16:25

"Der Bund und die Kantone haben die Schlüssel nicht in der Hand, die Pandemie jetzt für beendet zu erkärten", sagte Bundesrat Alain Berset vor den Medien in Bern. Notwendig sei, dass die Instrumente gegen die Pandemie auch genutzt würden. Berset spielte damit auf die in der Schweiz vergleichsweise tiefe Impfquote an. 

Der Bundesrat versucht weiter, die Durchimpfung der Bevölkerung voranzutreiben. Im Zentrum stehen die geplante Impfwoche und weitere Bemühungen, die Impfquote in der Schweiz anzuheben. 

  • Insgesamt 150 Millionen Franken wollte der Bundesrat ursprünglich in seine Impfoffensive stecken, mit der er mehr Menschen im Land zum Piks bewegen will. Nun aber sollen es höchstens 96,2 Millionen Franken sein. Das hat die Regierung am Mittwoch beschlossen. Der Bundesrat verzichtet auf die umstrittene Piks-Prämie. Wer andere von einer Impfung überzeugt, hätte einen 50-Franken-Gutschein erhalten sollen. Der Widerstand der Kantone war zu gross. Damit würden falsche Anreize gesetzt, befanden diese. Festhalten will der Bundesrat hingegen an den drei anderen Standbeinen seiner Impfoffensive: eine nationale Impfwoche, zusätzliche mobile Beratungs- und Impfstellen sowie Impfberater. Die Finanzierung übernimmt der Bund, umgesetzt werden sollen die Massnahmen von den Kantonen.

  • Nationale Impfwoche: Ziel der Woche vom 8. bis 14. November ist es, so viele Menschen wie möglich über Vorteile der Impfung zu informieren. Geplant ist eine nationale Medienkampagne. Daneben sollen Kantone und Gemeinden die Bevölkerung an Infoveranstaltungen informieren. Der Bundesrat will ebenso einen Brief an die Bevölkerung schreiben, in dem er auf die Bedeutung der Impfung hinweist. Dies Gesamtkosten belaufen sich auf maximal 15,2 Millionen Franken.

  • Mobile Beratungs- und Impfstellen: Mobile Einheiten wie Impfbusse sollen einen einfachen Zugang zu einer spontanen Beratung und Impfung ermöglichen. Heute gibt es in der Schweiz rund 50 solcher Angebote. Mit Hilfe des Bundes soll diese Zahl deutlich erhöht werden. Für jede zusätzliche mobile Beratungs- und Impfstelle zahlt der Bund bis zu 220'000 Franken, insgesamt aber nicht mehr als 38 Millionen Franken. 

  • Impfberater: Vorgesehen sind Gruppendiskussionen, persönliche oder telefonische Kontakte oder solche über soziale Netzwerke. Die Berater gehen auf den Informationsbedarf der Bevölkerung ein. Impfberater helfen zum Beispiel dabei, ein Impfzentrum zu finden oder einen Arzt oder Übersetzer zu kontaktieren. Die Kantone können selbst Berater einstellen, aber auch Organisationen wie die Spitex oder andere Beratungsstellen beauftragen. Für dieses Unterfangen hat der Bund 43 Millionen Franken vorgesehen.

  • "Mit den Impfstoffen haben wir ein Element, wie wir aus dieser Krise herauskommen können", sagt Gesundheitsminister Alain Berset. Im Vergleich zu den Nachbarländern seien die Impfzahlen aktuell nicht zufriedenstellend. Dort, wo die Impfquote hoch sei, hätten die Länder den Leuten teilweise originelle Impfangebote gemacht. "Der Zugang zur Impfung muss so einfach wie möglich sein." Man brauche noch 1'000'000 Schweizer und Schweizerinnen, die sich impfen lassen würden. Danach sei man auf einem ähnlichen Niveau wie die Nachbarn, erklärt Berset weiter. 

cash.ch wird die Medienkonferenz im Livestream übertragen.

+++

13:35

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 1048 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Mittwoch veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 904. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 910, vor einer Woche bei 1013. Zudem wurden 36 neue Spitaleinweisungen und 11 neue Todesfälle gemeldet.

Bislang sind 60,96 Prozent der Schweizer Bevölkerung vollständig geimpft.

+++

 

 

+++

09:10

Die Mehrheit der Hotel- und Gastrobetriebe stehen der Covid-Zertifikatspflicht kritisch gegenüber: 58 Prozent haben die Konsequenzen als negativ bis sehr negativ bezeichnet, wie aus einer Umfrage unter 201 KMU hervorgeht. Insgesamt empfanden die befragten kleinen und mittleren Unternehmen aus der Deutschschweiz die Zertifikatspflicht aber nicht als Nachteil.

39 Prozent der Befragten beurteilen den Nachweis für Geimpfte, Genesene und Getestete als positiv bis sehr positiv. 36 Prozent schätzten die Auswirkungen für den eigenen Betrieb als weder gut noch schlecht ein, wie die Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) am Mittwoch mitteilte.

+++

06:30

Der Bundesrat verzichtet darauf, 50-Franken-Gutscheine an jene auszugeben, die andere zum Impfen bewegen. Verantwortlich für diese Aktien wären die Kantone gewesen. Diese aber kritisierten den Plan. Definitiv kommen soll aber die geplante nationale Impfwoche. Zur Debatte stehen auch weiter mobile Impfteams und Impfberater. 

Die Landesregierung will um 12.30 im Verkehrshaus im Luzern einen "Besuch in der Öffentlichkeit" vornehmen. 

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden am Dienstag 923 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 910. Am Montag lag dieser Schnitt noch bei 924, vor einer Woche bei 1064.

Bislang sind 60,73 Prozent der Schweizer Bevölkerung vollständig geimpft.

+++

04:40

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 11'903 neue Positiv-Tests in Deutschland. Das sind 356 Fälle mehr als am Mittwoch vor einer Woche als 11'547 gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz fällt leicht auf 65,4 von 65,8 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100'000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 92 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 94'389. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 4,3 Millionen Corona-Tests positiv aus.

+++

04:30

Die USA öffnen ihre Grenzen zu Kanada und Mexiko für Geimpfte wieder. Ab Anfang November werden nach 19 Monaten die Beschränkung für geimpfte Reisende aus Kanada aufgehoben, teilt das Büro des Mehrheitsführers im Senat, Chuck Schumer, mit. Auch die Grenze zu Mexiko werde dann für vollständig Geimpfte geöffnet, erklärt das Büro der demokratischen Senatorin Kirsten Gillibrand.

+++

02:35

Der US-Flugzeugbauer Boeing führt im Rahmen einer von Präsident Joe Biden erlassenen Anordnung für Auftragnehmer von US-Bundesbehörden eine Impfpflicht ein. "Bis zum 8. Dezember müssen die rund 125'000 US-Mitarbeiter entweder einen Impfnachweis vorlegen oder infolge einer Behinderung oder einer aufrichtigen religiösen Überzeugung anerkannte, zumutbare Schutzmassnahmen treffen", teilt Boeing mit.

Auch die US-Fluggesellschaften American Airlines, Southwest Airlines, JetBlue Airways und Alaska Airlines sowie der Flugzeugteilehersteller Spirit AeroSystems erklären, dass sie sich an die von Biden vorgeschriebene Frist halten werden.

+++

Beim Klick auf die Karte erscheint die Übersicht zur weltweiten Entwicklung der Johns Hopkins University.

+++

 

+++

(cash/AWP/Reuters/Bloomberg)