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Das Coronavirus-Update vom Dienstag, den 14. September, finden Sie hier.

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19:00

Zusätzliche Corona-Auffrischungsimpfungen sind nach Ansicht mehrerer führender Wissenschaftler für die allgemeine Bevölkerung nach derzeitigem Erkenntnisstand nicht erforderlich. Es seien mehr Belege erforderlich, um solche "Booster" zu rechtfertigen, heisst es in einem Artikel der Experten im Medizin-Fachjournal "Lancet". Die Verfasser räumen aber ein, dass einige Personen, etwa Menschen mit geschwächtem Immunsystem, von einer zusätzlichen Impfdosis profitieren könnten.

Eine breitere Anwendung von Auffrischungsimpfungen könnte zudem künftig erforderlich sein, wenn die Immunität bei Geimpften nachlasse oder sich neue Varianten entwickelten. Zu den Autoren zählen zwei scheidende Spezialisten der US-Arzneimittelaufsicht FDA, sowie zwei ranghohe Wissenschaftler der Weltgesundheitsorganisation WHO. Sie verweisen darauf, dass mit den derzeitigen Impfvorräten mehr Menschen gerettet werden könnten, wenn sie bei bislang Ungeimpften zum Einsatz kämen.

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17:50

Trotz Reisewelle und gelockerter Corona-Regeln sind Europas Luftfahrt-Drehkreuze noch immer weit von ihren Passagierzahlen vor der Pandemie entfernt. Knapp 3,4 Millionen Fluggäste am Frankfurter Flughafen bedeuteten ein Minus von 51 Prozent im Vergleich zum August 2019, wie der Betreiber Fraport am Montag mitteilte. Der Londoner Airport Heathrow liegt nach eigenen Angaben sogar um 71 Prozent unter dem Wert von vor zwei Jahren. Sei man 2019 noch der verkehrsreichste Flughafen Europas gewesen, so sei der grösste britische Airport nun auf Platz 10 abgerutscht.

Zur ausführlichen Meldung geht es hier.

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15:25

2022 ist die Bekämpfung der Covid-19-Pandemie für den Bundesrat ein vordringliches Ziel. Das sagte Bundespräsident Guy Parmelin am Montag im Nationalrat zu den Jahreszielen des Bundesrats. Drei Ziele seien im Fokus: Die Erhaltung des Wohlstands, der nationale Zusammenhalt und die Sicherheit.

Unter diesen drei Gesichtspunkten stehe die ganze Jahresplanung des Bundesrats, erklärte Parmelin zum Beginn der Herbstsession. Insgesamt wird sich die Landesregierung im kommenden Jahr 120 Projekte vornehmen. Finanziell sei das Ziel, keine neuen Schulden zu machen, erklärte Parmelin.

Für das ganze kommende Jahr ist und bleibt gemäss Parmelin die Bewältigung der Covid-Pandemie wichtig. Bei verschiedenen Jahreszielen fliesst das konkret ein.

In der Steuerpolitik will der Bundesrat 2022 eine Botschaft zur Ausweitung der Tabaksteuer auf E-Zigaretten vorlegen. Das Kartellrecht soll revidiert werden. In der Wirtschaftspolitik soll ein Vorschlag für die Regulierungskostenbremse vorgelegt werden.

Zur Stärkung des nationalen Zusammenhangs wird der Bundesrat eine Botschaft zur Medienförderung und zur Ausweitung der indirekten Presseförderung auf elektronische Medien vorlegen. Vorgesehen ist ausserdem eine Botschaft zum Generationenverhältnis. Zudem soll ein Vorschlag zur Drosselung der Gesundheitskosten erfolgen. Ebenfalls auf der Liste des Bundesrats steht 2022 die Kohäsionsmilliarde für die EU.

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14:14

China riegelt die Millionen-Stadt Putian in der Provinz Fujian im Südosten nach einen Coronavirus-Ausbruch ab. Die rund 3,2 Millionen Einwohner sind aufgefordert, die Stadt nicht zu verlassen. Die Zufahrten zu Autobahnen sind gesperrt, Kinos und Fitness-Studios geschlossen. Die Situation sei "ernst und komplex", neue Infektionen seien wahrscheinlich, berichtet der staatliche Sender CCTV. Zwischen Freitag und Sonntag sind in der Stadt 35 neue Fälle erfasst worden.

