17:40

Ein knappes halbes Jahr nach dem von der indischen Regierung verfügten Exportstopp will der weltweit grösste Impfstoffhersteller ab diesem Monat wieder Corona-Vakzine an arme Länder liefern.

Der Chef des in Indien ansässigen Serum Institutes, Adar Poonawalla, sagte der britischen Zeitung "The Telegraph" (Print: Freitag), seine Firma plane bis Ende des kommenden Jahres mehr als eine Milliarde Corona-Impfstoff-Dosen im Rahmen des UN-Impfstoffprogramms Covax zu exportieren.

Zunächst solle wenig exportiert werden und dann ab 2022 wieder grössere Mengen. Diese Lieferungen hätten für ihn Priorität vor bilateralen Verträgen mit einzelnen Staaten.

Das Serum Institute stellt Astrazeneca-Impfstoff unter dem Namen Covishield her und war Anfang des Jahres als einer der Hauptlieferanten für Covax vorgesehen. 

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16:15

Beim Ausstellen von Covid-Zertifikaten ist am Freitagmorgen eine technische Panne aufgetreten. Die zwischen 10.40 und 11.50 ausgestellten einigen Tausend Zertifikate sind ungültig. Personen, die in dieser Zeit ihr Zertifikat erhielten, müssen beim jeweiligen Zertifikat-Aussteller ein Neues anfordern.

Grund für das technische Problem war eine Fehlkonfiguration bei der elektronischen Signatur, wie das BAG mitteilte. Ob jemand betroffen ist, lässt sich durch das Anwählen des Zertifikats in der App und das Drücken des Refresh-Buttons unten rechts prüfen.

Das Bundesamt für Informatik und Telekommunikation (BIT) hatte das Covid-Zertifikatssystem angepasst. Wie das BAG versicherte, bestand zu keinem Zeitpunkt ein Sicherheitsrisiko.

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14:15

Die Schweiz plant in den nächsten Wochen eine Impf-Offensive. Dazu will der Bundesrat 150 Millionen Franken in die Hände nehmen. Ziel ist, die Impfquote vor dem Winter anzuheben. Laut Bundesrat Alain Berset soll die Impfquote "so hoch wie möglich" werden. Bei den über 65-Jährigen seien 90 bis 95 Prozent nötig. Bei den 18- bis 65-Jährigen brauche es 80 Prozent. Die Quote liegt derzeit in diesen Altersklassen bei etwa 70 Prozent. 

Folgendes plant die Landesregierung: 

  • Zusätzlich zu den bestehenden rund 50 Impfbussen will der Bundesrat weitere rund 170 Fahrzeuge auf Dorfplätzen und Fussballplätzen oder vor Einkaufszentren und Discos auffahren lassen.
  • 1700 Beraterinnen und Berater sollen mehrere Wochen versuchen, Unentschiedene zu überzeugen. 
  • Personen, die andere von einer Impfung überzeugen, sollen zudem Kino- oder Restaurant-Gutscheine im Wert von 50 Franken erhalten. Dabei spielt es laut den Bundesbehörden keine Rolle, ob die Person, die eine andere zum Impfen überzeugt, selber geimpft ist oder nicht. Ob die Gutscheine für Restaurants oder Kinos oder andere Orte gelten, sollen die Kantone entscheiden. Berset sagte, die Gutscheinaktion sei eine "ungewöhnliche" Massnahme, wies aber die Andeutung zurück, es handle sich um einen Akt der Verzweiflung der Landesregierung.
  • Der Bund plant zudem die Durchführung einer nationalen Impfwoche, entscheidet aber später über eine solche Aktion. Mit 57 Prozent der Gesamtbevölkerung hat die Schweiz einer der geringsten Impfraten Europas.

Corona-Tests sollen weitgehend kostenpflichtig werden. Der Bundesrat hält an einem Kompromiss fest, den er den Kantonen vorgelegt hat: Ab 10. Oktober müssen Ungeimpfte die Tests selbst bezahlen, wenn sie ein Zertifikat brauchen. Einmal Geimpfte kommen noch bis Ende November in den Genuss von Gratistests. 

