Zum Coronavirus-Ticker von cash.ch vom Dienstag, den 6. Juli, geht es hier.

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18:25

Der britische Premierminister Boris Johnson kündigt eine Aufhebung der Masken- und Homeofficepflicht sowie der Abstandsregeln an. Vorgesehen sei, die Restriktionen am 19. Juli abzuschaffen, sagt er auf einer Pressekonferenz. Eine endgültige Entscheidung solle kommende Woche getroffen werden.

 

 

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17:35

IWF-Chefin Kristalina Georgiewa ruft die G20-Staaten - also die führenden Industrie- und Schwellenländer - auf, bei ihrem Treffen Ende der Woche in Venedig mehr zu unternehmen, um Impfstoffe in arme Länder zu bringen. Die Zusage der G7-Industriestaaten, eine Milliarde Dosen bereitzustellen, sei nicht genug. "Wir müssen entschlossener handeln."

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13:30

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 449 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb von 72 Stunden registriert. Dies geht aus den heute Montag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 148. Am Freitag lag dieser Schnitt noch bei 118, vor einer Woche bei 107. Zudem wurden 7 neue Spitaleinweisungen und 4 neue Todesfälle gemeldet.

Den R-Wert, der die Reproduktion widergibt, liegt bei 1,15. Damit wachsen die Fallzahlen per definitiem wieder exponentiell

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12:55

Norwegen verschiebt die nächsten grossen Öffnungsschritte. "Es gibt das Risiko, dass es wegen der Delta-Variante eine vierte Welle im nicht-geimpften Teil der Bevölkerung gibt", sagt Ministerpräsidentin Erna Solberg. Auch diejenigen, die nur eine Impfung erhalten hätten oder besonders anfällige Gruppen seien diesbezüglich gefährdet.

Frühestens Ende des Monats sei an die Aufhebung von Auflagen zu denken.

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11:30

Die Frau von Prinz William, Kate, begibt sich in Selbstisolation, nachdem sie in der vergangenen Woche Kontakt zu einer später positiv auf Corona getesteten Person hatte. "Ihre Königliche Hoheit hat keine Symptome. Sie befolgt die Richtlinien der Regierung und isoliert sich zu Hause", teilt der Kensington Palast mit. In der Folge seien Termine der Herzogin von Cambridge abgesagt worden.

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10:45

In Russland melden die Behörden 24'353 Neuinfektionen binnen 24 Stunden, 6557 davon in Moskau. Insgesamt sind damit mehr als 5,63 Millionen Ansteckungsfälle bekannt. Nach Angaben der Coronavirus-Arbeitsgruppe der Regierung steigt die Zahl der Menschen, die in Zusammenhang mit dem Virus starben, um 654 auf 138'579.

Am Sonntag wurden 25'142 Neuinfektionen und 663 Todesfälle registriert. Allerdings kommt das staatliche Statistikamt Rosstat, das eine eigene Zählung vornimmt, auf rund 270'000 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus allein zwischen April 2020 und April 2021. Rosstat bezieht sich auf übermässige Todesfälle in den Statistiken. Einige Epidemiologen sind der Auffassung, dies sei der beste Weg, um die tatsächliche Zahl der Corona-Toten zu ermitteln.

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10:25

Abstandsregeln, Maskenpflicht, Homeoffice: Der britische Premierminister Boris Johnson will trotz steigender Infektionszahlen die verbliebenen Corona-Massnahmen in England bis zum 19. Juli weitgehend aufheben. Das geht aus einer Pressemitteilung der Regierung am Montag hervor. Johnson wollte noch am Abend die Pläne in einer Pressekonferenz vorstellen.

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10:10

Auf griechischen Fähren gelten ab diesem Montag neue Corona-Regeln. Reisende müssen dann bei Fahrtantritt mindestens einen negativen Corona-Schnelltest vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Gültig sind auch ein PCR-Test von nicht mehr als 72 Stunden oder der Nachweis einer vollständigen Impfung oder einer Genesung.

Grund für die Massnahmen ist der Anstieg von Corona-Neuinfektionen. Die griechische Gesundheitsbehörde meldete in den vergangenen Tagen täglich mehr als 700 neue Corona-Fälle, während es in der Vorwoche noch zwischen 200 und 400 pro Tag waren. Sorgen bereitet der Regierung die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus, die unter anderem auf Kreta nachgewiesen wurde.

