Zum Coronavirus-Update vom Freitag, den 10. September, geht es hier.

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18:05

Für ungeimpftes und noch nicht von einer Covid-Erkrankung genesenes Personal hat der Kanton Graubünden eine Testpflicht für die Spitäler, Kliniken und Heime ab Montag erlassen, wie die Regierung mitteilte. Diese müssen sich neu zwei Mal in der Woche auf Corona testen lassen.

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17:35

Chinas Präsident Xi Jinping kündigt an, sein Land werde noch in diesem Jahr 100 Millionen Impfdosen an Entwicklungsländer spenden. Das berichtet der staatliche Sender CCTV. Die Schenkung ist zusätzlich zu weiteren 100 Millionen Impfdosen, die der Präsident vergangenen Monat für die Covax-Initiative zur weltweit gerechten Verteilung der Vakzine angekündigt hat.

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17:15

Der Kanton St. Gallen führt ab kommendem Montag die Maskenpflicht für alle Lehrer und Schüler der Oberstufe und der Sekundarstufe II wieder ein, um Schulschliessungen zu verhindern. Die Pflicht gelte "für alle Lehrpersonen in Volksschule und Sekundarstufe II sowie für alle Kinder und Jugendlichen der Oberstufe und der Sekundarstufe II", teilte das Bildungsdepartement mit. Die Massnahme dauert bis zwei Wochen nach den Herbstferien.

Im Kanton Bern sollen zur Sicherheit der Schüler sowie des Lehrpersonals an allen Mittelschulen CO2-Messgeräte eingesetzt werden. Nach der Regierung hat sich am Donnerstag auch der Grosse Rat dafür ausgesprochen. Für die Räume der Volksschule sind die Gemeinden zuständig.

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17:00

Nach dem Entscheid des Bundesrats vom Mittwoch, die Anwendung des Covid-Zertifikats auszuweiten, folgten am Donnerstag die Lausanner Hochschulen dem Bundesrat. Sowohl die Universität Lausanne als auch die EPFL haben beschlossen, sie für den Beginn des akademischen Jahres am 21. September als obligatorisch zu erklären.

Der Bundesrat hat es den Kantonen und Hochschulen überlassen, ob sie für den Studienbereich ein Zertifikat einführen wollen. So ist diese Frage an anderen Hochschulen, wie etwa an der Universität Bern, noch in Prüfung. Sie eruiere zusammen mit dem Kanton, ob und wie eine Ausweitung der Zertifikatspflicht auf den Studienbetrieb erfolgen könne, teilte die Uni mit. Dabei solle sichergestellt sein, dass auch Personen ohne Zertifikat am Lehrbetrieb teilnehmen können.

An der Uni Bern gilt seit dem 1. September eine Covid-Zertifikatspflicht für alle Aktivitäten - ausser dem Lehrbetrieb auf Bachelor- und Masterstufe.

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16:45

US-Präsident Joe Biden will Coronavirus-Impfungen für alle Mitarbeiter der Bundesregierung und für Angestellte von Unternehmen anordnen, die für die Bundesregierung arbeiten. Das sagt eine mit dem Sachverhalt vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Der Präsident werde im Laufe des Tages einen entsprechenden Erlass unterzeichnen, sagt die Person. Dies werde Millionen von Angestellten der Bundesregierung und von Firmen betreffen.

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16:30

Die meisten Patientinnen und Patienten, die wegen Corona auf einer Intensivstation behandelt werden müssen, werden derzeit beatmet. Ihr Anteil ist innert Wochenfrist um 20 Prozent gestiegen. 

Die Auslastung der Intensivstationen erreichte in den vergangenen zwei Wochen mit 79 Prozent den Höchststand seit Beginn der Pandemie, wie dem am Donnerstag veröffentlichten Wochenbericht des Bundesamts für Gesundheit (BAG) entnommen werden konnte. Dabei war der Anteil der Corona-Patienten innerhalb von sieben Wochen von 3,8 auf 41 Prozent hochgeschnellt. Fast jede zweite Person auf den Intensivstationen musste also wegen Corona behandelt werden.

Konkret ist die Anzahl der Covid-19-Intensiv-Patienten innert einer Woche um 15 Prozent auf 280 in der vergangenen Woche gestiegen. Davon mussten durchschnittlich 225 Patientinnen und Patienten beatmet werden.

