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Das Coronavirus-Update vom Dienstag, den 11. Januar, finden Sie hier.

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18:15

In der Schweizer Armee sind als Schutzmassnahmen seit Anfang Jahr FFP2-Masken obligatorisch. Aufgrund der massiv erhöhten Ansteckbarkeit durch die Omikron-Variante des Coronavirus seien die Schutzmassnahmen noch einmal erhöht und die Teststrategie in der Armee angepasst worden, sagte ein Armee-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Seit Jahresbeginn sind FFP2-Masken obligatorisch. Der Sprecher bestätigte damit einen Bericht von CH-Media.

Mit dem Obligatorium von FFP2-Masken geht die Armee über die Empfehlungen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hinaus. Grund dafür seien die besonderen Lebensumstände, die in der Armee herrschen, führte der Armee-Sprecher aus. So lebten und arbeiteten viele Armeeangehörige auf engem Raum zusammen.

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17:50

Wegen der steigenden Covid-Fallzahlen kämen seit rund zwei Monaten zu wenig Personen zur Blutspende, teilte die Interregionale Blutspende SRK mit. Gleichzeitig sei der Bedarf an Blutprodukten in den Spitälern hoch.

Im Kanton Bern rief die Interregionale Blutspende SRK die Bevölkerung im Kanton Bern zum Blutspenden auf. Zum Jahresanfang seien die Berner Blutreserven auf einem "kritisch tiefen Niveau" angelangt.

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17:25

Fast 70 Prozent der Restaurants, Cafés und Bars sind laut Gastrosuisse in den roten Zahlen wegen der Corona-Massnahmen. Zugespitzt habe sich die Lage nach der Einführung der Zertifikatspflicht und weiter im Dezember mit der 2G-Regel (geimpft oder genesen). Gastrosuisse fordert vom Bundesrat auch rückwirkende finanzielle Unterstützung.

"Die wirtschaftliche Lage im Gastgewerbe ist weiterhin ernst", wird Casimir Platzer, Präsident des Branchenverbandes Gastrosuisse, in einer Mitteilung vom Montag zitiert. Wegen der anhaltenden Corona-Massnahmen arbeiteten inzwischen fast 70 Prozent der Betriebe defizitär, wie eine Befragung bei knapp 1900 Mitgliedern von Gastrosuisse ergab, die in der ersten Januarwoche durchgeführt wurde.

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17:00

Sechs Millionen Schweizerinnen und Schweizer sind mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Diese Schwelle erreichte die Schweiz am Wochenende, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf Twitter bekanntgab. Gemäss BAG-Dashboard sind 67.56 Prozent der Gesamtbevölkerung zweimal geimpft, rund 30 Prozent haben bereits eine Booster-Impfung bekommen. 

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16:20

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA will in Kürze über eine Zulassung der Anti-Corona-Pille Paxlovid von Pfizer entscheiden. Eine Einschätzung solle innerhalb von Wochen getroffen werden, teilt die Behörde mit. Pfizer beantragte bei der EMA eine bedingte Marktzulassung für das Medikament zur Behandlung von leichten bis mittelschweren Covid-Erkrankungen bei Patienten ab zwölf Jahren mit einem hohen Risiko für schwere Verläufe. Den Zulassungsantrag will die Behörde nun beschleunigt prüfen.

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15:40

Der Kanton Graubünden stellt die Massentests in Schulen und Betrieben ein. Der Grund: "Die Durchseuchung lässt sich so nicht mehr aufhalten", heisst es in einer Medienmitteilung. Durch die rasch steigenden Fallzahlen kommen die Labore an den Anschlag: Zwischen dem Test und dem Resultat vergehen zu viel Zeit. Ansteckungsketten können so nicht mehr rechtzeitig gestoppt werden. Im Kindergarten, der ersten und zweiten Schulklasse und im Gesundheitswesen finden aber weiterhin repetitive Tests statt. 

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14:55

Die Neuenburger Regierung hat die Skilager aufgrund der starken Verbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus bis am 4. Februar gestrichen. Letzte Woche hatten bereits die Kantone Wallis, Waadt und Genf die Wintersportlager vorläufig verschoben.

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14:30

Aktuell sind 67,56 Prozent der Schweizer Bevölkerung komplett geimpft. 30,04 Prozent haben bereits eine Auffrischimpfung erhalten. Dies geht aus den Angaben hervor, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) - Stand heute Montag - auf seiner Website veröffentlicht hat.