Griechenland hatte die meisten Corona-Massnahmen in den vergangenen Wochen aufgehoben, weil die Fallzahlen niedrig waren. Griechenland werde seine Wirtschaft nicht für eine ungeimpfte Minderheit erneut vollständig herunterfahren, sagt Regierungschef Kyriakos Mitsotakis der Zeitung "Kathimerini".

Anders als bei früheren Lockdowns gebe es jetzt Impfstoffe. Er könne Impfungen nicht zur Pflicht machen. "Aber jeder übernimmt seine Verantwortung." Etwa 35 Prozent der elf Millionen Einwohner sind vollständig geimpft. Vorige Woche bot die Regierung jungen Menschen Geld und Telefondaten an, um die Impfquoten zu erhöhen.

 

 

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09:50

Indonesien reagiert wegen immer weiter steigenden Corona-Neuinfektionen mit strengeren Regeln für Reisende aus dem Ausland. Ab sofort müssen sowohl indonesische Staatsbürger als auch Ausländer eine vollständige Impfung gegen das Virus nachweisen, bevor sie ins Land dürfen. Zudem müssten Einreisende nun acht Tage in Quarantäne statt wie bisher fünf Tage, sagte Ganip Warsito, der Chef der nationalen Corona-Taskforce.

Die Grenzen würden aber nicht geschlossen, sagte Vize-Aussenminister Mahendra Siregar. "Internationale Reisen sind weiter erlaubt, aber wir verschärfen die Massnahmen."

Zuletzt hatte das Rote Kreuz vor einem Kollaps des Gesundheitssystems in dem Inselstaat gewarnt. Seit Tagen meldet das Land Rekordwerte von über 25 000 Neuinfektionen. Am Sonntag verzeichneten die Behörden zudem 555 Todesfälle in Verbindung mit Covid-19.

Im viertbevölkerungsreichsten Staat der Erde mit 270 Millionen Einwohnern wurden bislang 2,28 Millionen Corona-Fälle bestätigt. Mehr als 60'000 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Der wichtige Tourismussektor auf Inseln wie Bali liegt weiter am Boden.

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09:30

Der Tourismusbeauftragte der deutschen Regierung, Thomas Bareiß, spricht sich für temporäre Grenzkontrollen nach der Urlaubssaison aus. "Wenn die Menschen über die Landesgrenzen einreisen, gibt es derzeit relativ wenig Kontrollen", sagt der CDU-Politiker den Sendern RTL/ntv.

Es bestehe also keine grosse Sicherheit, ob jeder die Einreiseverordnung einhalte. "Temporär könnten wir Grenzkontrollen machen – vor allem wenn es wieder höhere Inzidenzwerte gibt", sagt Bareiß. "Damit hätten wir eine hohe Schutzfunktion, und die Reiserückkehrer würden so keine vierte Welle auslösen." Dauerhafte Grenzkontrollen lehnt er ab.

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06:35

US-Präsident Joe Biden hat die Amerikaner am Nationalfeiertag eindringlich zum Impfen aufgefordert, um gemeinsam die "Unabhängigkeit" vom Coronavirus zu erreichen. Sich impfen zu lassen sei das "Patriotischste", was die Bürger jetzt tun könnten, sagte Biden am Sonntagabend Ortszeit, dem Unabhängigkeitstag, im Garten des Weissen Hauses. "Also bitte: Falls Sie noch nicht geimpft sind, tun Sie es. Tun Sie es jetzt - für sich selbst, für Ihre Lieben, für Ihre Gemeinde, für Ihr Land."

Bisher bekamen jedoch nur 67 Prozent, oder 173 Millionen Menschen, mindestens die erste Impfung, wie Daten der Gesundheitsbehörde CDC zeigten. Gut 58 Prozent aller Erwachsenen sind bereits vollständig geimpft.

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06:30

Steigen die Fallzahlen in der Schweiz wieder? Voraussichtlich aum 13.30 Uhr wird das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Fallzahlen für das Wochenende bekannt geben. In der Schweiz und in Liechtenstein wurden am Freitag 158 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Damit lag der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 118. Am Donnerstag hatte dieser Schnitt noch bei 111 gelegen. Ebenfalls in den vergangenen Tagen meldete auch Deutschland wieder eine leicht ansteigende Inzidenz. 

