21:35

Im Ballungsraum Paris spitzt sich die Lage angesichts der Corona-Krise in den Spitälern zu. "Wir hatten eine äusserst schwierige Nacht, da wir tatsächlich am Ende unserer Krankenhauskapazitäten sind", sagte Aurélien Rousseau, Direktor der regionalen Gesundheitsbehörde Île de France, am Mittwoch dem Sender Franceinfo. "In der Region Paris gibt es 1200 Intensivbetten. Zurzeit haben wir 2700 Patienten auf der Intensivstation", so Rousseau.

Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon sagte am Abend, dass in Frankreich erstmals mehr als 4000 Patienten der Covid-19-Krankheit erlegen seien. Es starben in Spitälern 4032 Menschen, das waren 509 mehr als am Vortag.

Es starteten zwei Sonderzüge mit schwer erkrankten Covid-19-Patientinnen und -Patienten aus der Hauptstadtregion in Krankenhäuser in die westfranzösische Region Bretagne. In den speziellen medizinischen TGV-Hochgeschwindigkeitszügen wurden 36 Patienten transportiert und in Spitäler in Brest, Rennes und Saint-Brieuc gebracht. 

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17:30

Das für Ende Juni geplante Tennis-Turnier von Wimbledon ist für dieses Jahr abgesagt. Die Entscheidung sei "mit tiefem Bedauern" wegen der Coronavirus-Pandemie getroffen worden, teilt der All England Lawn Tennis Club (AELTC) mit. Es ist das erste Mal seit 75 Jahren, dass das Turnier nicht stattfindet.

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17:25

Die Weltwirtschaft könnte einem Top-Manager des Vermögensverwalters Blackrock zufolge in der ersten Jahreshälfte um elf Prozent einbrechen. Konservativ geschätzt könnten in diesem Zeitraum zudem fünf Millionen Arbeitsplätze verloren gehen, sagt Amer Bisat bei einer virtuellen Diskussionsrunde des Carnegie Middle East Center.

17:05

In Deutschland haben Bund und Länder haben nach Auskunft von Bundeskanzlerin Angela Merkel vereinbart, die landesweiten Beschränkungen um zwei Wochen bis zum 19. April zu verlängern, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.

Etwas mehr als eine Woche nach dem Verbot von Versammlungen von mehr als zwei Personen fordere die Bundesregierung die Deutschen weiterhin auf, den Kontakt mit Personen ausserhalb ihres eigenen Haushalts zu vermeiden, sagte die Kanzlerin in einer Erklärung am Mittwoch nach einer Telekonferenz mit den Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer. Die Massnahmen sollen nach Ostern erneut geprüft werden.

Deutschland hat mit 72'914 Infektionen die dritthöchste Zahl in Europa. Nach Angaben der Johns Hopkins University hat die Krankheit im Land 793 Todesfälle verursacht.

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16:15

In Österreich waren seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges noch nie so viele Menschen arbeitslose wie aktuell. Ende März gab es infolge der Coronavirus-Pandemie mehr als eine halbe Million Arbeitslose, was einem Anstieg von 52,5 Prozent zum Vorjahr entspricht. Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition lag bei 12,2 Prozent, ein Plus von 4,7 Prozentpunkten.

Der österreichische Arbeitsmarktservice (AMS) stellt sich in den kommenden Wochen auf einen weiteren Anstieg der Zahlen ein. Die Alpenrepublik mit ihren knapp neun Millionen Einwohnern hat das öffentliches Leben vor über zwei Wochen auf Notbetrieb heruntergefahren. Um Insolvenzen und Arbeitslosigkeit zu dämpfen, wurde von der konservativ-grünen Bundesregierung ein 38 Milliarden Euro schweres Hilfspaket geschnürt.

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15:20

"Der Anstieg der Infektionen ist zurückgegangen", sagt Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit BAG während der Bundesrats-Medienkonferenz. Koch ist Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten.

