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18:00

Die Schweizer Spitäler melden für 2020 Defizite in Millionenhöhe und berufen sich dabei auf die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie. Marktzahlen des Verbands Santésuisse zeigen aber, dass die Krankenkassen den Spitälern gleich viel Geld überwiesen haben wie im Jahr vor der Pandemie, schreibt die "NZZ am Sonntag". Die Krankenkassen zweifeln die Pandemie als Ursache für die Spital-Defizite somit an. "Wir können in den Zahlen keinen Ertragseinbruch sehen", wird Santésuisse-Direktorin Verena Nold zitiert. Sie sieht nur einen indirekten Zusammenhang zwischen Verlusten und Corona: Die Spitäler hätten investiert, doch die erhofften Erträge seien wegen der Pandemie ausgeblieben. Der Spitalverband H+ hält es für verfrüht, Aussagen zu den Effekten von Covid-19 auf die Abrechnungen zu machen. Erfahrungsgemäss gebe es zwischen Behandlung und Bezahlung eine Verzögerung, sagt die Direktorin Anne Bütikofer.

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16:00

Ab Montag wollen Restaurants und Bars in vielen Regionen Italiens ihre Aussengastronomie öffnen und Kulturstätten wieder Besucher empfangen. In Rom öffnen zahlreiche Museen, wie der Palazzo Barberini mit seiner bedeutenden Kunstsammlung, die Trajansmärkte und auch die berühmte Ausgrabungsstätte der antiken Rennstätte Circus Maximus, wie die Stadt mitteilte. Venedigs Oper La Fenice will ab Montag wieder Zuschauer einlassen, und die Uffizien in Florenz wollen schrittweise, beginnend mit dem Boboli-Garten, öffnen. Ab Dienstag sollen Besucher auch wieder den Archäologiepark der in der Antike bei einem Vulkanausbruch zerstörten Stadt Pompeji besuchen können. Die Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi hatte in der vergangenen Woche einen Fahrplan für schrittweise Lockerungen der Corona-Beschränkungen beschlossen.

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14:15

Lonza fehlen Fachleute für die Produktion des Grundstoffs des Covid-19-Impfstoffs. Nun springt der Bund ein. "Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) will Lonza bei der anspruchsvollen Rekrutierung der Fachkräfte für die Produktion des Wirkstoffes für den Covid-19-Impfstoff unterstützen", teilte das Innendepartement am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Es bestätigte damit einen Bericht der Zeitung "SonntagsBlick". Lonza produziert in Visp VS den Wirkstoff des US-Biotech-Unternehmens Moderna für alle Länder ausser die USA. Gemäss "SonntagsBlick" fehlen bei Lonza zurzeit rund 100 Biotechnologiespezialistinnen und -spezialisten für die Produktion.

"Das Departement klärt derzeit ab, ob Spezialisten aus Bundesverwaltung, bundesnahen Betrieben und Hochschulen beigezogen werden können", schrieb das EDI weiter. Die Versorgung mit Moderna-Impfstoff sei für die Schweiz von herausragender Bedeutung. Laut Innendepartement wird auch geprüft, wie die Vermittlung von Mitarbeitenden aus Pharmabetrieben und weiteren Unternehmen unterstützt werden könnte.

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12:30

Die Europäische Union wird genug Impfstoff produzieren, um die Immunität der erwachsenen Bevölkerung bis Mitte Juli erreichen zu können. Das sagt EU-Binnenmarkt-Kommissar Thierry Breton der griechischen Wochenzeitung "To Vima". Er erklärt, bis dahin müssten 70 Prozent der Betroffenen geimpft sein. Breton sagt, die Produktion von Impfstoff in der EU verdoppele sich jeden Monat. Ende des Jahres werde eine Produktionskapazität von drei Milliarden Impfeinheiten pro Jahr erreicht.

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12:00

Italien beschliesst Beschränkungen für Einreisen aus Indien. Ausländer, die sich in den vergangenen 14 Tagen in Indien aufgehalten hätten, dürften nicht ins Land kommen, twittert Gesundheitsminister Roberto Speranza. Weltweit nehmen die Sorgen vor der in Indien aufgetauchten "Doppelmutante" zu. 