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16:15

Afrika wird bis Ende des Jahres 25 Prozent weniger Corona-Impfstoffdosen erhalten als geplant. Das sagte die Regionaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation WHO, Matshidiso Moeti, am Donnerstag während eines Pressebriefings. Die internationale Hilfsinitiative Covax habe ihre prognostizierten Lieferzahlen für 2021 um ein Viertel nach unten korrigieren müssen, sagte Moeti.

Grund dafür sei unter anderem die Einführung von Auffrischimpfungen und das Horten von Impfstoffdosen in einigen Ländern sowie die Priorisierung bilateraler Abkommen vor internationaler Solidarität, so die Regionaldirektorin.

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15:40

Der US-Biotechkonzern Moderna will eine Einfach-Impfung entwickeln, die eine Auffrischungsimpfung sowohl gegen Covid-19 als auch gegen saisonale Grippe kombiniert. Für Moderna habe es derzeit höchste Priorität, einen solchen Impfstoff auf den Markt zu bringen, sagt Vorstandschef Stephane Bancel auf dem Forschungstag des Unternehmens. Diesen jährlichen Auffrischungsimpfstoff, der mit einer Dosis verabreicht werden soll, wolle Moderna ständig anpassen und aktualisieren.

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15:00

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat eine vorübergehende Aussetzung der Corona-Impfpflicht für Gesundheitspersonal in Griechenland abgelehnt. 30 Beschäftigte des Gesundheitssektors hatten um einen sofortigen Stopp in Form einer einstweiligen Massnahme gebeten. Wie das Strassburger Gericht am Donnerstag mitteilte, sei ein solcher Stopp aber nicht im für einstweilige Massnahmen vorgesehenen Rahmen enthalten. Diese fänden nur selten und bei unmittelbarer Gefahr auf irreparablen Schaden Anwendung. Zu den eingereichten Klagen gegen die Impfpflicht selbst äusserte sich das Gericht aber noch nicht.

Seit Monatsbeginn gilt die Impfpflicht in Griechenland. Das Gesetz sieht vor, dass jene Beschäftigten im Gesundheitssektor, die noch ungeimpft sind, ohne Gehalt von der Arbeit freigestellt werden können.

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13:50

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 3114 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Donnerstag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor. Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 2779. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 2737, vor einer Woche bei 2527 Zudem wurden 58 neue Spitaleinweisungen und 8 neue Todesfälle gemeldet. Bislang sind 52,47 Prozent der Schweizer Bevölkerung vollständig geimpft.

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13:00

Nur etwa jeder fünftausendste Geimpfte hat sich nachher mit dem Coronavirus infiziert. Das zeigen laut "New York Times" detaillierte Zahlen der US-Bundesstaaten Utah, Virginia sowie King County mit der Grossstadt Seattle. In Regionen, die nicht stark von Corona betroffen sind, beträgt das Verhältnis gar 1:10'000. In der Schweiz waren am 2. September 1362 Fälle bekannt, die sich trotz doppelter Impfung mit dem Virus ansteckten. 

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11:30

Angesichts der Corona-Massnahmen wird der Ruf nach mehr Freiheit lauter. 49 Prozent der Bevölkerung stellen unterdessen Freiheit vor Sicherheit, für 47 Prozent geht die Sicherheit vor. Der Anteil der Freiheitsbefürworter stieg damit im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozentpunkte. Damit spalten sich die Ansichten der Bevölkerung bei der Risikobeurteilung, wie dem am Donnerstag veröffentlichen "Sicherheitsmonitor" des Schweizerischen Versicherungsverbandes (SVV) zu entnehmen ist.

Im Vergleich mit dem Monitor des Vorjahres zu Beginn der Covid-19-Pandemie stieg der Anteil des Freiheitslagers um 4 Prozentpunkte, jenes mit der Priorität Sicherheit nahm entsprechend ab. Dennoch bleibt Sicherheit zentral

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10:45

Gastrosuisse, der Arbeitgeber-Verband für Hotellerie und Gastronomie, ist in der Corona-Pandemie mit seiner bisweilen eigenartigen Kommunikation und Haltung zur Lockdown-Lage aufgefallen ("Der Bundesrat hat es auf uns abgesehen und will die Branche komplett zermürben", so eine frühere Gastrosuisse-Stellungsnahme). Die Daueropposition gegen die behördlichen und Entscheide zur Eindämmung der Pandemie, wie auch jetzt gegen die Ausweitung der Zertifikatepflicht, stossen in der Branche indes zunehmend auf Ablehnung. Kritisiert wird vor allem Gastrosuisse-Präsident Casimir Platzer.