Vom 3. Januar bis 9. Januar sind in der Schweiz insgesamt 495'737 Erst-, Zweit- und Auffrischimpfungen gegen Covid-19 registriert worden.

Bei den über 65-Jährigen beträgt die Impfquote 90,42 Prozent, zudem wurden 67,69 Prozent eine Boosterimpfung verabreicht. Bei den 16- bis 64-Jährigen liegt der Anteil der komplett geimpften Personen bei 75,13 Prozent, geboostert wurden 26,55 Prozent. In der Altersgruppe der 12- bis 15-Jährigen sind 40,84 Prozent komplett geimpft.

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13:50

Der Basler Gesundheitsdirektor und Präsident der Schweizerischen Gesundheitsdirektorenkonferenz Lukas Engelberger ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er befindet sich mit lediglich leichten Symptomen in Isolation, teilte der Basler Regierungssprecher am Montag mit.

Engelberger sei am vergangenen Wochenende, wenige Tage nach dem Erhalt seiner Booster-Impfung, positiv getestet worden, heisst es. Als Ansteckungsquelle wird das familiäre Umfeld angegeben. Engelberger verspüre gegenwärtig nur leichte Symptome, heisst es weiter. Er werde seine Amtsgeschäfte soweit wie möglich von zu Hause aus ausüben.

Die weiteren Regierungsratsmitglieder verspürten keine Symptome. Für sie bestehe nach Abklärungen durch den kantonsärztlichen Dienst keine Quarantänepflicht.

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13:45

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 63'647 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb von 72 Stunden registriert. Dies geht aus den heute Montag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 25'111. Am Freitag lag dieser Schnitt noch bei 21'509, vor einer Woche bei 15'347. Zudem wurden 233 neue Spitaleinweisungen und 48 neue Todesfälle gemeldet. Bislang sind 67,56 Prozent der Schweizer Bevölkerung vollständig geimpft.

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13:25

Wegen der steigenden Omikron-Infektionsraten wird in zahlreichen europäischen Ländern das Klinikpersonal knapp. Obwohl die sich rasant verbreitende Variante des Coronavirus weniger starke Krankheitssymptome auslösen soll, stehen die Gesundheitssysteme in Ländern wie Spanien, Italien und Großbritannien vor großen Problemen. Denn trotzdem müssen etwa nach Angaben britischer Experten mehr Menschen behandelt werden, gleichzeitig sind aber massenhaft Ärzte und Pflegekräfte in Quarantäne oder infiziert. Nicht dringend nötige Operationen werden vielerorts verschoben. Auch in Deutschland wächst die Sorge vor einer Überlastung des Gesundheitssystems. Die aktuellen Maßnahmen reichten nicht aus, um die Omikron-Welle einzudämmen, warnte der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen am Montag.

"Durch Omikron müssen wir mehr Patienten behandeln aber haben weniger Personal zur Verfügung", sagte Stephen Powis, medizinischer Leiter des britischen Gesundheitsdienstes NHS. In Großbritannien sollen auf Druck der Regierung in den kommenden drei Monaten private Krankenhäuser und Arztpraxen etwa Krebsoperationen vornehmen, die eigentlich in staatlichen NHS-Kliniken gemacht werden sollten. Omikron breitet sich derzeit mit rasender Geschwindigkeit in Großbritannien aus, auf neue Einschränkungen des öffentlichen Lebens verzichtet die Regierung um Premierminister Boris Johnson bislang. Irgendwann werde das Gesundheitssystem mit Covid-19 leben können und den Druck aushalten, sagte der britische Minister Michael Gove. "Aber wir sind absolut noch nicht soweit. Vor uns liegen noch ein paar schwierige Wochen."

In Spanien ist die personelle Situation in Krankenhäusern so angespannt, dass Pflegemitarbeiter aus der Rente zurückgeholt werden. Auch die Kontaktnachverfolgung in den Gesundheitsämtern könne nicht mehr ausreichend geleistet werden, erklärten die Behörden. Einem Zeitungsbericht zufolge will Spanien künftig weniger strikt Infektionen nachverfolgen, weniger testen und wie bei klassischen Grippe-Erkrankungen vorgehen. Da die Todesfall-Raten bei Corona-Erkrankungen gesunken seien, könne es an der Zeit sein, mit der Pandemie auf anderen Wegen umzugehen, sagte der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez dem Sender SER.