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11:15

Die Zahl der Toten bei einem am Samstag ausgebrochenen Brand in einem Corona-Krankenhaus im irakischen Bagdad steigt auf mindestens 82. Bislang war die Rede von bis zu 45 Toten. 110 Menschen seien verletzt worden, teilt ein Sprecher des Innenministeriums weiter mit. Zu der Katastrophe kam es durch die Explosion eines Sauerstofftanks.

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10:30

Italiens Regierung hat in einer nächtlichen Sitzung grünes Licht für den Finanzierungsplan zum wirtschaftlichen Aufbau und für Zukunftsinvestitionen nach der Corona-Krise gegeben. Das hart von der Pandemie getroffene Land hat Aussicht auf 191,5 Milliarden Euro aus dem EU-Wiederaufbaufonds. Italien erhalte am meisten aus diesen EU-Instrumenten, teilte die Regierung in der Nacht zu Sonntag mit. Der Plan muss noch durchs Parlament.

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08:30

Personalmangel bei der Lonza in Visp VS ist ein Grund für die Lieferverzögerungen beim Impfstoff von Moderna. Der Bund wolle die Lonza bei der Suche nach dem nötigen qualifizierten Personal helfen, schreibt der "SonntagsBlick". Das Innendepartement (EDI) kläre ab, ob Spezialisten aus der Bundesverwaltung, bundesnahen Betrieben oder Hochschulen beigezogen werden könnten.

Die "SonntagsZeitung" berichtet, die Drittstaaten-Regelung erschwere die Personalsuche - die Zahl der Arbeitskräfte, die aus Nicht-EU-Staaten in die Schweiz kommen dürfen, ist begrenzt. Lonza habe 2020 im Kanton Wallis mehrere Gesuche für die Einstellung von Fachleuten aus Drittstaaten eingereicht; die Anstellung von 17 Personen sei bewilligt worden. Moderna-Chef Stéphane Bancel habe Verzögerungen bei der Anstellung von Personal beim Walliser Hersteller für den Verzug bei den Impfstoff-Lieferungen verantwortlich gemacht, berichten die Zeitungen.

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07:30

Jede dritte Person in der Schweiz dürfte sich bisher mit dem Coronavirus angesteckt haben, die meisten aber unbemerkt, wie die "NZZ am Sonntag" (Artikel bezahlpflichtig) unter Berufung auf Angaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) berichtet. Offiziell bestätigt sind nämlich nur rund 646'500 Fälle.Nach Angaben der Zeitung prüft nun der Bund, ob es auch für Menschen, die die Krankheit gehabt haben ohne es zu wissen, ein Covid-19-Zertifikat und Erleichterungen beim Impfen geben könnte. Das Zertifikat für Geimpfte, negativ Getestete sowie Genesene soll den Zugang zu Veranstaltungen erleichtern. Wer Covid-19 gehabt hat, braucht nur eine statt zwei Impfdosen. Forschende verlangen gemäss Zeitungsbericht, dass eine Erkrankung nachträglich mit Antikörper-Nachweis belegt werden solle.

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07:00

Arme Menschen haben in der Schweiz ein grösseres Risiko, an Covid-19 zu erkranken und an der Krankheit zu sterben. Das zeigt eine Studie des Berner Epidemiologen Mattias Egger, dem ehemaligen Präsidenten der wissenschaftlichen Taskforce des Bundes. "SonntagsZeitung" (Artikel bezahlpflichtig) und "Le Matin Dimanche" berichten darüber. Vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) gelieferte Daten.zeigen, dass in ärmeren Schichten von 100'000 Personen rund 29 in die Intensivpflege aufgenommen werden mussten. In reicheren Gegenden waren es demgegenüber lediglich 13 von 100'000, also weniger als halb so viele. Ein Grund, dass Ärmere sich häufiger anstecken ist, dass sie seltener im Homeoffice arbeiten können und öfter an Vorerkrankungen leiden, wie es in der Studie heisst. Auch werde in unterprivilegierten Vierteln weniger intensiv getestet, sagt Egger zur Studie.