Experten weisen aber auch darauf hin, dass Fallzahlen und Inzidenzen nicht isoliert betrachtet werden sollten. "Es müssen darüber hinaus auch Krankenhausbelegungen, Altersverteilungen, Intensivbelegung, Regionalität und ähnliche Parameter einbezogen werden", sagte der Chef Kassenärztlichen Bundesvereinigung in Deutschland, Andreas Gassen, zum Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

In Grossbritannien, wo die offenbar stark ansteckende Delta-Mutation des Virus bereits wieder für stark ansteigende Fallzahlen besorgt hat, bleibt die Zahl von Hospitalisierungen und Todesfällen tief. Experten sprechen davon, dass die dank der massenhaften Impfung älterer Menschen und von Risikopersonen die Verbindung zwischen Fallzahlen und Hospitalisationen sowie Todesfällen "gebrochen" sei. 

Allerdings zeichnet sich in der Schweiz ab, dass der Impffortschritt stark zurückgeht. Am gestrigen Sonntag schrieb die "Sonntagszeitung", dass zahlreiche Kantone Mühe haben würden, eine Durchimpfungsrate von 60 Prozent der Bevölkerung zu erreichen. Bei jungen Menschen und in der Landbevölkerung scheint sich eine grössere Impfskepsis zu zeigen. Bundesrat Alain Berset gab in einem Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung" vom Samstag seiner Sorge Ausdruck, das auch bei Menschen über 80 Jahre ein Fünftel ungeimpft sei. 

 

 

Urs Karrer, Vizepräsident der Covid-Taskforce des Bundes, ist besorgt wegen der "unkontrollierten EM-Euphorie". Die epidemiologische Lage präsentiere sich nicht so, dass Massen-Events unkontrolliert durchgeführt werden könnten, sagte der Infektiologe im Interview mit dem "SonntagsBlick". Am Freitag spielte die Schweiz in St. Petersburg gegen Spanien. Die russische Metropole ist ein Corona-Hotspot und verzeichnete am Wochenende so viele Todesfälle wie seit Beginn der Pandemie nicht. 

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Beim Klick auf die Karte erscheint die Übersicht zur weltweiten Entwicklung der Johns Hopkins University.

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04:33

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 212 neue Positiv-Tests in Deutschland. Das sind sieben weniger als am Montag vor einer Woche, als 219 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz bleibt mit 5,0 gleich wie am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100'000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Eine Person starb im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 91'031. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,5 Millionen Corona-Tests positiv aus.

 

 

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21:20

Der französische Gesundheitsminister Olivier Veran warnt vor einer vierten Infektionswelle in der Corona-Pandemie. Wegen der Delta-Variante seien die Infektionszahlen fünf Tage lang nicht zurückgegangen. "Das britische Beispiel zeigt, dass eine vierte Welle ab Ende Juli möglich ist", erklärte Veran. Die Impfkampagne müsse beschleunigt werden. Frankreich befinde sich in einem Rennen gegen die Zeit.

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10:05

Grossbritannien meldet 24'248 neue Corona-Fälle, nach 24.885 am Samstag, und 15 Todesfälle, wie aus Regierungsdaten hervorgeht. Insgesamt hätten rund 45,3 Millionen Menschen eine erste Dosis Impfstoff erhalten, und 33,6 Millionen seien bereits vollständig geimpft.

Ein ranghoher Vertreter der britischen Regierung äusserte sich zuversichtlich, dass der Lockdown in England am 19. Juli endgültig aufgehoben werden kann. Die Aussicht darauf sei "sehr positiv", sagt der Staatssekretär für Wohnungswesen, Robert Jenrick, dem Sender Sky News. Das legten vorliegende Daten nahe, anhand derer die Regierung ihr weiteres Vorgehen entscheiden will.

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01:05

Politiker in Deutschland wollen Bürger belangen, die ihre Impftermine nicht wahrnehmen. "Es wäre richtig, wenn es eine Strafe gäbe für diejenigen, die nicht einmal ihren Termin absagen", sagt SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach der "Bild am Sonntag". "Denn diese Terminausfälle führen dazu, dass wir langsamer impfen, als wir könnten, und dass wir Impfstoff wegwerfen müssen."

Der Unionsfraktionsvize im Bundestag, Thorsten Frei (CDU), forderte: "Wer nur zu bequem ist, zum Hörer zu greifen oder mit wenigen Klicks einen Termin abzusagen, sollte für die angefallenen Ausfallkosten aufkommen müssen."

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(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)