Die Zahl der in der Schweiz nachgewiesenen Covid-19-Infektionen ist innerhalb eines Tages um 963 Fälle auf 17'139 gestiegen. Das teilte das BAG am Mittwoch mit.

Am Dienstag hatte das BAG 701 neue bestätigte Fälle im Vergleich zum Vortag gemeldet, am Montag noch deren 1201. Insgesamt waren am Dienstag 16'176 laborbestätigte Fälle gemeldet worden.

Das BAG berichtete am Mittwoch zudem über 378 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung in der Schweiz. Gemäss der Zählung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, die auf Meldungen der Kantone beruht, kamen bisher 452 Menschen durch das Coronavirus ums Leben.

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14:55

Das kommende erwartet schöne Wochenende könnte erneut viele nach draussen treiben und zu weiteren Missachtungen der Social-Distancing-Regeln führen. Der Bundesrat wiegelt aber ab, ob als Reaktion auf ein solches Verhalten die Regeln verschärft werden könnten. 

"Ich habe persönlich Vertrauen in die Gemeinschaftssinn", sagt Bundesrat Parmelin. Er erinnerte daran, dass zum Durchstehen der Krise ein "langer Atem" und Disziplin nötig seien.

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14:50

Bundesrat Parmlin gibt auf die Frage eines Journalisten, wie lange die Massnahmen des Bundesrates gelten sollten, keine eindeutige Antwort. Der Bundesrat spiele verschiedene Szenarien über den Verlauf der Krise durch. 

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14:10

Der Bundesrat erwägt die Unterstützung für die Wirtschaft auszubauen. Profitieren sollen insbesondere Selbständige, die wegen der Coronavirus-Pandemie ihr Einkommen verloren haben. Nicht rückzahlbare Betriebs-Subventionen lehnt er ab. Details hier.

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14:05

Anhörungen per Video- oder Telefonkonferenz, längere Rekursfristen, Militärgebäude als Flüchtlingszentren: Damit das Asylsystem auch in Zeiten der Coronakrise aufrechterhalten werden kann, hat der Bundesrat verschiedene Massnahmen getroffen. Diese sind befristet. Details hier.

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13:00

Der Bundesrat informiert ab 14 Uhr über Entwicklungen und Massnahmen in der Coronakrise. Die Medienkkonferenz wird bei cash.ch im Livestream übertragen.

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12:30

Die Zahl der Coronavirus-Infizierten in der Schweiz steigt auf 16'773, wie der Website corona-data.ch zu entnehmen ist. Die Website fasst die Falldaten der kantonalen Stellen zusammen. Neun von 26 Kantonen wurden am Mittwoch aktualisiert. Nicht darunter ist der Kanton Waadt, der am meisten Infizierte zählt. Die Zahl der Todesfälle in der Schweiz wird neu mit 440 angegeben. 

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12:20

Angesichts rapide steigender Totenzahlen in der Virus-Pandemie in den USA hat Präsident Donald Trump die Bevölkerung auf harte Zeiten eingestimmt. "Es ist absolut entscheidend für das amerikanische Volk, die Richtlinien für die nächsten 30 Tage zu befolgen. Es ist eine Frage von Leben und Tod", betonte er am Dienstag in Washington. Die Coronavirus-Koordinatorin des Weissen Hauses, Deborah Birx, befürchtet in den kommenden Monaten 100'000 bis 240'000 Tote durch das Virus. Die Zahl der Toten ist nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters trotz Ausgangsbeschränkungen in New York und weiteren Ballungszentren der USA am Dienstag landesweit um mehr als 850 gestiegen - so viel wie nie zuvor an einem Tag seit Ausbruch der Krise.

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11:30

Die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten in Deutschland steigt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts weiter an, wenn auch nicht mehr so stark. Bis Mitternacht legte die Zahl der bestätigten Infektionen demnach auf 67'366 zu. Insgesamt seien 732 Menschen infolge einer Ansteckung mit dem Coronavirus gestorben, teilte das RKI auf seiner Website am Mittwoch mit. Im Vergleich zum Vortag wurden 5453 Neuinfektionen gemeldet. Die Zahl der Todesopfer stieg um 149. Nach den RKI-Zahlen ist die Dynamik der Ausbreitung damit leicht gebremst. Die tägliche Zunahme der Infektionen lag damit erneut unter zehn Prozent. 