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13:30

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 6060 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb von 72 Stunden registriert. Dies geht aus den heute Montag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor. Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 2636. Am Freitag lag dieser Schnitt noch bei 2746, vor einer Woche bei 2669. Zudem wurden 77 neue Spitaleinweisungen und 10 neue Todesfälle gemeldet.

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13:25

Vom 6. September bis 12. September sind in der Schweiz 189'246 Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht worden. Damit sind 52,8 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Dies geht aus den Angaben hervor, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag auf seiner Website veröffentlichte. Insgesamt wurden seit Beginn der Impfkampagne 9'953'946 Impfungen verabreicht. 4'565'458 Personen haben zwei Impfdosen erhalten, bei 823'030 Personen wurde bislang nur die Erstimpfung vorgenommen.

Pro Tag wurden letzte Woche durchschnittlich 27'035 Impfungen durchgeführt. Im Vergleich zur Woche davor stieg die Impfkadenz um 20 Prozent.

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12:45

Griechenland will noch in diesem Jahr weitere 4,4 Milliarden Euro zum Kampf gegen die Corona-Krise bereitstellen. Das Geld solle Bürgern und Unternehmen zugutekommen, kündigt Finanzminister Christos Staikouras an. Insgesamt würden sich die Staatshilfen vom Ausbruch der Pandemie 2020 bis 2022 auf 42,7 Milliarden Euro belaufen. 

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10:30

Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) will zum Start der Corona-Impfwoche Ungeimpfte mit einem Gratis-Imbiss zum Impfen bewegen. Zum Beispiel "mit einer langen Nacht des Impfens und mit Döner-Gutscheinen", sagt sie im Sender RTL/ntv. Die Impfquote komme nur schleppend voran. "Wenn man ehrlich ist, muss man sagen, wir haben es nicht geschafft. Der Herbst steht vor der Tür, wir sind in der vierten Welle, und wir haben Impfquoten, die sind tatsächlich nicht ausreichend, um das Schlimmste zu vermeiden."

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09:00

Eine Online-Petition für weiterhin kostenlose Corona-Tests in der Schweiz hat innert vier Tagen grosse Unterstützung erhalten. Am Montag knackte das Begehren die Grenze von 200'000 Unterstützerinnen und Unterstützern. Das Ansinnen wurde von einer Privatperson auf der Petitionsplattform Campax lanciert. Es verlangt vom Bundesrat, dass Corona-Tests für asymptomatische Personen auch nach dem 1. Oktober kostenlos bleiben.

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06:30

Das Bundesramt für Gesundheit gibt am frühen Nachmittag, wie immer am Montag, die Corona-Zahlen für die letzten drei Tage bekannt. Die Vergleichszahlen zum letzten Montag: Vor einer Woche wurden 6832 neue Ansteckungen und 117 Spitaleinweisungen gemeldet.

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06:15

Die neuen Vorgaben zur erweiterten Zertifikatspflicht sind heute in der Schweiz in Kraft getreten. Besucherinnen und Besucher von Fitnesscentern, Restaurants, Kinos oder Clubs müssen ein Zertifikat vorweisen, das zeigt, dass sie genesen, geimpft oder getestet sind. Die erweiterte Zertifikatspflicht gilt vorerst bis zum 24. Januar 2022, kann vorher, je nach Pandemiesituation, aber aufgehoben werden. Gäste ohne Zertifikat müsssen eine Busse bis 100 Franken zahlen, Wirten oder Fitnesscenter-Betreiber drohen Bussen bis zu 10'000 Franken und im Extremfall die Schliessung.

