18:00

Die falschen Angaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zu den Ansteckungsquellen mit dem Coronavirus wird nach den Worten von Bundesrat Alain Berset Konsequenzen haben. Das Bundesamt sei unter grossem Druck. "Es ist ein Fehler passiert. Das wichtigste ist, das zu bemerken und so rasch wie möglich zu korrigieren, und das ist gemacht worden", sagte Gesundheitsminister Alain Berset in einem Interview der Sendung "10 vor 10", dessen Wortlaut das Schweizer Fernsehen SRF am Dienstag vorab auf der Webseite veröffentlichte.

Das Bundesamt für Gesundheit stehe unter grossem Druck. Der Fall werde dort organisatorische Konsequenzen haben. Ein Fehler könne immer passieren. Man müsse aber auch die Anpassungen vornehmen, damit das nicht mehr vorkomme, und schauen, wie die Abläufe verbessert werden könnten, sagte Berset.

Das Bundesamt für Gesundheit hatte am Freitag Zahlen publiziert, wonach die Gefahr, sich mit dem Virus anzustecken, in Clubs und Restaurants am grössten sei. Tatsächlich stecken sich die meisten Personen aber innerhalb der Familie an, wie das BAG am Sonntag klarstellte.

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17:00

Deutlich mehr Italiener als offiziell registriert haben sich in den vergangenen Monaten mit dem Coronavirus infiziert. Das ergab eine repräsentative Studie des Gesundheitsministeriums und des Statistikinstituts Istat. Bei 2,5 Prozent der Bevölkerung wurden demnach in dem Studienzeitraum vom 25. Mai bis 15. Juli Antikörper entdeckt. Das entspricht umgerechnet knapp 1,5 Millionen Infizierten in Italien. Offiziell zählt Italien aktuell nur knapp 250'000 Corona-Fälle. Auch in vielen anderen Ländern gehen Fachleute von einer hohen Dunkelziffer aus, die die registrierten Fälle ebenfalls stark übertrifft.

Das Imperial College in London etwa errechnete Anfang April, dass zehn Prozent der Italiener infiziert sein könnten. Eine solche Durchseuchungsrate wurde nach der jüngsten Studie deutlich verfehlt: Selbst in der am heftigsten betroffenen Region Lombardei, in der mehr als die Hälfte aller italienischen Infizierten leben, wiesen nur 7,5 Prozent der Testpersonen Antikörper gegen das Coronavirus auf, wie am Montagabend bekanntgegeben wurde. In Süditalien hatte weniger als ein Prozent der Menschen Antikörper im Blut.

Zum ausführlichen Artikel geht es hier.

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16:00

Paris will das Maskentragen einem Zeitungsbericht zufolge auch mancherorts im Freien zur Pflicht machen. Bürgermeisterin Anne Hidalgo werde dazu einen entsprechenden Antrag bei der Präfektur stellen, berichtet "Le Monde". Es gehe um Einkaufsstraßen, die Ufer der Seine, Parks und Märkte, aber auch um alle Orte, wo Touristen wie Einheimische Schlange stünden. Ziel sei es, eine weitere Zunahme der Infektionen mit dem Coronavirus zu verhindern.

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14:30

Auch in den Niederlanden steigen die Corona-Infektionen wieder deutlich an. In den vergangenen sieben Tagen hat sich die Zahl der nachgewiesenen Neu-Ansteckungen auf 2588 fast verdoppelt, wie die Behörden mitteilen. Das ist der höchste Wert seit Mai. In den sieben Tagen zuvor bis zum 28. Juli waren es 1329 Neuinfektionen gewesen. Damit setzt sich der stetige Anstieg bei den Neuinfektionen seit der Lockerung der Kontaktbeschränkungen Anfang Juli fort.

 

 

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14:00

Der Epidemiologe und Mitglied der Covid-19-Taskforce des Bundes, Marcel Tanner, hat vor Belastungen für das Schweizer Gesundheitswesens im Herbst gewarnt. "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht jeden Husten mit Corona in Verbindung bringen", sagte er der "Neuen Zürcher Zeitung" vom Dienstag.

