Zum Coronavirus-Update vom Freitag, den 5. November, geht es hier.

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18:15

Angesichts von Rekord-Infektionen mit dem Coronavirus spricht sich eine Mehrheit der Deutschen mittlerweile für eine Impfpflicht aus. 57 Prozent sind dafür, nachdem dies im August erst 46 Prozent waren. Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten ARD-Deutschlandtrend hervor, der auf einer Infratest-Umfrage von mehr als 1300 Erwachsenen beruht. 39 Prozent sind gegen eine allgemeine Impfpflicht. Vor drei Monaten waren es noch 50 Prozent. Bei den drei Ampel-Parteien, die momentan über die Bildung der nächsten Bundesregierung verhandeln, gibt es jeweils Mehrheiten für eine Impfpflicht. Bei der SPD ist die Zustimmung mit 71 Prozent am grössten, bei den Grünen sind es 56 Prozent, bei der FDP 53 Prozent.

46 Prozent der Befragten halten die aktuellen Massnahmen gegen die Pandemie für angemessen, das sind 14 Punkte weniger als im Oktober. 29 Prozent sind für strengere Massnahmen, das sind 16 Punkte mehr als zuletzt. Allerdings geben 57 Prozent der Deutschen an, besorgt zu sein, dass es wieder zu stärkeren Einschränkungen des öffentlichen Lebens kommen könnte.

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17:45

Von einer flächendeckenden Auffrischimpfung rät der Bund derzeit weitgehend ab. Personen im Alter von 16 bis 64 Jahren sollen sich "nur in Einzelfällen" und bei "chronischen Erkrankungen mit höchstem Risiko" ein drittes Mal impfen lassen.

Vom Heilmittelinstitut Swissmedic zugelassen wurden Drittimpfungen der beiden Hersteller Biontech/Pfizer und Moderna "für besonders gefährdete Personen" und "für Menschen mit geschwächtem Immunsystem" ab 12 Jahren. Nun haben das BAG und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (Ekif) konkretisiert, wem tatsächlich empfohlen wird, sich eine dritte Impfdosis verabreichen zu lassen.

Es handelt sich dabei um drei Personengruppen: alle über 65-Jährigen; alle Bewohnerinnen/Bewohner und Betreute in Alters- und Pflegeheimen (auch unter 65-Jährige); sowie "besonders gefährdete Personen" zwischen 16 und 64 Jahren.

Unterdessen sind mehrere Kantone in den Startlöchern für die nationale Impfwoche ab kommendem Montag. So stellten die Ostschweizer Kantone am Donnerstag in Trogen in Appenzell Ausserrhoden ihre Strategien für die Kampagne vor, die bis 14. November dauert. Unter anderem auch in Solothurn, Schwyz und Nidwalden sollen Impfbusse zusätzliche Touren fahren und informieren.

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16:50

In Wien dürfen ab kommender Woche nur noch Geimpfte oder Genesene ins Restaurant oder zum Friseur. Das kündigte der Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Donnerstag angesichts der steigenden Infektionszahlen an. Wien prescht damit mit schärferen Corona-Massnahmen vor, bevor die konservativ-grüne Bundesregierung am Freitag mit den Landeshauptleuten über die weitere Vorgehensweise beraten will. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) kündigte bereits an, dass bei den Gesprächen eine landesweite Vereinheitlichung der derzeit unterschiedlichen Corona-Massnahmen in den einzelnen Bundesländern Thema sein wird.

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14:40

Die britische Arzneimittelbehörde MHRA hat erstmals eine Tablette zur Behandlung von Covid-19 zugelassen. Das antivirale Mittel Lagevrio (auch bekannt unter dem Namen Molnupiravir) sei sicher und effektiv bei der Verminderung des Risikos von Krankenhauseinweisungen und Todesfällen bei Covid-Patienten mit milden und mittelschweren Verläufen, hiess es in einer Mitteilung der britischen Regierung am Donnerstag.