Die Medienkonferenz mit Alain Berset kann hier in der Wiederholung angesehen werden: 

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In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 1211 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Freitag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor. Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 1169. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 1210, vor einer Woche bei 1471.

Zudem wurden 31 neue Spitaleinweisungen und 4 neue Todesfälle gemeldet. Bislang sind 58,46 Prozent der Schweizer Bevölkerung vollständig geimpft.

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12:20

In Israel sind laut Gesundheitsministerium nach mehr als 1,5 Millionen Auffrischungsimpfungen mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer neun Fälle von Herzmuskelentzündungen gemeldet worden. Die Betroffenen seien allesamt männlich. Drei Fälle seien in der Altersgruppe von 16 bis 29 aufgetreten, sechs in der Gruppe der 30- bis 59-Jährigen.

Acht weitere mögliche Fälle würden noch geprüft. Insgesamt hätten bislang 3,2 Millionen Israelis eine dritte Impfdosis erhalten. Bei 25 von ihnen seien binnen 30 Tagen schwerwiegende Nebenwirkungen aufgetreten, darunter Myokarditis, also entzündliche Herzmuskelerkrankungen, wobei bei vielen ein kausaler Zusammenhang noch nicht hergestellt worden sei.

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11:25

Russland meldet mit 887 Corona-Todesfällen im Zusammenhang mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden den vierten Tag in Folge einen neuen Höchstwert. Zugleich verzeichnen die Behörden mit 24'522 Neuinfektion erneut einen Anstieg bei den bestätigten Ansteckungen. Am Vortag waren es 23'888.

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11:15

In den Kantonen Aargau, Appenzell-Innerrhoden, Wallis und Solothurn weden Ende der nächsten Woche beziehungsweise in der ersten Hälte des Oktobers die ersten Dosen vom Impfstoff von Johnson&Johnson verabreicht. Für diese Impfungen braucht es eine Voranmeldung. 

Die Schweiz hat 150'000 Dosen des Impfstoffs eingekauft, der anders als die schon verwendeten Vakzine von Moderna und Biontech nicht auf der mRNA-Technologie basiseren. Johnson&Johnson hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der für Allergiker verträglicher sein soll. Vom Impfstoff muss nur eine Dosis verabreicht werden und die Wirkung gilt ab 22 Tagen nach der Impfung als erreicht. 

 

 

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08:05

Angesichts steigender Corona-Zahlen hat Südkorea die Kontaktbeschränkungen um zwei Wochen verlängert. Sie gelten nun bis zum 17. Oktober, wie die Behörde für Seuchenkontrolle und -prävention (KDCA) mitteilt. Dazu gehört, dass nach 22.00 Uhr keine Restaurants mehr besucht werden dürfen und nach 18.00 Uhr nur noch Treffen von zwei Personen erlaubt sind.

Zudem will die Regierung im Kampf gegen die Pandemie der Bevölkerung mehr Impfanreize bieten. In der vergangenen Woche hatte Südkorea im Durchschnitt täglich mehr als 2600 Neuinfektionen verzeichnet und damit mehr als doppelt so viele wie im Vormonat. Vor allem der Grossraum der Hauptstadt Seoul ist von den steigenden Infektionszahlen betroffen.

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07:00

"In der Schweiz ist das Risiko einer weiteren starken Welle viel höher als in den anderen europäischen Ländern. Hierzulande steht einfach mehr auf dem Spiel", sagt Virologin Emma Hodcroft. Mit den kälteren Temperaturen würden die Zahlen wieder steigen. 

Die Impfquote müsste bei 80 Prozent liegen, bei Risikogruppen bei 100 Prozent, sagt die Expertin. Die Britin, die an der Universität Bern forscht, sagte zum "Blick" aber auch, die Lage sei ermutigend. Eine Krise wie vor einem Jahr, im Oktober 2020, könne dank Impfung und Tests vermieden werden. 

