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Das Coronavirus-Update vom Freitag, den 7. Mai, finden Sie hier.

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18:10

In Deutschland haben Bund und Länder die Priorisierung bei der Impfung mit dem Vakzin von AstraZeneca aufgehoben. Dies teilte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nach Beratungen mit seinen Länderkollegen am Donnerstag in Berlin mit. Somit können sich nun alle Impfwilligen unabhängig vom Alter mit dem Vakzin impfen lassen. Astrazeneca wird in Deutschland jedoch nur für über 60-Jährige empfohlen. 

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17:20

Weil in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi die Krankenwagen knapp sind, setzen die Behörden nun auch Auto-Rikschas zum Transport von Covid-19-Patienten ein. Mehr als ein Dutzend der dreirädrigen Gefährte wurden mit Handdesinfektionsmitteln und Gesichtsmasken ausgestattet. Bei Bedarf werden auch Sauerstoffflaschen bereitgestellt. Der Transport ist kostenlos.

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16:45

Trotz möglichen Corona-Lockerungen: Das Eidgenössische Jubiläums-Schwingfest in Appenzell ist abgesagt. Es hätte am 5. September 2021 vor 20’000 Zuschauern stattfinden sollen. Von einer Durchführung mit weniger Gästen siehe man ab, dies gaben die Organisatoren bekannt. Wann und ob das Fest durchgeführt werden kann, wird nun geprüft.

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16:10

Die Zahl gemeldeter Ansteckungen mit dem Coronavirus hat in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein in der Woche vom 26. April bis 2. Mai (Woche 17) im Vergleich zur Vorwoche deutlich abgenommen, ebenso die Anzahl der Spitaleinweisungen. Deutlich zugenommen hat allerdings die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Erkrankung. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung ist mit 60 Fällen markant gestiegen. In der Vorwoche waren es 44.

Das meldete das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag in seinem neuesten Wochenbericht. In der Woche 17 wurden 11'915 laborbestätigte Fälle gemeldet, gegenüber 14'570 in der Vorwoche. Das entspricht einer deutlichen Abnahme um 18,2 Prozent.

Die Inzidenz der laborbestätigten Fälle lag zwischen 93 Fällen pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohnern im Tessin und 373 im Kanton Uri. Landesweit lag die Inzidenz bei 168 pro 100'000.

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15:40

Am 15. Mai fällt auch im Kanton St. Gallen die Alterslimite für einen Termin zur Impfung. Ab dann werden die Termine nach Anmeldedatum vergeben. Die Regierung begründete den Entscheid in einer Medienmitteilung damit, dass bis Ende Juni deutlich mehr Impfdosen erwartet werden. In den vergangenen Tagen hatten schon andere Kantone, darunter der grosse Kanton Bern, diesen Schritt vollzogen.

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14:50

Russland genehmigt den Sputnik Light Impfstoff, welcher nur einmal gespritzt werden muss. Dies teilt der staatliche Russian Direct Investment Fund (RDIF) mit. Das Vakzin soll eine Wirksamkeit von 79,4 Prozent gegen Covid-19 haben. Vor allem Ländern mit hohen Infektionsraten könnte mit Sputnik Light geholfen werden. Das Vakzin wurde, wie auch der Sputnik-Impfstoff, vom staatlichen Gamaleya Institut hergestellt.

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14:15

Vor dem Hintergrund sinkender Corona-Infektionszahlen hat der Bundestag In Deutschland die Verordnung verabschiedet, nach der Geimpfte und Genesene von Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen befreit werden. Die Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD sowie Grüne und Linke von der Opposition stimmten am Donnerstag für die Vorlage der Bundesregierung. Die FDP enthielt sich, die AfD votierte dagegen. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht warb erneut für das Vorgehen der Regierung. "Das ist ein wichtiger Schritt, das ist ein rechtstaatliches Gebot", sagte die SPD-Politikerin vor den Abgeordneten.

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13:30

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 1687 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Mittwoch veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 1561. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 1615, vor einer Woche bei 1964. Zudem wurden 77 neue Spitaleinweisungen und 41 neue Todesfälle gemeldet.

Momentan ist keiner der vier Richtwerte des Bundesrates für eine mögliche Verschärfung der Massnahmen überschritten. Die aktuellen Richtwerte gelten für die sogenannte Schutzphase, bis alle impfwilligen besonders gefährdeten Personen vollständig geimpft sind. Dies dürfte laut Bundesrat etwa Ende Mai der Fall sein.

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13:10

Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer stellen ihren Corona-Impfstoff den Teilnehmern der Olympischen und Paralympischen Spiele in Tokio zur Verfügung. Eine entsprechende Absichtserklärung sei mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) unterzeichnet worden, teilen die Firmen mit. Um wie viele Impfdosen es geht, ist noch offen. Die beiden Unternehmen würden sich mit dem IOC und den Nationalen Olympischen Komitees (NOCs) weltweit abstimmen, um den Bedarf für die Athleten und Betreuer abzuschätzen. Die Lieferungen sollen möglichst Ende Mai beginnen. Die Olympischen Spiele in Tokio sollen am 23. Juli starten. Die zur Verfügung gestellten Impfdosen hätten keinerlei Einfluss auf die vertraglich vereinbarten Impfstoff-Lieferungen an die jeweiligen Länder.