 

 

Es handle sich um das weltweit erste zugelassene antivirale Mittel zur mündlichen Einnahme gegen Covid-19. Das von den Pharmakonzernen Ridgeback Biotherapeutics und Merck Sharp & Dohme (MSD) entwickelte Präparat störe die Vermehrung des Virus und vermindere so schwere Krankheitsverläufe, so die Mitteilung weiter.

Klinischen Studien zufolge ist es am wirksamsten, wenn es so bald wie möglich nach einem positiven Test eingenommen wird und innerhalb von fünf Tagen nach dem Beginn von Symptomen. Gesundheitsminister Sajid Javid pries die Zulassung als "historischen Tag für unser Land" und "spielentscheidend" für Risikogruppen wie Menschen mit unterdrücktem Immunsystem.

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte Ende Oktober angekündigt, den Einsatz von Molnupiravir zu prüfen. Auch die US-Behörde FDA hat ein Zulassungsverfahren für das Mittel eingeleitet. Die EMA prüft zudem sieben weitere mögliche Corona-Mittel. Als bisher einziges Mittel ist Remdesivir (Handelsname Veklury) des US-Konzerns Gilead seit Juli 2020 in der EU zugelassen - aber nur für bestimmte, schwer erkrankte Corona-Patienten. Es wird als Infusion gegeben.

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13:30

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 2931 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Donnerstag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 1964. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 1801, vor einer Woche bei 1388. Zudem wurden 42 neue Spitaleinweisungen und 6 neue Todesfälle gemeldet. Bislang sind 63,81 Prozent der Schweizer Bevölkerung vollständig geimpft.

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13:00

Deutlich ansteigende Corona-Zahlen auf allen Ebenen in der Schweiz: Eineinhalb mal so viele Ansteckungen, Spitaleintritte und Todesfälle verzeichnet das BAG vom 25. bis 31. Oktober gegenüber der Woche davor. Auf gleichem Niveau blieb hingegen die Zahl der Covid-19-Patientinnen und -Patienten auf Intensivpflegestationen sowie jene der Tests.

Die Details zur Lage finden sich hier.

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12:10

Die steigenden Corona-Zahlen in Deutschland haben die Debatte über ein Spitzentreffen von Bund und Ländern angeheizt. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Donnerstag 33'949 neue Corona-Fälle, den höchsten Tageswert überhaupt in der Pandemie. Allerdings dürfte die Höhe der Zahl auch mit Nachmeldungen wegen des Feiertags in einigen Bundesländern am Montag zusammenhängen.

Während Kanzleramtschef Helge Braun mit Blick auf die Lage in den Krankenhäusern erneut ein Spitzentreffen von Bund und Ländern vorschlug, äusserte sich Grünen-Co-Chef Robert Habeck ablehnend. Der Hausärzteverband brachte erneut eine Impfpflicht für Pflegepersonal ins Gespräch, die die Bundesregierung aber ablehnt. Derweil wollten die Gesundheitsminister von Bund und Bundesländern über das weitere Vorgehen beraten.

 

 

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11:50

Der Europa-Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Hans Kluge, warnt vor einem starken Anstieg der Corona-Infektionen in Europa. "Das derzeitige Tempo der Übertragung in den 53 Ländern der Europäischen Region ist äusserst besorgniserregend", sagt Kluge. Er fügt hinzu, dass sich die Zahl der neuen Fälle einem Rekordniveau näherten.

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11:30

Die beiden Schweizer Ski-Stars Urs Kryenbühl und Ralph Weber dürfen nicht nach Kanada einreisen und verpassen damit die dortigen Weltcup-Rennen. Grund: Beiden fehlt für die Einreise das Covid-Impfzertifikat. Das berichtet blick.ch. Ralph Weber, der amtierende Schweizer-Meister in der Abfahrt, hat die Anti-Covid-Impfung bis anhin abgelehnt. Auch Kryenbühl hat sich bis jetzt nicht gegen Corona impfen lassen. "Ich habe mich aus gesundheitlichen und persönlichen Gründen gegen die Impfung entschieden", erklärt der Abfahrt-Spezialist. Kryenbühl ist seit einigen Monaten von Corona genesen. Auch Weber hat vor einigen Wochen nach eigenen Angaben eine Corona-Infektion durchgemacht.