In den Niederlanden erwägen die Krankenhäuser, Personen mit einer symptomfreien Corona-Infektion weiterhin arbeiten zu lassen. An der Amsterdamer Universitätsklinik sei zuletzt jeder vierte Mitarbeiter positiv getestet worden, hieß es dort. Vor einer Woche habe die Positiv-Rate bei fünf Prozent gelegen. In Italien ist die Situation ohnehin angespannt, da etwa vier Prozent der Krankenhausmitarbeiter von der Arbeit suspendiert sind, weil sie nicht geimpft sind. Die Gesundheitsbehörden dort dringen deshalb auf die Verschiebung von nicht notwendigen Operationen. Pflegepersonal und Ärzte müssen zum Teil ihre Urlaube verschieben.

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13:05

Beim ursprünglichen Wildtyp des Coronavirus Sars-CoV-2 war rund jeder tausendste Infizierte ein sogenannter Superspreader. Bei Delta ist es jeder dreissigste, bei Omikron gar jeder zwanzigste bis zehnte. Darauf deutet eine Modellierungsstudie hin.

Den ausführlichen Bericht finden Sie hier.

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12:50

Angesichts stark steigender Infektionszahlen und wachsenden Drucks auf das Gesundheitssystem kündigt Schweden eine Verschärfung der Corona-Massnahmen an. "Die Situation hat sich zweifellos verschärft", sagt Ministerpräsidentin Magdalena Andersson bei einer Pressekonferenz. "Der Stand bei den Infektionen ist auf einem historischen Höchstwert." Zu den geplanten Massnahmen gehört demnach eine Homeoffice-Pflicht dort, wo es möglich ist. Zudem sollen die Öffnungszeiten von Restaurants und Bars verkürzt und weniger Menschen bei öffentlichen Veranstaltungen zugelassen werden.

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12:20

Grossbritannien erwägt Premierminister Boris Johnson zufolge angesichts von Fortschritten im Kampf gegen die Corona-Variante Omikron die Isolationszeit von sieben auf fünf Tage zu verkürzen. "Wir denken darüber nach", sagt er in einem Rundfunkbeitrag. Die Regierung werde dabei aber den wissenschaftlichen Erkenntnissen folgen. Im Kampf gegen Omikron gehe es voran. "Wir machen grosse Fortschritte." Allerdings steige auch die Zahl der Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern stark an. Von den derzeit 18'000 Covid-Patienten in den Klinken hätten sich womöglich 30 Prozent dort infiziert.

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12:00

Trotz steigender Corona-Infektionszahlen müssen in Indien deutlich weniger Menschen in Krankenhäusern behandelt werden als in früheren Infektionswellen. Derzeit würden fünf bis zehn Prozent der Infizierten in Krankenhäuser eingewiesen nach 20 bis 23 Prozent im Mai, als sich die Delta-Variante des Coronavirus schnell in dem Land ausbreitete, wie das indische Gesundheitsministerium mitteilt. Die Situation könne sich aber rasch ändern und die Hospitalisierungsquote könne jederzeit wieder zunehmen. Die Behörde bat deshalb die Krankenhäuser ihre Personallage regelmässig zu überprüfen.

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11:30

Spanien erwägt laut einem Zeitungsbericht eine weniger strikte Nachverfolgung von Corona-Infektionen. Die Regierung denke über Wege wie bei einer klassischen Grippe-Erkrankung nach, schreibt das Blatt "El Pais". Dabei würde nicht mehr jeder einzelne Fall dokumentiert und es würden auch nicht alle Personen mit Symptomen getestet. Ministerpräsident Pedro Sanchez bestätigt grundsätzliche Überlegungen: Da die Todesfall-Raten bei Corona-Erkrankungen gesunken seien, könne es an der Zeit sein, mit der Pandemie nun auf anderen Wegen umzugehen, sagt er dem Sender SER. Darüber solle auch auf europäischer Ebene gesprochen werden.

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10:50

Die Philippinen verzeichnen so viele Corona-Neuinfektionen wie noch nie zuvor. Am Montag seien 33'169 Fälle registriert worden, teilt das Gesundheitsministerium mit. Es ist der dritte Tag in Folge mit Höchstständen. Ingesamt gibt es in dem südostasiatischen Land drei Millionen Corona-Infektionen. Am Montag verzeichneten die Ämter zudem 145 weitere Tote. 52'293 Menschen sind damit auf den Philippinen an oder mit dem Virus gestorben.