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11:00

Chinesische Wissenschaftler haben nach eigenen Angaben mehrere Antikörper identifiziert, die für ein Medikament zur Behandlung von Covid-19 infrage kommen könnten. Die aus dem Blut genesener Patienten isolierten Antikörper könnten "äusserst wirksam" die Fähigkeit des neuartigen Coronavirus zum Eindringen in Zellen blockieren, sagt Zhang Linqi von der Tsinghua-Universität in Peking. Ein daraus hergestelltes Medikament könne womöglich wirksamer gegen die Atemwegserkrankung eingesetzt werden als die derzeitigen Ansätze.

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10:45

Mit Corona-Aprilscherzen der gröberen Art und Falschinformationen kann man in einigen Ländern deftig zur Kasse gebeten werden. Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen erklärte am Mittwoch, wer am 1. April Witze über die Pandemie mache, verstosse gegen das Gesetz. In Taiwan drohen für das Verbreiten von Falschinformationen bis zu drei Jahre Haft und eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet 95'000 Franken. Auch die thailändische Regierung warnte vor Corona-Scherzen aus. "Es verstösst gegen das Gesetz, am 1. April vorzugeben, man habe Covid-19", warnte die Regierung im Kurzbotschaftendienst Twitter. Darauf stünden bis zu fünf Jahre Haft.

Auch viele Unternehmen verzichten dieses Jahr auf die Tradition zum 1. April. Der Internetriese Google, der für seine Aprilscherze bekannt ist, nehme in diesem Jahr "aus Respekt für all jene, die gegen die Covid-19-Pandemie kämpfen", davon Abstand, zitierte das Magazin "Business Insider" aus einer E-Mail an die Google-Mitarbeiter.

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10:15

Im Kanton Tessin sind in den letzten 24 Stunden erneut 12 Personen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. 104 Personen sind neu positiv auf das Virus getestet worden. Insgesamt wurden bis Mittwochmorgen im Kanton Tessin 2195 Personen positiv auf das Virus getestet. 132 Menschen verloren bisher ihr Leben im Zusammenhang mit dem neuen Coronavirus.

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09:15

Wegen des weitgehend eingestellten Flugbetriebs meldet die Lufthansa Kurzarbeit für knapp zwei Drittel ihrer Beschäftigten an. Im gesamten Konzern weltweit habe die Lufthansa für 87'000 Mitarbeiter zwischen März und April Kurzarbeit beantragt oder werde dies noch tun, sagte ein Unternehmenssprecher. Im vorigen Jahr lag die Zahl der Beschäftigten bei rund 138'000. Etwa 700 der rund 760 Lufthansa-Maschinen sind derzeit am Boden. Deutschlands grösste Airline erwägt wegen der Coronavirus-Krise auch einen Antrag auf Staatshilfe.

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09:00

Das Schweizer Biotech-Unternehmen Neurimmune und die Münchener Firma Ethris wollen gemeinsam eine Therapie gegen die vom neuen Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit entwickeln. Mit Hilfe von Neurimmunes Technologieplattform sollen Antikörper in Immunzellen genesener Covid-19-Patienten identifiziert werden. Aus neutralisierten aktiven Antikörpern soll dann ein zu inhalierender Wirkstoff entwickelt werden. Erste klinische Tests werden im vierten Quartal angepeilt. 