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11:00

Die Unternehmen in der Schweiz sehen wieder vermehrt optimistisch in die Zukunft. Die Geschäftslage erreichte wieder fast das Niveau vom Frühjahr 2018, wie die Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) in ihrer Konjunkturumfrage vom Oktober schreibt.

Der Geschäftslageindikator im Verarbeitenden Gewerbe stagnierte auf einem hohem Niveau, auch wenn grosse Unternehmen eine leicht Abschwächung zeigten. Noch seien die Kapazitäten aber gut ausgelastet und die Auftragsbücher voll, was für eine weiterhin gute Entwicklung spreche.

Mehr dazu hier.

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09:45

In Ungarn steigt die Infektionszahl sprunghaft an. 6268 neue Fälle seien binnen 24 Stunden registriert worden, teilt die Regierung mit. Das seien mehr als doppelt so viele wie Mitte der vergangenen Woche. Seit Beginn der Pandemie starben 31.101 Menschen nachweislich in Zusammenhang mit dem Coronavirus. Nur 5,74 Millionen der rund zehn Millionen Menschen in dem Land sind vollständig geimpft. Damit liegt Ungarn unter dem Durchschnitt der Europäischen Union.

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09:15

Grünen-Co-Chef Robert Habeck hält die gegenwärtige Corona-Lage in Deutschland für bedrückend und gefährlich, aber nicht wirklich überraschend. "Die Impfquote liegt unter 70 Prozent, die Delta-Variante ist ansteckender als die Varianten davor – und der Rest ist Mathematik", sagt er im RTL/ntv-Frühstart.

"Vor allem sollten wir kostenlose Tests anbieten. Es war damals schon ein Fehler, sie auszusetzen, es war eine Massnahme, um die Nicht-Geimpften negativ zu motivieren." Impfen sei der beste Schutz. Habeck rechnet mit stärkeren Einschränkungen für Ungeimpfte. "Das wird so kommen, weil die Geimpften einen höheren Schutz haben und die Eingriffe in die Freiheit immer begründungspflichtig sind. Das heisst, diejenigen, die durch die Verläufe der Krankheit weniger gefährdet sind, werden mehr Freiheiten bekommen." Je stärker die vierte Welle werde, umso stärker greife diese Logik.

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08:20

Kanzleramtschef Helge Braun hat die schleppenden Booster-Impfungen älterer Menschen kritisiert. "Das hätte längst passieren müssen", sagt der CDU-Politiker im ZDF. Braun verweist darauf, dass die Gesundheitsminister der Länder bereits im August beschlossen hätten, Hochbetagten eine Corona-Auffrischungsimpfung zu geben. Die Hauptverantwortung liege bei den Ländern. Der geschäftsführende Kanzleramtschef wiederholt die Bereitschaft zu einem Spitzentreffen von Bund und Ländern zur Corona-Entwicklung.

 

07.15 Uhr - In der Ukraine hat die Zahl der Infektionen die Schwelle von drei Millionen überschritten. Das teilt das Gesundheitsministerium mit. Mehr als 70.000 Menschen starben bislang mit oder an dem Coronavirus. In den vergangenen Wochen wurden immer neue Höchstwerte bei den täglichen Neuinfektionen verzeichnet. Die Regierung in Kiew hat das öffentliche Leben massiv eingeschränkt, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.

 

06.45 Uhr - In den USA verzeichnen die Gesundheitsbehörden mindestens 87.829 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. 1934 weitere Menschen starben mit oder an dem Coronavirus. Bislang wurden 46,32 Millionen Infektionsfälle nachgewiesen, insgesamt starben 753.402 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus. Die USA weisen weltweit die höchsten Infektions- und Totenzahlen auf.

06:35

Mehr als 80 Persönlichkeiten aus dem Kulturleben, dem Sport sowie auch Politkerinnen und Politiker sowie Führungspersonen aus der Wirtschaft wollen zum Impfen bewegen. 