"Das Hauptproblem ist, dass wir ab Herbst wieder vermehrt andere Erkältungs- und Grippeerkrankungen haben", erklärte er. Damit werde das Gesundheitssystem belastet, und es gebe Verwirrungen bei der Diagnose. "Deshalb ist es in diesem Jahr vor allem für Risikopersonen besonders wichtig, sich gegen die Grippe impfen zu lassen", empfahl der Basler Experte.

Für einen baldigen Coronavirus-Impfstoff zeigte sich Tanner gegenüber der "NZZ" zudem wenig zuversichtlich. "Auch wenn die Fortschritte sichtbar werden, bedeutet das noch nicht, dass ein Impfstoff schon im Herbst oder Winter vorliegt. Selbst wenn der Beweis erbracht ist, dass ein Impfstoff funktioniert,  folgen danach die Produktion und die Verteilung", sagte er. Dies dauere alles.

Wer sich aber an der Forschung beteilige, könne auch die Verteilung besser beeinflussen, hiess es weiter. Dabei ginge es nicht um einen Impfstoff-Nationalismus - sondern, dass sich die Schweiz bei einer Beteiligung weltweit auch dafür einsetzen könne, dass die Verteilung möglichst gerecht erfolge und der Impfstoff dorthin gelange, wo er dringend benötigt werde, erklärte Tanner.

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12:45

In der Schweiz sind innerhalb von 24 Stunden 130 Neuinfektionen mit dem Coronavirus festgestellt worden, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mitteilt. 

Die Fallzahlen schwanken im Verlauf der Woche. Am vergangenen Dienstag hatte die Zahl bei 132 gelegen. Am Donnerstag wurde mit 220 neu registrierten positiven Covid-19-Tests ein Wert so hoch wie Mitte April nicht mehr verzeichnet. 

Die Zahl laborbestätiger Fälle steigt auf 34'746. Sechs Personen wurden neu hospitalisiert. Ein weiterer Todesfall ist bekannt geworden, damit zeigt die Zahl der Corona-Toten in der Schweiz auf 1706. 

In Isolation sind 1064 Personen, als Kontakte dieser befinden sich 2930 Personen in Quarantäne. In Quarantäne wegen Einreise aus einem Risikoland sind 12'514 Personen.

In Liechtenstein wurden keine neuen Fälle registriert.

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11:20

Französische Wissenschaftler halten eine zweite Corona-Welle im Herbst oder Winter für sehr wahrscheinlich. Frankreich habe die Lage unter Kontrolle, erklärt der führende Wissenschaftsausschuss. In den vergangenen beiden Wochen hätten aber die Infektionszahlen deutlich zugenommen. Wie sich die Pandemie in nächster Zukunft entwickle, liege in der Hand der Bevölkerung.

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10:20

Die Coronavirus-Pandemie hat sich im zweiten Quartal 2020 stark auf die Nachfrage im Schweizer Schienenverkehr ausgewirkt. In den Monaten April bis Juni 2020 wurden im Vergleich zum Vorjahr 63,6 Prozent weniger Personenkilometer zurückgelegt, wie es weiter heisst.

Beim Güterverkehr sei der Rückgang der Nettotonnenkilometer mit 13,9 Prozent weniger dramatisch. Die Auswirkungen der Krise seien nichtsdestotrotz spürbar.

Noch sei ungewiss, wie lange es dauere, bis sich der öffentliche Verkehr vom drastischen Nachfragerückgang während der Corona-Pandemie erholt habe. Die Unternehmen des öffentlichen Verkehrs (öV) hätten grosse finanzielle Verluste erlitten, die sie nicht aus eigener Kraft kompensieren könnten.

Das eidgenössische Parlament wird in der Herbstsession 2020 eine Vorlage zur Kompensation der Ertragsausfälle in Höhe von 800 Millionen Franken beraten.

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09:35

In Russland hält ein Rückgang bei den Coronavirus-Neuinfektionen an. Die Behörden melden 5159 Ansteckungen binnen 24 Stunden. Damit bleiben die Neuinfektionen seit dem 20. Juli unter der Marke von 6000.

Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Fälle steigt auf 861'423. Das sind nach den USA, Brasilien und Indien die viertmeisten weltweit. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich um 144 auf 14.351.