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10:00

Novartis und sein Biotech-Partner Molecular Partners haben in ihrer Phase-II-Studie mit dem Corona-Kandidaten Ensovibep die gesteckten Ziele erreicht. Ensovibep habe die Viruslast klar reduziert, teilten die beiden Konzerne mit. Auch bei den nachrangigen Zielen wie Krankenhausaufenthalt und/oder Besuch der Notaufnahme oder Tod habe der Kandidat die gesteckten Ziele erreicht. Ebenso habe Ensovibep in puncto «Zeit bis zur anhaltenden klinischen Erholung» den gewünschten positiven Effekt gehabt.

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08:00

Im Streit um seine Teilnahme an dem Tennisturnier Australian Open hat der serbische Tennis-Star Novak Djokovic einen Punktsieg errungen. Ein australisches Gericht erklärte am Montag, Djokovic dürfe das Einreise-Gebäude verlassen, in dem er derzeit festgehalten werde. Sein Pass und andere Reisedokumente müssten ihm wieder ausgehändigt werden. Die Entscheidung der Regierung, das Einreise-Visum Djokovics zu widerrufen, sei unangemessen. Ob Djokovic damit nun regulär einreisen kann, ist aber noch unklar. Ein Anwalt der australischen Bundesregierung erklärte nach dem Urteilsspruch, der Einwanderungsminister behalte sich vor, das Visum von Djokovic erneut zu widerrufen.

Dem Weltranglistenersten war am Donnerstag bei seiner Ankunft am Flughafen Melbourne die Einreise verweigert worden, nachdem er überraschend eine medizinische Ausnahme-Erlaubnis von der vorgeschriebenen Corona-Impfung erhalten hatte. Der Eklat sorgte auch für diplomatischen Ärger: Serbiens Präsident Aleksandar Vucic warf Australien vor, Djokovic zu schikanieren. 

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07:45

In Deutschland gibt es nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) keine Corona-Schnelltests zu kaufen, die das Label "unzuverlässig" verdienen. Das PEI habe eine Liste mit Tests veröffentlicht, die über eine "erhöhte Sensitivität" verfügten, sagt der Präsident des Instituts, Klaus Cichutek, im ZDF. Die Tests, die die höheren Anforderungen nicht erfüllten, würden in Deutschland nicht verkauft, weil sich Testzentren, Apotheken und Discounter an der PEI-Liste orientierten. Cichutek sagte zudem, an Omikron angepasste Impfstoffe würden voraussichtlich noch im ersten Halbjahr in ausreichender Menge verfügbar sein. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte am Sonntag in der ARD eine Positivliste für Schnelltests angekündigt. Er habe das PEI veranlasst, eine solche Aufstellung vorzubereiten mit Tests, die für Omikron besonders geeignet seien beziehungsweise Omikron früh erkennen sollten.

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06:00

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) veröffentlicht heute Montag nach zwei Tagen Pause über das Wochenende wieder Daten und Corona-Fallzahlen. Zuletzt wurden am vergangenen Freitag Zahlen gemeldet. Es wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 28'038 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Damit lag der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 21'509. Am Vortag hatter dieser Schnitt noch bei 20'211 gelegen, eine Woche zuvor bei 13'743.

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04:30

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet binnen 24 Stunden 25'255 Corona-Neuinfektionen in Deutschland. Das sind 6737 Fälle mehr als am Montag vor einer Woche, als 18'518 Positiv-Tests gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 375,7 von 362,7 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100'000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 52 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen eines Tages auf 114'029. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 7,53 Millionen Corona-Tests positiv aus.

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Beim Klick auf die Grafik erscheint der Covid-19 Vaccination Tacker von Reuters, der die Impfquoten weltweit dokumentiert.

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02:45

Der Corona-Beauftragte der israelischen Regierung, Salman Zarka, sieht trotz der nahenden Omikron-Welle weltweit Grund zu vorsichtigem Optimismus. "Das Virus wird uns nicht auf Dauer stoppen", sagt Zarka dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Wir werden unser Leben zurückbekommen - allerdings nicht genau so, wie es vorher war." Auf Dauer werde eine höhere Wachsamkeit als früher erforderlich sein. "Masken werden in manchen Situationen weiter eine Rolle spielen, Impfungen werden unverzichtbar sein, und das Leben zwischen zwei Wellen wird leichter sein, als wenn gerade wieder die Inzidenz einer neuen Variante ansteigt. Dann wird es nicht ratsam sein, etwa in ein Fussballstadion zu gehen oder zu einer grossen Party." Er rät davon ab, in der derzeitigen Omikron-Welle auf bewusste Ansteckungen zu setzen und damit eine Herdenimmunität anzustreben: "Niemand weiss ja, was nach Omikron kommt. In Südafrika waren viele Menschen mit Delta infiziert - das hat sie nicht davor geschützt, später auch von Omikron befallen zu werden."