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06:30

Indien meldet den vierten Tag in Folge mit 349'691 Fällen einen neuen globalen Höchstwert bei Neuinfektionen. Das Gesundheitsministerium teilt mit, es seien 2767 Infizierte gestorben. Damit steigt die Zahl der Corona-Toten auf 192'311.

 

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05:30

Die USA wollen Indien bei der Bekämpfung der rasant ansteigenden Corona-Infektionen zu unterstützen. Eine Sprecherin der amerikanischen Regierung teilte Reuters am Samstag mit, die US-Regierung sei über die Situation in Indien zutiefst besorgt und bereit, schnell zusätzliche Hilfe zu leisten. Ein Sprecher der indischen Botschaft in Washington sagte, Vertreter beider Länder verhandelten über die beschränkte Lieferung von Vakzin-Komponenten amerikanischer Pharma-Unternehmen und die Entsendung von medizinischem Personal nach Indien.

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05:00

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 18'773 neue Positiv-Tests für Deutschland. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 165,6 von 164,4 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100'000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 264 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus.

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03:00

Die britische Regierung steht kurz vor dem Abschluss eines Kaufvertrags für Millionen weiterer Biontech/Pfizer-Impfdosen. Nach Aussage von Regierungsmitarbeitern soll die ursprüngliche Bestellung der Regierung von 40 Millionen Impfdosen auf rund 80 Millionen verdoppelt werden, berichtet die Zeitung "Sunday Times". Der Impfstoff soll bei Auffrischungsimpfungen für ältere Menschen im Herbst eingesetzt werden. Sollten die Verhandlungen mit dem Pharmakonzern erfolgreich sein, werde man auch Dosen für jüngere Menschen ab 20 Jahren als Alternative zum AstraZeneca-Impfstoff bereitstellen. Das britische Gesundheitssystem NHS wird ab Ende der Woche alle Menschen über 30 Jahre zur Impfung einladen.

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02:00

Einen Tag vor dem Impfgipfel der Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eine Aufhebung der Impfreihenfolge ab Mai gefordert. "Wir müssen die starre Priorisierung schneller auflösen", sagte Söder der "Bild am Sonntag". Nach dem Abarbeiten von bereits vereinbarten Impfterminen sollten alle Impfstoffe für jeden am besten noch im Mai freigegeben werden. Die Impfbürokratie verzögere den Impferfolg. Söder forderte zudem, auch Schüler ab 16 Jahren vermehrt zu impfen, wenn ausreichend Impfstoff vorhanden sei. Gerade unter ihnen sei die Inzidenz am höchsten. Sie sollten beim Impfen behandelt werden wie Erwachsene.

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01:00

Mindestens 27 Menschen sind bei einem Brand in einem Krankenhaus für Covid-Kranke in der irakischen Hauptstadt Bagdad ums Leben gekommen, 46 wurden verletzt. Dies meldeten Mitarbeiter aus drei Krankenhäusern in der Umgebung, die die Verletzten aufnahmen. Der Brand im Ibn Khatib-Krankenhaus im Südosten Bagdads sei durch die Explosion einer Sauerstoffflasche ausgelöst worden. Iraks Katastrophenschutz teilte mit, das Feuer sei gelöscht, 90 Personen gerettet worden.

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00:30

In den USA sind inzwischen mehr als 93 Millionen Menschen vollständig geimpft, wie die Seuchenbehörde CDC mitteilt. Insgesamt seien 286 Millionen Dosen ausgeliefert und fast 226 Millionen verabreicht worden. Rund 138 Millionen Menschen seien mindestens einmal geimpft worden. In den USA leben 328 Millionen Menschen.

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00:00

In Grossbritannien ist inzwischen die Impfung bei mehr als zwölf Millionen Menschen abgeschlossen. Bereits 33,5 Millionen Briten hätten immerhin die erste Impfung erhalten, wie aus offiziellen Daten hervorgeht. Im Königreich leben etwa 66,7 Millionen Menschen. Zudem wurden 2061 neue Corona-Infektionen gemeldet und 32 Todesfälle.

(cash/Reuters/Bloomberg/AWP)