Christa Augsburger, Direktorin der Schweizerischen Hotelfachschule Luzern, sagt zu blick.ch: "Viele Gastronomen haben von Platzers Hau-drauf-Mentalität die Nase voll. Das geht ja schon seit dem Ausbruch der Pandemie so. Längst nicht alle stehen hinter der ewigen Kritik gegen den Bundesrat."

Der Ostschweizer Gastronom Florian Reiser fügt an: "Immer nur motzen bringt nichts. Der Widerstand gegen die Massnahmen ist kontraproduktiv." Das ständige Gejammer nerve die Leute. Der Verband solle sich besser für mehr Hilfe für die Beizer stark machen. Für den Zürcher Stargastronomen Michel Péclard hat sich Casimir Platzer verrannt: "Wenn die Fallzahlen wieder steigen, müssen wir alle im Winter wieder in den Lockdown. Dann wird es richtig happig."

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09:15

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 15'341 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind 1626 mehr als am Donnerstag vor einer Woche, als 13'715 nachgewiesene Neuinfektionen verzeichnet wurden. Binnen eines Tages starben 50 weitere Menschen mit oder an dem Coronavirus, am Vortag waren es 35 Todesfälle. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 83,5 nach 82,7 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100'000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Insgesamt fielen seit Beginn der Pandemie 4'046'112 Millionen Corona-Tests positiv aus, 92'498 Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus.

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08:00

Weltweit haben sich mehr als 222,54 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Mehr als 4,77 Millionen Menschen starben mit oder an dem Virus, seit dieses im Dezember 2019 erstmals im chinesischen Wuhan nachgewiesen wurde. Die meisten Infektions- und Todesfälle weisen die USA auf. An der Spitze liegen zudem Indien und Brasilien.

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07:20

Die Schweizer Ärztinnen und Ärzte erhielten von der Pharmaindustrie letztes Jahr deutlich weniger Geld. Während die Ärzteschaft im Vorjahr (2019) für Kongressgebühren, Beratungshonorare und Spesen insgesamt 11,4 Millionen Franken erhielten, waren es im Jahr 2020 lediglich sechs Millionen Franken. Der Rückgang der Zahlungen dürfte mit der Tatsache zusammenhängen, dass 2020 aufgrund der Covid-19-Situation wesentlich weniger Ärztekongresse und Weiterbildungen durchgeführt wurden.

Die Spitäler und weiteren Organisationen im Gesundheitswesen erhielten ebenfalls weniger finanzielle Zuwendung: Mit 93,4 Millionen Franken liegen die Zahlungen 13 Millionen Franken unter dem Vorjahr. Bei diesen Geldern handelt es sich meist um das Sponsoring von Spitälern, Fachgesellschaften und anderen Organisationen im Gesundheitsbereich wie zum Beispiel lokale Ärztenetzwerke. Stark gewachsen sind im Gegensatz dazu die Gelder, welche die Pharmaindustrie im letzten Jahr an Spitäler für deren klinische Forschung überwies: insgesamt 82,7 Millionen Franken. Im Vorjahr waren es lediglich 68,9 Millionen Franken.

Die Zahlen stammen aus der jährlichen Auswertung von 60 Pharmaunternehmen in der Schweiz durch das "Ringier Axel Springer Research Network". An der Datenauswertung beteiligten sich der "Beobachter", die "Handelszeitung" und der "Blick".

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06:30

Der Präsident der Schweizer Impfkommission, Christoph Berger, zweifelt am Sinn der Quarantäne für Kinder, wie er der SRF-Sendung "Rundschau" sagte. Ansteckungen unter Kindern seien kein Problem, da Infektionen bei ihnen anders verlaufen würden. Ganze Klassen in Quarantäne zu stecken, ist laut Berger nicht nötig. Repetitive Tests an Schulen würden derzeit reichen, "und dann braucht es in den Schulen keine Quarantäne mehr". 