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07:00

Während hier und dort Stimmen für eine totale Abschottung der Schweiz zu hören sind, ist Justizministerin Karin Keller-Sutter entschieden dagegen. Sie weist darauf hin, dass der Bundesrat bereits sehr restriktive Massnahmen ergriffen habe. "Wir gehen schon sehr weit. Bei einer totalen Abschottung wären die sozialen, psychologischen, wirtschaftlichen und finanziellen Folgen sehr einschneidend", sagte die FDP-Bundesrätin in einem am Mittwoch in der Westschweizer Tageszeitung "Le Temps" veröffentlichten Interview. Eine vollständige Isolation würde ein Risiko für die Lebensmittelversorgung darstellen, sagte sie.

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06:50

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06:00

In Deutschland ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) die Zahl der bestätigten Infektionen auf 67'366 gestiegen. Insgesamt seien bislang 732 Menschen infolge einer Ansteckung mit dem Coronavirus gestorben, teilt das RKI mit auf seiner Website mit. Im Vergleich zum Vortag wurden 5453 Neuinfektionen gemeldet. Die Zahl der Todesopfer stieg um 149.

In den USA sind nach Reuters-Daten 184'000 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das ist ein Anstieg um 21'000 gegenüber dem Vortag. Zudem starben 700 Menschen. Das ist die höchste Zahl an einem einzigen Tag in den USA.

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05:50

In Frankreich war die Zahl der gestorbenen Corona-Infizierten am Dienstag drastisch gestiegen. Innerhalb von 24 Stunden hat es 499 neue Todesfälle zu verzeichnen gegeben. Damit starben bisher die meisten Menschen an einem Tag seit Beginn der Coronavirus-Pandemie in Frankreich. Insgesamt gibt es 3523 Todesopfer.

Hier die aufdatierte Live Map zu den Coronaviruszahlen:

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05:45

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat seinen Ton im Hinblick auf das Coronavirus nun plötzlich geändert, nachdem er es wochenlang heruntergespielt und Einschränkungen des öffentlichen Lebens kritisiert hatte. "Das Virus ist eine Realität. Wir stehen vor einer der grössten Herausforderungen unserer Generation", sagte Bolsonaro in einer Fernsehansprache am Dienstagabend, der vierten zur Coronakrise, in der er sich ungewohnt empathisch gab. Mehr als 40 Prozent der Brasilianer gehen einer informellen Arbeit nach und haben kaum Rücklagen.

Hintergrund des Umschwungs: Den 15. Tag in Folge protestierten Tausende Brasilianer in verschiedenen Städten während der Ansprache mit "panelaços", bei denen sie auf Töpfe und Pfannen schlugen, gegen den Präsidenten und dessen ihrer Meinung nach laxen und gefährlichen Umgang mit der Covid-19-Pandemie. "Bolsonaro weg" und "Mörder"-Rufe wurden aus den offenen Fenstern laut. Vor einer Woche hatte Bolsonaro das Coronavirus im Fernsehen als "gripezinha" (kleine Grippe) verharmlost und eine "Rückkehr zur Normalität" gefordert.

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05:30

China meldet nach offiziellen Angaben 36 bestätigte Neuinfektionen. Sieben Menschen sind demnach binnen eines Tages an den Folgen einer Ansteckung gestorben. Damit steigt die Gesamtzahl der bis einschliesslich 31. März gemeldeten Infektionen in der Volksrepublik auf 81'554 und die der Toten auf 3312.

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03:00

Der Verlust des Geschmack- und Geruchsinns kann britischen Wissenschaftlern zufolge ein starkes Indiz für eine Infektion mit Covid-19 sein. Nach einer Studie, die mit Hilfe eine Symptom-Tracker-App von den Forschern erstellt wurde, haben fast 60 Prozent der Patienten, die anschliessend positiv auf Covid-19 getestet wurden, über den Verlust der beiden Sinne berichtet. "In Kombination mit anderen Symptomen scheinen Menschen mit Geruchs- und Geschmacksverlust dreimal häufiger erkrankt zu sein und sollten sich daher sieben Tage lang selbst isolieren, um die Ausbreitung der Krankheit zu reduzieren", sagt Tim Spector, Professor am King's College in London, der die Studie leitet.

(cash/Reuters/AWP/SDA/Bloomberg)