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06:00

Bundesrat Ueli Maurer hat an einer SVP-Veranstaltung ein T-Shirt der "Freiheitstrychler" übergezogen und sich damit Kritik wegen Verletzung des Kollegialitätsprinzips in der Regierung eingehandelt. Die Zentralschweizer Treichelschwinger gelten als ausgesprochene Kritiker der vom Gesamtbundesrat beschlossenen Corona-Massnahmen. Fotos des Finanzministers im weissen T-Shirt mit dem Logo der "Freiheitstrychler" kursierten am Sonntag in mehreren sozialen Medien. Aufgenommen worden waren sie gleichentags an einem Ortsparteianlass der SVP Wald auf einem Bauernhof im Zürcher Oberland.

In den sozialen Medien wurde der Auftritt des Bundesrats teils harsch kritisiert. "Untragbar", "Spalten auf höchster Ebene" und "Rücktritt jetzt", kommentierten Menschen im Kurznachrichtendienst Twitter. Andere verteidigten den 60-jährigen Bundesrat als "senkrecht". Maurers Finanzdepartement nahm den Auftritt "zur Kenntnis", wie eine Departementssprecherin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage sagte. "Wir kommentieren das nicht."

Die "Freiheitstrychler" traten im Herbst 2020 erstmals in Erscheinung. Sie wehrten sich gegen die Corona-Massnahmen des Bundes und marschierten an teils unbewilligten Demonstrationen mit. Gegründet wurde die Gruppierung mit Sitz Altendorf SZ laut eigenen Angaben, um sich für verfassungsmässige Rechte einzusetzen. 

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05:00

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 5511 neue Positiv-Tests in Deutschland. Das sind 762 mehr als am Montag vor einer Woche, als 4749 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 81,9 von 80,2 am Vortag. Zwölf weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 92'618. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 4,08 Millionen Corona-Tests positiv aus.

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01:00

Der Nachweis einer vollständigen Corona-Impfung wird in England doch keine Voraussetzung für den Zugang zu Nachtclubs und grösseren Veranstaltungen. Die britische Regierung hat entsprechende Pläne verworfen, wie Gesundheitsminister Sajid Javid am Sonntag der BBC sagte. Man habe sich diese Idee ausgiebig angeschaut, werde solche Pläne aber nicht weiter verfolgen.

Die Regierung hatte zwischenzeitlich geplant, eine Nachweispflicht für den Landesteil England ab Ende des Monats einzuführen. Dann hätte nur in Clubs oder zu Grossveranstaltungen gehen können, wer doppelt geimpft ist. Viele Abgeordnete auch der Regierungspartei von Premierminister Boris Johnson stemmten sich aber gegen diese Pläne.

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00:30

Der Kanton Bern ist wegen tiefer und offensichtlich falscher Fallzahlen bei Corona-Tests in den Schulen in die Kritik geraten. Bereits im Frühsommer hatte der Kanton Bern erklärt, er werde die Massentests an den Schulen auch noch drei Wochen lang nach den Sommerferien durchführen und dann entscheiden, welche Strategie er für die Schulen einschlägt. Bei tiefen Fallzahlen werde man die Massentests aufgeben, hiess es seinerzeit.

Die Ergebnisse der Massentests zeigten dann tiefe Fallzahlen, auf die Massentests an den Schulen wurde verzichtet. Die ZAhlen waren aber derart tief, dass das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hellhörig wurde. Es wies den Kanton Bern an, Tests nicht nur im Labor in Münsingen, sondern auch an zwei weiteren Labors auswerten zu lassen. Dort ergaben sich in der dritten Woche nach Schulbeginn deutlich höhere Fallzahlen, wie aus einer im "SonntagsBlick" abgedruckten Tabelle hervorgeht.

Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg (SVP) trat mit diesem Befund nicht an die Öffentlichkeit und handelt sich damit nun Kritik ein. Rudolf Hauri, Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und -ärzte, sagt: "Natürlich gehören Fehler zur Praxis und es ist richtig, ihnen nachzugehen. Ebenso wichtig ist es aber, die Fehler anschliessend auch bekannt zu geben. Das ist eine Frage der Transparenz", wird Hauri im "SonntagsBlick" zitiert.

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Beim Klick auf die Karte erscheint die Übersicht zur weltweiten Entwicklung der Johns Hopkins University.

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(cash/Bloomberg/Reuters/AWP)