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06:00

Der Kanton Graubünden, der sich in der Pandemie als Pionierkanton hervorgetan hat, wird eine Zertifikatspflicht im ÖV und in den Läden in den nächsten Monaten "zumindest prüfen müssen". "Im Moment steht die Massnahme nicht im Vordergrund. Aber je mehr Leute geimpft sind, desto kleiner ist das Verständnis dafür, wenn man beim Bahnfahren oder beim Einkaufen noch eine Maske tragen muss", sagt Regirungsrat Peter Peyer im Interview mit dem "Tagesanzeiger". Er fraget sich: "Wie lange reicht die Geduld der Geimpften noch?" Es sei nur verständlich, wenn diejenigen Menschen, die ihren Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie geleistet hätten, ihr normales Leben zurückwollen. Und zwar ohne dass das Gesundheitssystem dadurch wieder an den Anschlag gerate.

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04:00

Die japanische Regierung erwägt eine Verlängerung der Corona-Massnahmen in der Hauptstadt Tokio und weiteren Regionen bin zum 30. September. Um die Ausbreitung der Delta-Variante einzudämmen und eine Überlastung der Krankenhäuser zu verhindern, es sei noch zu früh, um die Zügel schleifen zu lassen, sagt Wirtschaftsminister Yasutoshi Nishimura. Die Massnahmen würden dann bis zum 30. September gelten. Eine Entscheidung werde im Laufe des Donnerstags getroffen.

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03:30

Die Gesundheitsämter in Deutschland können derzeit nicht mehr alle Kontaktpersonen von Infizierten nachverfolgen. "Bei einer hohen Zahl von positiv Getesteten ohne gleichzeitigen Lockdown haben die Menschen häufig so viele Kontakte, dass eine grundsätzliche und umfängliche Nachverfolgung nicht mehr zu leisten ist", sagt die Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, der Zeitung "Rheinische Post".

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02:00

Die US-Seuchenbehörde CDC meldet 259'673 neue Coronavirus-Fälle. Damit steigt die Zahl der registrierten Infektionen auf 40'345'484. Die Zahl der Corona-Toten erhöht sich um 1838 auf 649'299. Die Behörde berichtet, über 1,5 Millionen Amerikaner hätten eine Dritt-Impfung erhalten.

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00:30

Rund 2000 bulgarische Restaurant- und Club-Besitzer, Kellner und Barkeeper sowie Betreiber von Fitness-Studios protestierten in Sofia gegen neue Einschränkungen. Die Demonstranten halten Plakate mit Aufschriften wie "Wir wollen arbeiten" und "Freiheit für das Wirtschaftsleben" hoch. Angesichts steigender Infektionsraten hat die Regierung die Schliessung von Gaststätten ab 23.00 Uhr angeordnet. Fitness-Studios dürfen nur zu 30 Prozent ausgelastet werden.

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00:15

Der Ölkonzern Shell erwägt einem Medienbericht zufolge eine Impfpflicht für seine Mitarbeiter. Angestellte, die die Immunisierung verweigerten, solle gekündigt werden, berichtet die "Financial Times.

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00:00

Die Corona-Pandemie beflügelt die Nachfrage nach Einfamilienhäusern im Umland der deutschen Städte. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Online-Immobilienmarktplatzes ImmoScout24. Demnach ist die Nachfrage nach Einfamilienhäusern am Stadtrand in den fünf grössten Städten zwischen Februar 2020 und Juni 2021 um 58 Prozent angestiegen. Auch ausserhalb der Metropolen ist der Effekt der Studie zufolge spürbar, hier wurden 52 Prozent mehr Kontaktanfragen nach Häusern im Grünen gestellt. Besonders begehrt ist der Wunsch nach einem Eigenheim ausserhalb der Innenstadt demnach in der Hauptstadt: In Berlin stieg die Nachfrage nach Einfamilienhäusern am Stadtrand um 80 Prozent an. Aber auch Hamburg (76 Prozent) und München (71 Prozent) erlebten eine deutlich gestiegene Nachfrage.

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Beim Klick auf die Karte erscheint die Übersicht zur weltweiten Entwicklung der Johns Hopkins University.

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(cash/Bloomberg/Reuters/AWP)