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00:55

Australien verzeichnet offiziellen Daten zufolge mehr als eine Million Corona-Infektionen. Die Bundesstaaten New South Wales und Victoria melden zusammen etwa 55'000 Positiv-Tests. Damit steigt die Gesamtzahl der Infektionen seit Beginn der Pandemie auf 1,03 Millionen. Weitere Bundesstaaten und Territorien werden erst im Laufe des Tages ihre Zahlen melden. Das Land konnte die Ausbreitung des Virus fast zwei Jahre lang mit der Schliessung von Landesgrenzen und Lockdowns kontrollieren. Nach der Lockerung der Beschränkungen kämpft Australien zurzeit mit einem Ausbruch der hochansteckenden Omikron-Variante.

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23:45

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck spricht sich für einen pragmatischen Umgang mit der Corona-Pandemie aus. "Der Gedanke setzt sich langsam durch, dass wir einen pragmatischen Umgang mit der Pandemie brauchen, um mit dem Virus leben zu lernen. Dagegen ist der dauerhafte Alarmzustand ermüdend und nicht erfolgreich", sagt Streeck, der auch dem Expertenrat der Bundesregierung angehört. Er mahnt an, die Belastung in den Krankenhäusern aber "weiterhin aufmerksam zu beobachten und notfalls mit Massnahmen zu reagieren". Dazu gehöre es aber auch, die "Hospitalisierungsinzidenz valide zu erfassen". Aktuell bildet diese alle Patienten ab, die mit einem positiven Corona-Test in ein Krankenhaus eingewiesen werden. Experten und Politiker fordern daher, nur jene Patienten in den Kennwert aufzunehmen, bei denen Corona auch der Grund für die Hospitalisierung ist.

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20:40

Die Omikron-Welle stellt die Schweiz in der Pandemie vor neue Herausforderungen. Aus der Ostschweiz ertönt der Ruf nach einer nur noch fünftägigen Quarantäne. Sogar eine Abschaffung wird zum Thema. An den Schulen sorgt derweil die Maskenpflicht für Diskussionen. Der Tenor in den Interviews des Wochenendes war eindeutig. Die Situation laufe wahrscheinlich aus dem Ruder, warnte Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (Ekif), am Samstag im Gespräch mit Radio SRF. Wenn sich die Neuansteckungen alle zwei bis drei Tage verdoppelten, sei bald die allgemeine Versorgung des Landes gefährdet, so Berger. Mit Impfen und Boostern allein lasse sich die Situation nicht bewältigen.

Am Sonntag doppelte die Zürcher Gesundheitsdirektorin Nathalie Rickli im Interview mit der "NZZ am Sonntag" nach. "Wir haben es hier mit einer Monsterwelle zu tun, die sich nicht mehr stoppen lässt", sagte die SVP-Politikerin. Man müsse auf jeden Fall verhindern, dass die Schweiz bald stillstehe, so Rickli. Ein neuer Lockdown sei jedoch nicht sinnvoll, denn dies würde das Problem lediglich zeitlich nach hinten verschieben. Vielmehr möchte die Zürcher Gesundheitsdirektorin die Quarantäne auf fünf Tage verkürzen. Einige wollen sogar noch weiter gehen. Man könnte allen, die Kontakt mit Infizierten hatten, umgehend zehn Schnelltests zukommen lassen, sagte der Epidemiologe Marcel Salathé der "Sonntagszeitung". Die Person solle sich dann täglich testen. Solange der Test negativ sei, könne man auch wieder zur Arbeit gehen.

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19:45

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach räumt ein, dass noch unklar sei, wie zuverlässig die gängigen Tests bei der Omikron-Variante sind. "Wir wissen nicht genau, wie gut diese Tests für Omikron wirken", sagt der SPD-Politiker der ARD. Dies werde nun genau geprüft, in den nächsten Wochen werde ein Ergebnis vorliegen. Klar sei aber, die "Alternative, gar nicht zu testen, ... wäre viel zu gefährlich". Aus Studien sei bekannt, dass die Tests am Anfang einer Omikron-Infektion nicht so zuverlässig seien, am Ende aber sehr wohl. Daher sei es relativ sicher, sich aus der Quarantäne nach der vorgegebenen Frist freizutesten.

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Beim Blick auf die Grafik erscheint die Übersicht von der Johns-Hopkins-Universität zur weltweiten Fallzahlen-Entwicklung.

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(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)