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06:45

Schweden hat weltweit von sich reden gemacht, in dem es die anderswo üblichen Lockdown-Bestimmungen nicht eingeführt hat. Das nordische Land ist dafür heftig kritisiert worden. Doch jetzt, wo viele Länder trotz Einschränkungen im Alltag steigende Fallzahlen beobachten, sinken diese in Schweden. Die Strategie, eine Herdenimmunität zu erlangen, hat offenbar funktioniert, wie der "Blick" schreibt.

Derzeit liegt die Zahl der täglichen Neuinfektionen im 10-Millionen-Land bei 300, die Tendenz sinkt. In der Schweiz mit 8,6 Millionen Menschen liegt die Zahl seit rund zwei Wochen wieder im dreistelligen Bereich - allerdings mit steigender Tendenz.

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06:25

Die Übersicht zu den Coronavirus-Fallzahlen in der Schweiz, wie sie vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) zuletzt bekannt gegeben wurden: 

Montag: 66
Sonntag: 138
Samstag: 180
Freitag: 210
Donnerstag: 220
Mittwoch: 193
Dienstag: 132
Montag: 65
Sonntag: 110
Samstag: 148

Die neuesten Daten gibt das BAG täglich nach 12 Uhr heraus.

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04:50

In den USA steigt die Zahl der Coronavirus-Fälle nach einer Zählung der Nachrichtenagentur Reuters binnen 24 Stunden um mindestens 48'395 auf 4,73 Millionen. Weitere 582 Menschen sind an den Folgen gestorben. Die Zahl tödlich verlaufender Ansteckungen klettert auf 155'933.

Die Übersicht zur weltweiten Verbreitung der Fälle von der Johns Hopkins University findet sich hier.

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04:35

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Deutschland meldet 879 neue bestätigte Coronavirus-Infektionen. Die Gesamtzahl der Fälle steigt damit auf 211'281. Die Zahl der Todesfälle legt den Daten zufolge um acht auf 9156 zu.

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04:00

Der australische Bundesstaat Victoria geht hart gegen Verstösse gegen Corona-Auflagen vor. Wer mit dem Virus infiziert und nicht zu Hause in Quarantäne anzutreffen sei, könne mit bis zu 3000 Euro Bussgeld belangt werden, kündigt der Premierminister von Victoria, Daniel Andrews, an.

Die sofort fällige Geldstrafe sei notwendig, da fast ein Drittel der Personen, die sich in Selbstisolation begeben mussten, bei Kontrollbesuchen nicht anzutreffen waren. Victoria meldet 439 neue Coronavirus-Fälle in den vergangenen 24 Stunden.

 

 

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03:00

Der Stabschef des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro, Armeegeneral Walter Souza Braga Netto, ist positiv auf das Coronavirus gestestet. Ihm gehe es gut und er habe keine Symptome, teilt das Pressebüro mit. Er werde bis zu einem negativen Testergebnis in Isolation bleiben und seine Aufgaben weiterhin ausüben.

Vergangene Woche gaben Bolsonaros Frau und ein weiterer Minister eine Coronavirus-Infektion bekannt. Neben Bolsonaro haben sich weitere sieben Minister in Brasilien mit dem Virus infiziert.

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01:30

Brasilien meldet nach Angaben des Gesundheitsministeriums 16'641 bestätigte Coronavirus-Infektionen sowie weitere 561 Todesfälle in den vergangenen 24 Stunden.

Sei Beginn der Pandemie registriert das lateinamerikanische Land mehr als 2,75 Millionen Fälle, die Zahl der Todesopfer steigt offiziellen Angaben zufolge auf 94.665. Brasilien verzeichnet nach den USA den schlimmsten Ausbruch des Virus weltweit.

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00:20

US-Präsident Donald Trump geht von einem wirksamen Coronavirus-Impfstoff "weit vor Ende des Jahres aus". Nähere Einzelheiten gibt er auf einer Pressekonferenz zunächst nicht bekannt.

 

 

Trump drängt weiter auf eine Öffnung der Wirtschaft, da ein "dauerhafter Lockdown" kein "gangbarer Weg vorwärts" sei, um die Coronavirus-Pandemie zu bekämpfen. Andere Länder würden trotz weitreichender Beschränkungen ein Anstieg der Fälle verzeichnen. 

(cash/Reuters/Bloomberg/SDA/AWP)