacht.

 

 

"Die Chinesen hätten es an ihrer Grenze stoppen sollen, sie hätten niemals zulassen dürfen, dass es sich über die ganze Welt ausbreitet", sagte Trump am Dienstagabend (Ortszeit) im Weissen Haus. Die 200'000 Toten seien "schrecklich". Ohne das Krisenmanagement seiner Regierung hätten die USA aber "zwei Millionen, zweieinhalb Millionen und drei Millionen" Tote zu beklagen.

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04:35

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts sind in 1769 neuen Fällen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet worden. Damit steigt die Gesamtzahl auf 275'927. Weitere 13 Menschen starben, die positiv getestet wurden. Die Zahl der Todesfälle erhöht sich dadurch auf 9409.

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04:15

Der deutsche Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) warnt vor Kollateralschäden im Kampf gegen Corona. "An den Folgen der Lockdowns werden weit mehr Menschen sterben als am Virus", sagt Müller dem "Handelsblatt".

"Allein auf dem afrikanischen Kontinent rechnen wir dieses Jahr mit zusätzlich 400'000 Malaria-Toten und HIV-Opfern sowie eine halbe Million mehr, die an Tuberkulose sterben werden." Die Pandemie habe auch "eine der grössten Armuts- und Hungerkrisen ausgelöst".

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00:25

In Brasilien sind in weiteren 33'536 Fällen Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Damit steigt die Gesamtzahl auf über 4,59 Millionen, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Weitere 836 Menschen starben, die positiv getestet wurden. Die Zahl der Todesfälle erhöht sich damit auf 138'108.

Die Übersicht zur weltweiten Verbreitung des Coronavirus der Johns Hopkins University findet sich hier.

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00:20

Die US-Arzneimittelbehörde FDA dürfte laut "Washington Post" schon bald erhöhte Anforderungen für die Notfallgenehmigung eines Corona-Impfstoffs bekanntgeben. Damit würden die Chancen sinken, dass ein solcher Impfstoff noch vor der Präsidentenwahl am 3. November genehmigt werden könne, berichtet die Zeitung.

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00:05

Die Lufthansa will im Oktober damit beginnen, Passagieren Corona-Schnelltests zur Verfügung zu stellen. Das sagt Konzernmanager Björn Becker in einer Telefonkonferenz. Er verweist auf entsprechende Angebote von Pharmakonzernen wie Abbott Laboratories und Roche. Seinen Worten zufolge erwägt die Lufthansa, Testzentren auf Flughäfen in den USA und Kanada zu öffnen.

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21:15

Der britische Premierminister Boris Johnson sieht die Wirtschaft nicht durch die neuen Corona-Beschränkungen gefährdet. "Wir müssen jetzt aktiv werden. Auf diese Weise können die Menschen ihre Arbeit behalten, die Läden und Schulen können geöffnet bleiben.

 

 

Unser Land kann so voranschreiten, während wir zusammenarbeiten, um das Virus einzudämmen", sagte Johnson in einer TV-Ansprache. Er forderte die Bevölkerung dazu auf, die neuen verschärften Regeln zu befolgen, die er zuvor im Parlament angesichts einer beschleunigten Virus-Ausbreitung angekündigt hatte.

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19:55

Frankreich verzeichnet erneut mehr als 10'000 Neuinfektionen. Binnen 24 Stunden kamen 10'008 Corona-Fälle nach lediglich 5298 am Vortag hinzu, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. In zwölf Tagen überschritt die Zahl der Neuinfektionen sechs Mal die Marke von 10'000.

Insgesamt haben sich 468'069 Personen mit dem Corona-Virus infiziert. Die Zahl der Toten erhöhte sich auf 31'416.

(cash/Reuters/AWP/SDA)