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06:00

Um Bundesrat Ueli Maurer kreisten am Donnerstag Rücktrittsgerüchte. Bestätigt hat die Medienstelle seines Finanzdepartements nichts. Spekuliert wird, dass der 2009 amtierende, 70-jährige SVP-Politiker im Laufe des Tages einen Abschied von der Landesregierung bekanntgeben wolle. 

Maurer spielte zuletzt in der Coronakrise eine prominente Rolle. Als Finanzminister organisierte er staatliche Hilfen und Bankkredite für von der Pandemie betroffene Unternehmen. Er beklagte aber auch die daraus resultierende steigende Schuldenlast der Schweiz.

Im September war Maurer Zentrum einer Affäre um einen Auftritt zusammen mit den coronaskeptischen "Freiheitstrychlern". Maurer trug deren Kutte, was fotografisch festgehalten und in zahlreichen Schweizer Medien verbreitet wurde. Maurer sagte danach, er habe um die Bedeutung des Kleidungsstücks nicht gewusst, löste aber sofort vor allem im linken Politspektrum Rücktrittsforderungen aus. 

Über einen möglichen Rückstritt Maurers ist bereits früher spekuliert wurden. Hintergrund waren seine bereits lange Amtszeit und sein fortgeschrittenes Alter. 

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05:55

Weltweit sinken die Zahlen der Coronainfektionen. In mehreren europäischen Ländern sind pandemiebedingte Restriktionen weitgehend aufgehoben worden. Grund sind hohe Impfquoten vor allem in Skandinavien, England oder Südeuropa. Allerdings sinken die Zahlen auch langsam in Asien, das 2021 teilweise stärker getroffen worden ist als 2020. 

Auch die Schweiz verzeichnet nach einer heftigen Welle nach den Sommerferien sinkende Zahlen. In der Schweiz und in Liechtenstein wurden am Donnerstag vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) 1140 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet. Damit lag der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 1210. Vor einer Woche betrug der Wert 1555.

Bislang sind 58,26 Prozent der Schweizer Bevölkerung vollständig geimpft.

 

 

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05:45

Australien plant die Aufhebung des internationalen Reiseverbots sowie die Einrichtung einer sieben tägigen Hausquarantäne für geimpfte Australier ab November. Sobald die nationale Impfquote von 80 Prozent für Personen ab 16 Jahren erreicht sei, könnten die Grenzen wieder geöffnet werden, hiess es aus Regierungskreisen.

Dies wird für November erwartet. Seit März 2020 ist die internationale Grenze des Landes dicht. Seitdem durfte lediglich eine begrenzte Anzahl von Staatsbürgern einreisen, die sich sofort einer zwei-wöchigen Hotelquarantäne unterziehen mussten.

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04:15

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 10'118 neue Positiv-Tests in Deutschland. Das sind 381 mehr als am Freitag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 64,3 von 63,0 am Vortag. 73 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 93'711. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 4,2 Millionen Corona-Tests positiv aus.

 

 

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00:30

Weltweit haben sich mehr als 233,7 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Mehr als 4,98 Millionen Menschen starben mit oder an dem Virus, seit dieses im Dezember 2019 erstmals im chinesischen Wuhan nachgewiesen wurde. Die meisten Infektions- und Todesfälle weisen die USA auf. An zweiter und dritter Stelle liegen Indien und Brasilien. Knapp nach den USA weist Brasilien mit 596'122 die meisten Todesfälle auf.

Dort wurden 21,39 Millionen Ansteckungsfälle nachgewiesen. In Indien starben im Zusammenhang mit dem Virus 448'062 Menschen bei über 33,73 Millionen Infizierungen. Weltweit ist das die dritthöchste Todesrate nach den USA und Brasilien.

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Beim Klick auf die Karte erscheint die Übersicht zur weltweiten Entwicklung der Johns Hopkins University.

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(cash/AWP/Reuters/Bloomberg)