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12:55

Der Weltärztebund-Vorsitzende Frank-Ulrich Montgomery

hat die Pharmaunternehmen aufgefordert, staatlichen Maßnahmen zuvorzukommen und von sich aus die Patente für Corona-Impfstoffe freizugeben. "Die Pharmaindustrie könnte jetzt die ganze Menschheit voranbringen, wenn sie freiwillig auf die Ausübung ihrer Patentrechte für die Impfstoffe verzichtet", sagt Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Zumal die Gewinne der Branche in den vergangenen Jahren exorbitant hoch gewesen seien, was die Sozialsysteme mancher Staaten sehr belastet habe.

Zudem seien gerade die Corona-Impfstoffe mit riesigen Investitionen und finanziellen Zusagen durch Regierungen entwickelt worden. Da müsse der Staat "auch das Recht haben, zum Wohle der ganzen Menschheit die Rechte einzelner Pharmaunternehmen einzuschränken." Eine Patentfreigabe wäre ein riesiger Schritt im gemeinsamem Kampf der Menschheit gegen eine Jahrhundertseuche und hin zu globaler Solidarität.

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12:15

Die Schweiz deckt sich mit Auffrischungsimpfungen des US-Biotechnologiekonzern Moderna ein. Die Regierung hat nach Angaben des Unternehmens sieben Millionen Dosen für das Jahr 2022 bestellt. Zudem wurde eine Option auf weitere sieben Millionen Dosen zur Lieferung in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres oder im ersten Halbjahr 2023 vereinbart. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) bestätigte die Meldung in einer Mitteilung. Die Bestellung steht unter der Bedingung, dass die Auffrischungsimpfung von den Behörden zugelassen wird. Die Schweiz hat bereits 13,5 Millionen Dosen des Corona-Vakzins von Moderna geordert.

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11:50

Die EU-Staats- und Regierungschefs werden bei ihrem Treffen im portugiesischen Porto am Freitag und Samstag auch über die Corona-Krise und die mögliche Aufhebung von Impfstoffpatenten sprechen. Die EU sei bereit, sich in die Debatte über die Impfstoffversorgung einzubringen, sagte ein EU-Beamter am Donnerstag in Brüssel.

Hintergrund ist die Ankündigung der US-Regierung, die Aufhebung von Impfstoffpatenten im Kampf gegen die Pandemie zu unterstützen. Die EU betont, entscheidend sei die Freigabe von Exporten der Vakzine - die EU liefere im grossen Massstab in alle Welt, während andere demokratische Regionen dies nicht täten. Gemeint sind auch die USA. Es sei die Frage, ob die Patentfreigabe das beste Mittel sei, zumal der Aufbau von Produktionskapazitäten sechs bis zwölf Monate dauere, sagte der EU-Beamte.

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10:30

Folgen der Coronakrise: Die Airline Swiss plant aufgrund der Marktveränderngen eine Restrukturierung und will weitere 780 Vollzeitstellen streichen. Die Flotte soll gegenüber 2019 um 15 Prozent verkleinert werden. Ein Konsultationsverfahren wurde eingeleitet, wie die Lufthansa-Tochter am Donnerstag mitteilte.

Dies hätte unter Berücksichtigung des seit 2020 eingeleiteten Stellenabbaus über freiwillige Massnahmen und durch natürliche Fluktuation eine Reduktion von insgesamt rund 1700 Vollzeitstellen zur Folge, was einem Minus von über 20 Prozent entspräche, heisst es in der Mitteilung der Airline vom Donnerstag. Von betrieblichen Kündigungen wären potenziell bis zu 780 Mitarbeitende am Boden und beim Fliegenden Personal betroffen.

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07:50

Indien verzeichnet mit 412'262 Corona-Neuinfektionen erneut einen weltweiten Höchstwert. Zudem meldet das Gesundheitsministerium mit 3980 weiteren Toten so viele Todesfälle in Verbindung mit dem Virus wie noch nie. Damit stieg die Zahl der bestätigten Ansteckungen in dem südasiatischen Land binnen 24 Stunden auf über 21 Millionen, die Zahl der Todesfälle erhöhte sich auf mehr als 230.000. Am Samstag hatten die Behörden erstmals mehr als 400.000 Neuinfektionen gemeldet. Indien setzt derzeit eine massive zweite Corona-Welle zu und weist weltweit nach den USA die zweitmeisten Infektionen auf. Viele Krankenhäuser sind überfüllt, es mangelt an medizinischem Sauerstoff zur Behandlung von Covid-19-Patienten.

06:30

US-Präsident Joe Biden wird bald Dosen des AstraZeneca-Impfstoffs nach Brasilien schicken. Dies kündigte der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro an. Die US-Regierung hat sich bisher noch nicht dazu geäußert. Brasilien befindet sich gerade mitten in einer zweiten Welle der Pandemie. Nach offiziellen Zahlen starben dort innerhalb der letzten 24 Stunden 2811 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Damit erreichte die Zahl der Pandemie-Toten in dem Land 414.000.