So unterschiedliche Exponenten des gesellschaftlichen Lebens wie Skifahrer Bernhard Russi, die Leichtathletin Sarah Atcho und Tennisspielerin Martina Hingis machen mit. Aber auch die früheren Bundesrätinnen Ruth Metzler, Doris Leuthard und Ruth Dreifuss sowie der Bauernpräsident Markus Ritter sind dabei, wie der "Blick" schreibt.

Engagieren wollen sich auch DJane Carol Fernandez, Musiker wie Stress, Baschi und Büne Huber, aber auch Moderator Nik Hartmann. SBB-CEO Vincent Ducrot setzt sich ebenso ein wie Post-Chef Roberto Cirillo.

Die nationale Impfwoche des Bundesrates wird nächste Woche mit Hilfe der Kantone durchgeführt. Wie Bundesrat Alain Berset sagte, helfen 150 Impfungen, eine Spitaleinweisung zu verhindern. 

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05:00

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden am Mittwoch 2607 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Mittwoch veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Folgende Entscheide des Bundesrates wurden am Mittwoch kommuniziert: 

  • Das Genesenen-Zertifikat ist ein Jahr gültig
  • Mit positivem Antikörpertest gibt es neu für drei Monate ein Zertifikat
  • Während der Wartezeit auf die zweite Impfung sind Tests gratis
  • In der nationalen Impfwoche unter dem Motto "Gemeinsam aus der Pandemie" wollen Bund und Kantone möglichst viele Menschen von den gesamtgesellschaftlichen Vorteilen der Impfung überzeugen. Informieren sollen auch Inserate und Konzerte.

Ab dem 7. November werden sich über achtzig Persönlichkeiten aus Sport, Kultur, Wirtschaft und Politik in Inseraten für die Impfwoche einsetzen, wie der Bundesrat am Mittwoch mitteilte. Zudem werde in der nationalen Impfwoche vom 8. bis zum 14. November eine Informations- und Konzerttour stattfinden.

Musikerinnen und Musiker wie Stefanie Heinzmann, Danitsa, Stress, Dabu, Kunz, Baschi, Anna Rossinelli und Sophie Hunger werden in verschiedenen Städten der Schweiz spielen. Die Konzerte werden mit einer Impfberatung und Impfmöglichkeiten begleitet. Die Zuschauerzahl sei auf 500 Personen begrenzt, teilte der Bundesrat mit. Die Konzerte finden draussen ohne Zertifikatspflicht statt. Tickets gibt es gratis auf der Website der Impfwoche.

Der amtierende Bundespräsident Guy Parmelin und Bundesrat Alain Berset sowie die Regierungsräte Natalie Rickli und Lukas Engelberger orientierten in Bern zur Pandemie-Lage in der Schweiz:

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04:05

In Deutschland steigt die Zahl der bekannten Infektionen um 33.949 auf knapp 4,7 Millionen, wie aus Daten auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Die Zahl der Todesfälle legt demnach um 165 auf 96.192 zu. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 154,5.

Der Vorsitzende des Hausärzteverbandes in Deutschland, Ulrich Weigeldt, fordert einer Zeitung zufolge eine verpflichtende Impfung für alle Mitarbeiter im Pflegesektor. "Kein Ungeimpfter darf Kontakt zu einer derart vulnerablen Gruppe haben, weder beruflich noch als Besucher. Das gilt für Senioren- und Pflegeheime wie für Intensivstationen", sagt Weigeldt der "Bild" einem Vorabbericht zufolge. 

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Beim Klick auf die Karte erscheint die Übersicht zur weltweiten Entwicklung der Johns Hopkins University.

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19:50

Frankreich meldet erstmals seit zwei Monaten wieder mehr als 10'000 Neuinfektionen binnen eines Tages. Wie die Gesundheitsbehörden mitteilen, gab es 10.050 positive Tests. Zuletzt hatte es am 14. September entsprechende Werte gegeben. 35 weitere Menschen starben an oder mit dem Virus, insgesamt 117.783 Personen. Es müssen auch wieder mehr Menschen in Krankenhäusern behandelt werden. 84 Patienten wurden neu eingeliefert. Ingesamt sind damit 6764 Menschen mit Covid in Kliniken, 1096 davon auf der Intensivstation.

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(cash/AWP/Reuters/Bloomberg)