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05:45

Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 21'953 weitere Corona-Fälle binnen eines Tages in Deutschland  gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz fiel auf 129,1, am Vortrag betrug der Wert 132,8. Er gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 250 weitere Menschen starben binnen 24 Stunden im Zusammenhang mit dem Virus. Damit stieg die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus insgesamt auf 84.126. Seit Ausbruch des Virus wurden mehr als 3,4 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet.

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05:15

In der Schweiz gelten neu die Malediven gemäss BAG wieder als Corona-Risikogebiet - die Balkan-Länder Kosovo, Montenegro und Nordmazedonien dagegen nicht mehr. Das Amt hat die BAG-Risikoliste entsprechend geändert. Das heisst, die Ein- beziehungsweise Rückreise in die Schweiz ist aus diesen Ländern ab sofort wieder ohne Quarantäne möglich.

Wer dagegen ab dem 17. Mai aus Costa Rica, Georgien, Iran, Kolumbien, Lettland, den Malediven, der Mongolei oder der italienischen Region Basilikata in die Schweiz einreist, muss neu zehn Tage in Quarantäne, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Liste des BAG hervorgeht.

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02:30

Erste Studiendaten deuten Moderna zufolge darauf hin, dass eine dritte Impfung den Schutz gegen Virus-Varianten aus Brasilien und Südamerika verbessern dürfte. Dies gelte sowohl für den bereits eingesetzt Impfstoff wie für eine Auffrischungsimpfung mit einem neu erprobten Mittel, teilt der Pharma-Konzern mit. Moderna-Chef Stephane Bancel spricht von ermutigenden Ergebnissen aus der Freiwilligen-Studie mit 40 Teilnehmern. Die Moderna-Aktie legt im nachbörslichen Handel um 1,3 Prozent zu.

 

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22:00

Für den Kampf zur weltweiten Eindämmung der Pandemie unterstützt die US-Regierung die Aussetzung von Patenten für die Corona-Impfstoffe. Die USA stünden hinter dem Schutz geistigen Eigentums, die Pandemie sei aber eine globale Krise, die ausserordentliche Schritte erfordere, erklärte die US-Handelsbeauftragte Katherine Tai am Mittwoch. Die USA würden sich im Rahmen der Welthandelsorganisation (WTO) für die Erstellung eines entsprechenden Abkommens einsetzen. Wegen des Konsensprinzips und der Komplexität der Materie könnte dies zeitaufwendig werden, hiess es.

Das Ziel der US-Regierung sei es, "so viele sichere und wirksame Impfungen so schnell wie möglich zu so vielen Menschen wie möglich zu bringen", erklärte Tai. Mehr als 100 WTO-Mitgliedsländer wollen die Patente für die Impfstoffe aussetzen, damit mehr Firmen in mehr Staaten Impfstoffe herstellen können. Wichtige Herkunftsländer der Pharmaindustrie wie die USA sowie Unternehmensvertreter blockierten das von Südafrika und Indien angestossene Vorhaben aber bislang.

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21:10

Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn spricht sich für eine Aufhebung Impfpriorisierung bei dem Mittel von AstraZeneca aus. Er werde am Donnerstag mit den Landesgesundheitsministern darüber sprechen, dass bald jeder "unabhängig von Alter und Vorerkrankung" damit geimpft werden könne, sagt Spahn dem WDR. Das gelte für Arztpraxen wie für Impfzentren.

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20:15

Die EU-Kommission zahlt einer Zeitung zufolge für 900 Millionen Corona-Impfdosen der zweiten Generation von BioNTech/Pfizer einen Preisaufschlag. Deutschland werde für seinen Anteil von 165 Millionen Dosen aus dem Kontingent 3,83 Milliarden Euro zahlen, berichtete "Welt" (Donnerstagausgabe) vorab unter Berufung auf ein Schreiben des Bundesfinanzministeriums an den Haushaltsausschuss. Statt bislang 15,50 Euro pro Dosis ergebe sich rechnerisch ein Preis von 23,20 Euro. Die Kommission habe auf Anfrage diesen Preis nicht bestätigt und dabei auf eine Verschwiegenheitspflicht verwiesen. Insider hätten jedoch eine Preiserhöhung bejaht.

Dem Blatt zufolge ist der dritte Vertrag mit den beiden Konzernen fertig verhandelt. Die EU-weite Lieferung der 900 Millionen Dosen von Dezember 2021 bis ins Jahr 2023 soll eine "ausreichende Versorgung mit adäquaten Impfstoffen gegen Covid-19 auch für die kommenden Jahre" sicherstellen, hieß es unter Berufung auf das Schreiben weiter. Darin enthalten seien "angepasste Impfstoffe gegen Virusvarianten sowie für Kinder". Es sei zudem eine Option auf 900 Millionen weitere Dosen vereinbart worden.

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Beim Klick auf die Karte erscheint die Übersicht zur weltweiten Entwicklung der Johns Hopkins University.

(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)